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Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Titel: Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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griff Bellas Hand und klopfte mir auf die Schulter.
    „Wird schon wieder, Alex!“ Dabei verzog er etwas seine Nase. Mein Auswurf roch ziemlich unangenehm.
    Auch Bella musste das Zimmer verlassen. Ich verstand zwar nicht, warum, war aber beruhigt, weil sie sagte, dass sie draußen warten würde.
    Den Rest erledigte die Krankenschwester. Sie wischte mein Herausgelassenes mit weißen Tüchern ab, beschwerte sich jedoch ein wenig darüber. Ich lächelte freundlich. Dann brachte mich Bella nach Hause. Auf dem Weg durchforstete ich das Gedächtnis. Was würde mich dort erwarten?
    Ein etwa gleichaltriges männliches Wesen kam uns entgegen. Es schien mir bekannt zu sein.
    „Na Stotterer, machst du wieder Mädchen an?“
    Ich nickte ihm sicherheitshalber freundlich zu und sagte nur kurz: „Ja!“
    Bella aber schüttelte darüber den Kopf. Warum nur?
    Dann kamen wir bei meinem Zuhause an. Ein großes Weibchen erschien in dem Eingang. Bella erklärte diesem, also meiner Mama , dass ich einen Hitzschlag erlitten hätte.
    „ Das ist ja schlimm!“, rief das Mutterwesen. „War es denn so heiß?“
    Bella erklärte ein wenig und ging dann fort. Ich hatte mich inzwischen an sie gewöhnt und erhoffte, sie bald wieder zu sehen.
     
     
     

Bjelas Tagebucheintrag
     
     
     
    Leide ich an einer Psychose oder tatsächlich an einem Hitzschlag?Das war der irrsinnigste Tag meines Lebens. Beginnen wir von vorn:
    Mein Leben war bisher das eines typischen Kleinstadtmädchens, bis meine Mama vorgestern sagte: „Bjela, irgendetwas Besonderes wird bald passieren!“
    Sie spricht noch immer mit Akzent, da sie ursprünglich aus Sibirien stammt. Mein Vater ist dagegen von hier. Er hatte in Deutschland aus verschiedenen Gründen kein Glück mit Frauen. Auf einer Dienstreise nach Russland lernte er meine Mutter kennen. 
    Ich wurde noch dort geboren. Mein Vater erledigte inzwischen alle Formalitäten. Kurz darauf durfte meine Mutter nachkommen und beide heirateten.
    Da die Behörden meinen Namen nicht akzeptierten und Mama nicht wollte, dass ich auf Deutsch Die Weiße heiße, unternahm sie nichts, als mich ein Beamter kurzerhand zu Bella machte. Bis auf meine Mutter nennen mich alle nun so.
    Meine Mutter liebt Papa sehr und bezeichnet ihn immer wieder als schönen Deutschen. Ihre Freundinnen erwidern jedoch nichts dazu. Russinnen hätten eben einen anderen Geschmack als deutsche Frauen, merkt Mama dann an, um die Stille zu durchbrechen. Hier hätten die Männer mit vierzig sowieso keine Haare mehr auf dem Kopf und von der Arbeit so viele Falten. In Russland hätten sie zwar mehr Haare und weniger Falten, dafür tränken sie aber immerzu Wodka und die Frauen müssten dort arbeiten wie hier die Männer. Papa sei zudem recht klug und habe ein gutes Herz. Dafür, dass ihm jetzt ein Bein fehlt, könne er nun mal nichts. Dann nicken meist auch alle anderen voller Mitgefühl.
    Das Bein und auch seine Arbeit hat Papa durch einen Unfall verloren.
    Sein Beruf war Vermesser. Als er einem Panzerfahrer mit Anweisungen beim Rangieren helfen wollte, schmetterte ein anderes vorbeifahrendes Kettenfahrzeug einen sehr großen Stein gegen Papas Bein und verletzte dieses schwer.
    Zur gleichen Zeit befand sich leider ein anderes Unfallopfer mit einer noch schwereren Beinverletzung im Krankenhaus. Dessen Bein war angeblich nicht zu retten.
    Man verwechselte die beiden Eingelieferten miteinander und amputierte trotz des lauten Widerspruchs meines Vaters dessen Bein, während man das des anderen rettete. Das klingt sicher lächerlich, aber meinem Vater war nicht zum Lachen zumute, als er erwachte.
    Natürlich konnte er nun nicht mehr arbeiten und wurde für immer nach Hause entlassen. Die Bundeswehr schreibt nun, es wäre nicht bewiesen, dass er durch den Unfall sein Bein verloren hätte, die Versicherung des Krankenhauses dagegen, das Bein wäre zu Recht amputiert worden.
    Nun reicht unser Geld nicht mehr. Mein Vater hofft jeden Tag, dass er doch noch eine Entschädigung bekommt oder dass wir im Lotto gewinnen. Er tüftelt seit Monaten an mathematischen Gleichungen, mit deren Hilfe er die nächsten Lottozahlen voraussagen will.
    Meine Mutter soll aus ihrer russischen Familie angeblich eine besondere Gabe mitgebracht haben. Ihre Vorfahren waren entweder Schamanen, Hexen, Kartenleger oder Traumdeuter. Sie kann angeblich recht exakte Voraussagen machen. Nach jedem geträumten wackligen Zahn erkrankt jemand. Fiel der Zahn im Traum heraus, starb dieser sogar. Ein

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