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Heute verführe ich den Boss (German Edition)

Heute verführe ich den Boss (German Edition)

Titel: Heute verführe ich den Boss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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niemals trennen?“
    Abgesehen von ihr?
    Keine gute Antwort.
    Er dachte einen Moment lang nach. „Meine Fitzpatrick-Trophäe.“
    „Warum?“
    „Weil es hart war, sie zu erkämpfen. Und weil es meine erste Auszeichnung war.“
    „Also erinnert es dich an etwas Gutes?“
    „Klar.“ Na ja. Am meisten erinnerte sie ihn an seinen hartherzigen Vater, dem Mitch permanent hatte beweisen müssen, dass er kein Versager war.
    Eindringlich sah sie ihn an. „Was noch?“
    „Ich weiß nicht. Das Übliche. Fotos, Auszeichnungen, mein Collegediplom. Warum sprechen wir über mich?“
    „Weil es spannender ist, als über mich zu reden.“
    „Ist es nicht.“ Mitch hätte viel lieber über Jenny gesprochen. Jetzt, wo er darüber nachdachte, packte ihn eine brennende Neugier. „Und welcher Verlust dieser Nacht trifft dich besonders hart?“
    „Na ja, also eine Trophäe ist es ganz bestimmt nicht“, sagte sie schließlich.
    „Aber es gibt Dinge, die genauso wichtig sind wie Auszeichnungen. Bilder deines zehnten Geburtstags zum Beispiel. Oder die Fleißkärtchen, die du jedes Jahr in der Schule bekommen hast.“ Er wettete, dass Jenny schon damals eine der besten und pünktlichsten Schülerinnen gewesen war. Der Traum eines jeden Lehrers.
    Er lächelte sie ermutigend an, doch Jenny sah auf einmal sehr betrübt aus. Er hatte sie doch nur an alte Fotos erinnern wollen.
    Was für ein Idiot er doch war!
    Intuitiv setzte er sich neben Jenny auf die Couch.
    „Keine Fotos, als ich zehn wurde“, sagte sie.
    Oh nein. Mitch hätte sich ohrfeigen können.
    „Keine Fleißkärtchen.“ Mit beiden Händen fuhr sie sich durchs immer noch feuchte Haar. „Komische Sache, die mit meiner Mutter.“ Sie lehnte sich zurück und legte den Kopf an die Couchlehne.
    Mitch hätte sie gern berührt, doch er verbot es sich. Er wollte ihr zuhören, sie brauchte ihn jetzt.
    „Sie hat für ihr Leben gern geputzt“, sagte Jenny.
    Okay, also das hatte er nun nicht gerade erwartet. „Geputzt?“, fragte er erstaunt.
    „Ständig.“ Jenny hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht zu lachen. „Es war eine Art Zwangsstörung. Mittlerweile nimmt sie dagegen Medikamente. Tja, sagen wir so, ich musste mich daran gewöhnen, immer wieder von vorn anzufangen, wenn ich etwas angesammelt hatte.“
    Mitch rückte näher an sie heran. „Was meinst du damit?“
    „Sie hat alles wieder weggeworfen. Einmal im Jahr hat es sie gepackt, und dann hat sie jedes kleinste Ding aus meinem Zimmer weggeschmissen.“
    Mitch war sprachlos.
    „Dabei habe ich wirklich alles versucht, als ich noch kleiner war“, fuhr Jenny abwesend fort. „Habe mein Zimmer aufgeräumt, die Puppen in Reih und Glied aufgestellt und ihre Kleider gebügelt. Meine Kleidung habe ich fein säuberlich nach einer bestimmten Ordnung in meinen Schrank gelegt.“ Sie wurde leiser.
    „Du hast die Kleider deiner Puppen gebügelt?“ Er versuchte, normal zu klingen, war aber fassungslos.
    „Es hat nicht geholfen. Sie hat sie so oder so weggeschmissen.“
    Mitch hatte das Gefühl, als verstünde er zum ersten Mal, warum Jenny so war, wie sie war. „Ist das der Grund, warum du so überkorrekt bist?“
    „In kleinen Dosen ist das nicht die schlechteste Eigenschaft.“
    „Aber fühlst du dich auch wohl?“ War es befriedigend für sie, das Büro in Ordnung zu halten, oder war es nur ein verinnerlichtes Verhaltensmuster aus der Kindheit?
    Aus dem Wohnzimmer drang Gelächter.
    Als Jenny nicht antwortete, begriff Mitch plötzlich, dass er sie nicht annähernd so gut kannte, wie er gedacht hatte. War sie unglücklich?
    „Du weißt, dass du das ändern kannst“, sagte er ihr.
    „Ich habe mich schon verändert.“
    „Damit meine ich nicht, zu einer Hochzeit ein verführerisches Kleid anzuziehen und …“
    Sie legte ihm den Zeigefinger auf die Lippen, doch es war zu spät. Die Erinnerung an sie in dem Kleid war plötzlich wieder sehr lebendig. Und die Berührung ihres Fingers tat ihr Übriges, um seine Fantasie zu beflügeln.
    Er war kurz davor, sie zu küssen.
    Nur ein Blitzschlag würde ihn davon abhalten können, sie an sich zu ziehen und sich der Berührung ihrer Lippen zu ergeben.
    Aus dem Wohnzimmer drang Coles Triumphgeheul, das Mitch daran erinnerte, dass sie nicht allein waren. Doch es kümmerte ihn nicht.
    Er nahm ihre Hand und legte sie sich an die Wange. Dann sprach er leise: „Was soll ich bloß mit dir machen, Jenny?“
    Eine Sekunde verstrich.
    „Bring mich ins Hotel.“
    Einen winzigen

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