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Hexen: Vier historische Romane (German Edition)

Hexen: Vier historische Romane (German Edition)

Titel: Hexen: Vier historische Romane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roswitha Hedrun
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schon wieder ein kleines Mailand geworden. Und damit“, er zwinkerte ihm zu, „ist Euer Ende hier doch gewiss, nicht wahr?“
„Wie meint Ihr das?“
„Na, Madame Ursula hat doch am Stadtrand ein hübsches Forsthaus stehen, Ritter Richard, und in ihrem Garten sogar Platz für einen Falken, oder?“
„Oh, l�, l�, Hoheit, Ihr werbt ja bereits für neue Bürger hier!“
    E benso optimistisch wie Waldur und Richard blickten nun alle Frowanger in die Zukunft, und ebenso wie die beiden bauten auch sie und die Soldaten die letzten Schranken zwischen sich ab - Childbrecht ausgenommen. Die Soldaten ließen sich jetzt ihre Kleidung von den Frowanger Schneidern, Kürschnern und Schustern reparieren und ihre Köche kauften in den hiesigen Läden, wo allerdings noch immer ein Großteil der Waren versteckt gehalten werden musste, ihr Obst und Gemüse ein.
Richard beobachtete all dies mit Freuden.
Nicht nur mit Freuden, schon mit Euphorie und die ließ ihn eines Tages leichtsinnig werden. Er übersah, dass Childbrecht mit spitzen Ohren in der Nähe stand, als er einer Priesterin gestattete, für das bevorstehende Sonnwendfest in der Nachbarstadt Ysenburg bunte Fackeln einzukaufen. Erst als sich der Schnüffler davonstahl, erkannte er, was er angerichtet hatte. Verflixt, da konnte er sich nicht rausreden, war ihm sofort klar, einer Priesterin Ausgang aus Frowang zu gewähren! Und das Wort Sonnwendfeier war gefallen, unüberhörbar. Non, das könne er nicht verharmlosen. Er müsse umgehend handeln, schneller als Childbrecht. Am besten, er entlarve ihn bei Chlodwig als Plaudertasche.
Auf dem Weg zu seinem Quartier sann er nach, wie er das anstellen soll und gelangte zu einem für Childbrecht zwar drastischen, für ihn selbst jedoch zufriedenstellenden Schluss.
Er schrieb Chlodwig, Childbrecht sei in Frowang nicht mehr tragbar, da er bei seiner hiesigen Geliebten militärische Geheimnisse ausplaudere. Und wie ihm jetzt zu Ohren gekommen sei, habe er dieser Frau gar erzählt, ihm sei der königliche Auftrag erteilt worden, seinen eigenen Kommandeur zu beschatten. Nachdem Richard diese Zeilen anschließend nochmal durchgelesen hatte, erkannte er, dass er diese Maßnahme längst schon hätte durchführen müssen, es sei eine falsch verstandene Ritterhaltung gewesen, die ihn so lange davon abgehalten habe.
Am Abend beauftragte er Childerich, morgen nach Soissons zu reiten, um seiner Majestät dieses Geheimdekret zu überbringen.
Darauf schwoll Childerichs Brust, denn mit dieser Aufgabe glaubte er sich seinem Ziel zum königlichen Botschafter näher.
Als Waldur und Segimund anderntags erfuhren, dass sich Childbrecht mit einem ihn entlarvenden Schreiben auf dem Weg zu Chlodwig befand, konnten sie Richard nur gratulieren, und sie empfanden über Richards Entscheidung die gleiche Genugtuung wie er.
    I n Soissons erlebte der aufstiegssüchtige Childbrecht, fast könnte er einen jetzt dauern, eine für ihn nicht fassbare Niederlage. Denn Chlodwigs Hysterieausbruch, nachdem er Richards Zeilen gelesen hatte, wäre Strafe genug für ihn gewesen, doch es kam weit vernichtender, Chlodwig warf ihn gnadenlos aus dem Militär.
Um Chlodwig zuvorzukommen, hatte Richard unmittelbar nach Childbrechts Abreise aus seinem Heer selbst zwei fähige Soldaten in den Offiziersstand gehoben. Diese Männer hätten sich als Vertrauens- und Führungspersonen verdient gemacht, weshalb die Ernennungen ohnehin an der Zeit gewesen seien, hatte er Chlodwig dazu nur kurz in einem sofort abgeschickten Schreiben erklärt.
Chlodwig musste es hinnehmen, zähneknirschend, Offiziere dekorierte er doch selbst so gerne. Aber freudig aufmerken tat er andererseits doch - sehe ja aus, als wollten die Soldaten bleiben?
Nein, nur eine kurze Freude. Die Soldaten selbst verhielten sich zwar ruhig, dafür bedrängten ihre Frauen Chlodwig jetzt mit Briefen und über Boten umso massiver - sie begehrten endgültig ihre Männer zurück.
Bis Chlodwig die Soldatenfrauen für den kommenden Sonntag auf den Kölner Castelhof einlud. Dort werde er ihnen dann, so versprach er, einen sorgfältig ausgearbeiteten und für alles entschädigenden Vorschlag unterbreiten.
Nicht leicht, was Chlodwig sich da vorgenommen hatte. Er beabsichtigte, die Frauen zu überreden, zu ihren Männern nach Frowang zu ziehen. Doch nicht nur die Schwierigkeit, der Frauen Zustimmung zu erlangen bereitete ihm Angst, er fühlte sich auch einem solch großen Auftritt nicht mehr gewachsen. Denn bei ähnlichen Auftritten

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