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Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire

Titel: Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatana Fedorovna
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und tun gerade deswegen besonders lässig – als wären sie auch über zwanzig Jahre alt. Dennoch will jeder von ihnen mit den Zwillingen „befreundet“ sein, denn das verspricht Sicherheit.
    Alex, mein bester Kumpel, macht dieses Spiel nicht mit. Er wurde später eingeschult, weil er stotterte und etwas langsamer begriff. Alex stammt sogar aus einer verarmten Adelsfamilie, dem sogenannten Etagenadel und hat ein sehr gutes Herz.
    Ich kenne ihn schon seit dem Kindergarten.
    Dort war er der erste Mensch, dem ich vollkommen verängstigt an meinem ersten Tag begegnete. Ich weinte und hatte Angst, weil ich durch meine Mutter noch recht falsch Deutsch sprach.
    Da kam er zu mir, nahm meine Hand und sagte die schönsten Worte, die ich nach „Mama“ und „Papa“ je gehört hatte.
    „KKKKKKeine AAAAngst, iiiiich ppppppasse aaaaaaauf dddddddich aaaaauf!“
    Da wusste ich, wenn dieser stotternde Junge hier zurechtkam, dann konnte es nicht so schlimm sein. Er war zudem recht groß und sah vertrauenerweckend aus. Natürlich dachte ich, dass er mich beschützen könnte.
    Leider verprügelten die anderen Jungen ihn regelmäßig, weil er sich nicht wehrte und ein „von“ im Namen hatte.
    Letztlich war ich es, die ihm dann half, da ich zurückschlug.
    Dies gab den Ausschlag, warum ich Kung-Fu lernen wollte. An Alex sah ich, dass andere es ausnutzen, wenn man sich nicht wehrt.
    Alex ist zwei Jahre älter als ich. In der Schule wurde er noch einmal zurückgestuft, deswegen sind wir inzwischen in der gleichen Klasse.
    Heute Morgen hatten die anderen Jungen aus unserer Klasse Alex wieder gehänselt. „HHH...aaallllloooo Aaaalllekkk! Leccckkk dddichh!“
    Ich hatte die Tränen in seinen Augenwinkeln gesehen und ihn deswegen vor allen anderen gefragt, ob wir heute zusammen nach der Schule zum Flüsschen gehen. Alex und ich hatten früher manchmal Steine an einer breiten Stelle über die Wasseroberfläche springen lassen. Es war nur ein kleiner Umweg auf dem Weg nach Hause.
    „ PPPoppp, lliieebe mmmitt michch!“, musste Wlad natürlich loslassen.
    „ Popp deinen bärtigen Bruder!“, erwiderte ich.
    Da war er für einen Moment durch. Alle lachten und hatten Alex vergessen.
    Wladimir war natürlich sauer, ließ mich jedoch in Ruhe.
    „ Schlucha!“, murmelte er nur, wohl wissend, dass ich das verstand.
    Das heißt auf Russisch Schlampe . Russen sprechen immer ziemlich viele Schimpfwörter. Das ist dort leider normal und gehört bei ihnen zum Alltag, wie Honig im Tee.
    Nach der Schule machten wir beide uns auf den Weg. Alex wirkte eigentlich ganz normal, er war nur recht still. Auf dem Weg schwitzte ich. Es war fast so warm wie im Hochsommer.
    Alex fand plötzlich ein äußerst merkwürdiges Ding.
    Ich war im Gespräch daran vorbeigegangen, ohne es zu bemerken, obwohl es sehr auffällig war. Es sah übernatürlich aus, wie etwas aus dem Weltall oder aus den Tiefen der Hölle, jedenfalls kaum zu beschreiben. Alex ließ sich nicht davon abhalten, das Ding auszugraben. Als er es herausziehen wollte und anfasste, passierte etwas. Es sah aus, als klettere eine Luftspiegelung in ihn hinein. Alex zitterte, als wolle er zerplatzen, fiel um und regte sich einfach nicht mehr. Er war tot! Ich habe das mehrfach überprüft. Sein Puls war weg.
    Etwa zwanzig Minuten mussten so vergangen sein. Ich weinte jämmerlich. Plötzlich, nach weiteren fünf Minuten, spürte ich jedoch eine Bewegung bei Alex. Er kehrte also buchstäblich aus der Welt der Toten zurück!
    Zuerst freute ich mich riesig. Nun ging es aber los.
    Er bezeichnete sich selbst als Grimm . Was ist denn das für ein Name? Den schnurrte er noch ganz komisch wie jemand, der nie Deutsch gesprochen hat.
    Später, als er meine Zweifel bemerkte, bezeichnete er sich als Alexander, obwohl alle ihn nur Alex nennen. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, er würde mich überhaupt nicht kennen.
    Es war nicht Alex, der mich ansah. Wer war das?
    Als dieser Grimm merkte, dass ich weiter misstrauisch blieb, erzählte er mir jedoch etwas, das nur Alex wirklich wissen konnte. Es erklärte auch, weswegen der sich so geärgert hatte, dass ich Wladimir küssen sollte.
    Dadurch wurde Grimm für mich wieder zu Alex, jedenfalls für eine gewisse Zeit.
    Als wir dann losgingen, wusste der wieder lebendige Alex nicht, wohin mit seinen Armen. Mal streckte er sie in die Luft, mal zur Seite. Die Beine bewegte er währenddessen wie ein Roboter, der gerade laufen lernt. Das wirkte absolut skurril. Ich war

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