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Hexe Lilli im Wilden Westen

Hexe Lilli im Wilden Westen

Titel: Hexe Lilli im Wilden Westen
Autoren: Birgit Knister
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sich natürlich über durchlöcherte Cowboys gefreut, nämlich Groovy-Henry, der Leichenbestatter.
    Und Grufti, wie er von allen genannt wurde, hätte hier wahrscheinlich alle Hände voll zu tun gehabt. Denn die beiden

    Kerle, die sich da vor dem Saloon in der Mittagshitze rauften, waren alles andere als leichtgewichtig. Karacho-Bill war so groß, dass er, ohne den Kopf heben zu müssen, einem Pferd direkt in die Augen schauen konnte. Sein Gegner war zwar nicht ganz so riesig, dafür aber genauso breit wie groß, ein enormes quadratisches Kraftpaket.
    Und wer war dieser schwergewichtige Westmann? Bobbes Hobbes, Vorarbeiter im Steinbruch von Death Valley. Bei den Sprengungen im Steinbruch war ihm schon so manch harter Brocken auf seinen eisenharten Schädel und seine muskelbepackte Brust geprasselt. Kein Wunder also, dass ihn Boxhiebe, auch wenn sie noch so hart waren, nicht aus dem Gleichgewicht bringen konnten.
    Aber all das konnte Karacho-Bill nicht wissen. Schließlich war er fremd hier. Und deshalb wusste er natürlich auch nicht, was auf ihn zukam, als plötzlich die Doppelschwingtür des Saloons aufschnellte und eine junge Frau energisch auf die beiden Kampfhähne zuschritt. Bobbes Hobbes jedenfalls schien

    im Bilde zu sein.
    Denn er brachte sich mit einem geschmeidigen Sprung in Sicherheit.
    Doch kaum eine Sekunde später begriff auch Karacho-Bill, warum Hobbes so schnell verschwunden war. Denn da hatten sich die zentimeterlangen spitzen Stöckelabsätze dieser Dame schon in seine butterweichen Kalbslederstiefel gebohrt.
    Zielsicher traf die Stöckelspitze Karacho-Bills kleinen Zeh, der sofort dicker anschwoll als eine texanische Runkelrübe.
    „Ich werd euch helfen, euch hier vor meinem Saloon zu prügeln!“, rief die Dame, die von allen Zilli Concarne genannt wurde. „Ihr bringt euch um, und ich hab den Ärger mit der Leiche und dem Sheriff!“
    Kaum war das Wort „Leiche“ gefallen, hörte man jemanden einen Vorschlag machen. Er stammte natürlich von Grufti, der soeben auf dem Platz erschienen war.
    „Vielleicht wollen sich die ehrenwerten Cowboys in meinem Garten zu Tode prügeln“, sagte er. „Das Gras ist weich und schön lang. Man kann wunderbar hineinbeißen und fällt auch nicht zu hart. Ich garantiere... „ „Als ob es hier in Bourbontown nicht Wichtigeres zu tun gäbe!“, fiel Zilli Conarne dem Leichenbestatter ins Wort.
    „Wir sollten lieber dafür sorgen, dass die drei Tornados hinter Schloss und Riegel kommen, damit endlich wieder Ruhe in unsere Stadt einkehrt. Inzwischen traut sich ja nicht einmal mehr der Sheriff nach Sonnenuntergang in meinen Saloon.
    „Aber wir haben doch gar keinen Sheriff mehr!“, rief einer

    der Schaulustigen, die sich inzwischen dort versammelt hatten.
    Und ein anderer fügte hinzu: „Den haben letzte Nacht doch auch die drei Tornados...“
    „So, den also auch...“, sagte Zilli und ihre Stimme klang jetzt nicht mehr so fest und entschlossen.
    „Aber er bekommt ein Begräbnis erster Klasse“, meinte daraufhin Grufti und die Umstehenden waren sich nicht sicher, ob es ein Scherz sein sollte oder ob er versuchte Zilli Concarne zu trösten.
    „Wenn doch nur ein paar von euch mutig genug wären diesen üblen Burschen das Handwerk zu legen. Ich schwöre euch, ich würde sofort mitmachen“, sagte Zilli jetzt. „Denn allein kann ich schließlich nichts „Genau, der Schmied hat Recht“, hörte man nun einige sagen. Und der Friseur rief:
    „Die sind doch mit dem Revolver schneller als ich mit meiner Schere.“ Dabei ließ er seine Schere so schnell auf- und zuklappen, dass man die Scherenblätter kaum mehr erkennen  konnte.“
    „Diese Feiglinge!“, ruft Leon und fuchtelt Lilli mit seiner Spielzeugpistole direkt vor der Nase herum. „Ich würde Hackfleisch aus den Tornados machen. Hackfleisch mit Tomatensoße. Batz, batz, batz! Einfach wegpusten!“
    „Na, ganz so leicht würde das wohl nicht sein“, sagt Lilli lachend. „Die drei Tornados sind sicherlich schlimme Revolverhelden, Pistoleros!“
    „Im Wilden Westen heißt es Coltoleros!““, versucht Leon seine große Schwester zu verbessern.
    „Nein, falsch! Es muss hier ausnahmsweise Pistoleros heißen.
    Das Wort kommt aus dem Spanischen. Der wilde Wilde Westen liegt nämlich ganz in der Nähe von Mexiko. Dort spricht man spanisch.“
    „Was du alles weißt“, sagt Leon staunend. „Los, erzähl mir noch mehr vom wilden Wilden Westen. Nein, am besten, du liest noch was vor. Es wird doch
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