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Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Hexenhammer: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Bereuter
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aus Brixen!«, antwortete Niklas und nestelte das Schreiben aus seiner Tasche.
    Er sah, wie sich die Miene seines Gegenübers verfinsterte, als er ihm das versiegelte Stück Papier überreichte.
    Institoris brach es auf und trat damit zum Fenster, da inzwischen die dunklen Gewitterwolken auch das Innere des Wirtshauses mit düsterer Dämmerung ausfüllte.
    »Ehrwürdiger Vater! Da ich gehört habe, dass einige Gemüter gegen Euch erbost sind, scheint es nötig, Euch zu ermahnen, dass Ihr fortgeht, und zwar je eher, desto besser. Es gibt Leute, die sind Eurer hier überdrüssig geworden. Ich ermahne Euch daher als derjenige, der verpflichtet ist, solche Skandale und Gefahren weitmöglichst abzuwenden, dass Ihr Euch wieder in Euer Heimatkloster zurückziehen sollt. Seid versichert, ich weiß, was ich schreibe. Mögt Ihr mein Schreiben gutwillig aufnehmen, ich wünsche Euch jedenfalls alles Gute.
    Brixen, in Eile. Georg, Bischof zu Brixen.«
    »Etwas Unangenehmes?«, meldete sich Bruder Wolfgang vom Tisch her.
    »Was kann man schon vom Bischof Golser erwarten!«, knurrte Institoris zurück. »Er scheint es ja ziemlich eilig zu haben, mich hier loszuwerden. Aber er hat anscheinend noch nicht begriffen, dass er mir in dieser Angelegenheit gar nichts zu befehlen hau«, fuhr er dann Niklas wütend an, der unwillkürlich einen Schritt zurück trat.
    »Ich soll Euch ausrichten, dass eine Abschrift dieses Schreibens auch an den Pfarrer Niclas vom Stift Wilten geht. Ferner soll ich Euch sagen, es sei auch deshalb am besten, weil hier niemand mehr für Eure Sicherheit garantieren kann!« Niklas hatte versucht, seiner Stimme einen sachlichen und unbeteiligten Ton zu geben, aber das schien auf seinen Mitbruder überhaupt keine Wirkung zu haben.
    »Ich lasse mich weder vom Fürsten noch vom Bischof hier hinauswerfen«, fing er zu brüllen an, »und Ihr, Bruder Niklas, solltet Euch schämen, Euch für solche Botendienste herzugeben.«
    Auch seinem Beichtvater gelang es nicht, ihn zu beruhigen.
    Der Lärm in der Gaststube war mit einem Schlag verstummt und nur noch verhaltenes Tuscheln war zu hören. Ein Dutzend Augenpaare starrten zu ihnen herüber und in manch einem glitzerte die pure Mordlust.
    Ein riesiger Mann erhob sich und kam drohend näher. »Ihr seid also der Hexenjäger?«, fragte er gefährlich leise.
    »Wer seid Ihr? Wagt es ja nicht, mich anzulangen!«, bellte Institoris.
    »Ich bin ein Verwandter der Barbara Selachin. Man sollte Euch auch zuerst zurichten so wie sie und Euch dann ganz langsam wie einen Mastochsen auf offenem Feuer rösten!«
    Durch den Raum ging ein zustimmendes Gemurmel und Leonhard dachte, es sei besser, sich möglichst nahe bei seinem Lehrer zu halten.
    Ein paar andere Männer hatten polternd ihre Stühle zurück geschoben und drängten nun ebenfalls nach vorne. »Sollen wir dir helfen, Mattl? Wir sind auf deiner Seite!«, schrie ein Mann, der bereits einen Schemel in den Händen hielt und nur noch auf eine zustimmende Antwort wartete, um damit auf den Mönch loszugehen.
    »Nein, nein«, wehrte der so Angesprochene ab, »mit dem werde ich schon alleine fertig!«
    Niklas spürte, wie sich die Lage immer mehr zuspitzte und Institoris mit seiner hochtrabenden Art die Leute immer noch mehr gegen sich aufbrachte. Entschlossen stellte er sich vor den Inquisitor und sah dem Rädelsführer scharf in die Augen.
    »Ruhe!«, brüllte er dann aus Leibeskräften, »Ruhe!«
    Auch Institoris hieß er leise, aber bestimmt, endlich still zu sein. »Was wollt ihr denn? Die Untersuchung wurde wegen Unrechtmäßigkeit abgebrochen, niemand ist Dank der Umsicht des Grafen Sigmund und des Bischofs Golser ernsthaft zu Schaden gekommen.«
    »Und was ist, wenn er oder ein anderer wieder anfängt?«, rief einer dazwischen.
    »Dann packt euch selber an der Nase«, antwortete Niklas. »Wer hat sich denn selbst gegenseitig angezeigt und bezichtigt?«
    Betreten senkten sich die Köpfe.
    »Wollt auch Ihr leugnen, dass es Hexen gibt?«, zischte Institoris von hinten, aber sein Mitbruder schien ihn nicht gehört zu haben.
    Inzwischen war auch der Wirt aus der Küche dazu gekommen. »Jetzt reicht es mir aber, ich habe endgültig die Nase voll mit dem ganzen Ärger und dem Streit, den ihr mir hierher schleppt. Noch heute packt ihr beide eure Sachen und sucht euch eine neue Bleibe oder verschwindet gleich besser ganz aus der Stadt, damit hier endlich wieder Friede einkehrt!«

22. KAPITEL
    S chon wochenlang hatte er sich den Kopf

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