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Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Titel: Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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verwurzelter Zahn wies auf einen Blutsverwandten hin. Es kamen mein Onkel, meine Tante sowie zahlreiche Neffen, Cousinen und Nachbarn nach solchen Ankündigungen um. Es gäbe da noch eine Menge Beispiele. Wenn zum Beispiel Schlangen beißen oder es zumindest versuchen, treten neue Probleme auf. Kommt es zum Schlangenbiss, wird es ganz schlimm. Beißt ein Hund in den Po, gibt es Streit.
    Dann ist da noch Murka , unser rabenschwarzer Kater. Das Besondere an ihm ist, dass wir alle nicht wissen, welches Alter er genau hat. Meine Mutter hat ihn heimlich bei der Ausreise in ihrer Handtasche mitgenommen. Tiere müssen normalerweise in Quarantäne.
    Mama behauptet immer, sie habe selbst schon als Kind mit Murka gespielt und ihn beim angeblichen Tod von Tante Galina behalten. Es gibt auch ein Bild, auf dem meine Mutter als kleines Mädchen ein Ebenbild von Murka auf dem Arm hatte. Sicher war das Murkas Vater und es ist auch eine dieser Geschichten, die man gern kleinen Kindern erzählt.
    Cassy war von dem Märchen so begeistert, dass sie Murka heimlich Blut abnahm, um auf diese Weise das Elixier der ewigen Jugend zu finden. Sie brachte sogar den Tierarzt dazu, dieses in einem Labor zu analysieren. Die Untersuchung wies jedoch auf keine Besonderheiten hin. Seitdem jault unser Kater immer, wenn Cassy kommt, oder sucht gleich das Weite.
    Meine beste Freundin Cassy versorgt mich regelmäßig mit Zaubersprüchen, mystischem Schmuck und Hexenutensilien.
    Sie und ich mochten uns zuerst nicht, da wir sehr verschieden sind. Meine Schulkameradin ist total durchgeknallt, ich bin etwas ruhiger. Wir machten zufällig beide seit der ersten Klasse Kung-Fu. Durch gegenseitigen Respekt wurden so aus Feindinnen am Ende beste Freundinnen. Wir haben das auf Cassys Wunsch hin mit unserem Blut besiegelt.
    Ihr neuer Freund besucht zusammen mit seinem Zwillingsbruder seit einem Jahr unsere Klasse. Um Cassy zu beeindrucken, spielt er seit einem halben Jahr den Obervampir. Er lackiert sich die langen Nägel schwarz, lässt sich die Haare wachsen und erzählt nun auch die Märchen von Werwölfen in der Familie.
    Natürlich trägt er dunkle Klamotten, abgefahrenen Schmuck sowie eine große Sonnenbrille. Kürzlich kündigte er an, demnächst das Blut von Alex zu trinken, um seine Verwandlung zu einem richtigen Vampir einzuleiten. Er wolle ihn ganz „ausnuckeln.“
    Die anderen Jungen in der Klasse waren total schockiert, jedoch auch froh, dass er sich nicht für sie entschieden hatte.
    Dieser Plan passt zwar nicht zu der von ihm erzählten Werwolfgeschichte, aber Wladimir ist nicht unbedingt logisch, sondern eher verrückt psychopathisch veranlagt.
    Wladimir ist angeblich ein Russlanddeutscher und dürfte einige Jahre älter als wir sein. Sein Geburtsdatum im Pass stimmt nicht. Seine ganze Familie ist mit gefälschten Papieren eingereist, damit prahlt er ganz offen.
    „In Russland kannst du alles kaufen“, tönt er in seinem gebrochenen Deutsch. „Keine Problem, wenn du Geld haben!“
    Wladimir und sein Zwillingsbruder treten zumeist im Doppelpack auf. An ihrem Bart und daran, dass sein Bruder fast nie spricht, kann man sie dennoch gut unterscheiden. Iwan hat einen dichten gekräuselten schwarzen Vollbart, Wladimir dagegen mehr so ein modisches Italobärtchen.
    Deswegen zweifle ich an der Geschichte, sie wären Russlanddeutsche. Diese tragen normalerweise keine Vollbärte, sondern rasieren sich traditionell.
    Wenn Iwan mit seinem Vollbart einen Schulraum betritt, wirkt das sehr komisch. Wir sind doch erst in die 9. Klasse gekommen! Treten die beiden Zwillinge ein, denkt man nicht, dass das Schüler sind.
    Wlad, das ist Wladimirs Spitzname, behauptet, dass sein Bruder so wenig spricht, weil er etwas zu verschweigen hätte. Dann streicht er sich immer bedeutungsvoll mit der flachen Hand über seinen Hals.
    „ Iwan der Schreckliche!“, flüstert er meist noch mit geweiteten und verdrehten Augen. Das macht vielen natürlich Angst.
    Die Brüder dürften etwa 25 Jahre alt sein. Wird Wladimir nach seinem Alter gefragt, schaut er immer seinen Bruder grinsend an, kneift ein Auge zu und sagt: „Ich bin erst 14 Jahre alt, cha, cha, cha.“
    Wlad und Iwan trinken außerdem regelmäßig Wodka und rauchen oft Gras. Cassy ist das nicht so wichtig, sie findet es sogar ein wenig lustig und bedient sich auch manchmal.
    Wenn es um Wlad geht, hört sie nicht auf mich. Das ist auch in Ordnung, er ist ja ihr Freund. Die anderen Jungen der Klasse haben Angst vor ihnen

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