Hexenzauber für den Hausgebrauch
Begründer des neuen Hexentums: Gerald Gardner
Die letzte Hexe wurde in Europa 1793 (in Polen) hingerichtet. Kurz danach wurde die Todesstrafe für Hexerei abgeschafft. Im Jahre 1951 wurde in England das letzte Gesetz gegen Hexerei gestrichen. Kurz danach veröffentlichte der pensionierte englische Beamte Gerald Brosseau Gardner (1884-1964) sein Buch „The Truth About Witchcraft“ („Die Wahrheit über das Hexentum“). Gardner war in einen der letzten Hexenzirkel Englands aufgenommen worden und legte seine Auffassung der alten Naturreligion Wicca dar. Was Gardner beschrieb, hatte nicht viel mit dem alten Vorurteil von der bösen Hexe mit der Warze auf der Nase zu tun. Vielmehr berichtete er über eine Fruchtbarkeitsreligion, die es seit der Jungsteinzeit gegeben haben soll. Er beruft sich dabei auf Höhlenmalereien, die gehörnte Jagdgötter darstellen, sowie „Venusstatuetten“ wie die berühmte Venus von Willendorf. Einige dieser Werke sind älter als 25.000 Jahre. Nach Gardners Auffassung war die alte Religion der Hexen eine matriarchalische Religion. Gerald Gardners Werk war nicht unumstritten. Dennoch gilt er als Vater des modernen Hexentums. Heute ist Wicca eine weltweite Religion.
Widerspruch aus Amerika: Dr. Kellys Studien
Der Religionsforscher Dr. Aidan Kelly vom Santa Barbara Centre for Humanistic Studies wollte mit seinem Buch „Crafting the Art of Magic“ (1991) eindeutig beweisen, dass Wicca eine neue Religion ist und nicht bis in die Jungsteinzeit zurückreicht. Nach Kellys Untersuchungen ist Wicca im Jahre 1939 von Gardner (siehe oben), Dorothy Clutterbuck und den Mitgliedern des Rosicrucian Theatre im New Forest in England ins Leben gerufen worden. Kelly selbst ist Mitgründer zweier neuheidnischer Organisationen: NROOGD (New Reformed Orthodox Order of the Golden Dawn) und Covenant of the Goddess , einer der größten als Kirche anerkannten Wicca -Organisationen in den Vereinigten Staaten. Kellys Buch ist der erste ernsthafte Versuch einer Historie Wiccas und nicht des Hexentums im Allgemeinen.
Welche anderen Arten der Wicca-Lehre gibt es?
Neuere Formen des Wicca haben sich seit Anfang 1970 entwickelt. Ihre Struktur und Praktik ist lockerer als die traditionelle Gardnersche Überlieferung. Ihre Anhänger folgen einer Mixtur mehrerer Glaubenssysteme. Einige haben eigene Traditionen oder Zirkel gebildet und ein eigenes „Buch der Schatten“ gestaltet. Viele sind Solitaires : So nennt man Hexen und Magier, die ihre eigenen Wege gehen und auch ihre Rituale selbst gestalten.
Das Buch der Schatten
Hexen haben keine heilige Schrift oder Mythensammlung. Oft wird in Zusammenhang mit Hexerei das „Buch der Schatten“ erwähnt. Dies ist jedoch keine allgemein gültige Schrift, an der sich die einzelne Hexe orientiert, sondern vielmehr eine Art „magisches Notizbuch“. Jede Hexe (oder jeder Konvent) legt darin magische Rezepte und Zauber schriftlich nieder. Auch Rituale finden dort ihre schriftliche Basis. Die beiden Hexenmeister Gardner und Sanders bestanden darauf, dass das jeweils für eine Hexe oder einen Konvent gültige „Buch der Schatten“ jeweils von Hand abgeschrieben werden sollte. Dieser Brauch stirbt jedoch aus. Wer als Solitaire , also als einzelne Hexe oder einzelner Magier lebt und arbeitet, legt sich oft ein eigenes „Buch der Schatten“ an, in dem man die selbst erprobten Rezepte und Rituale niederschreibt.
Magie – ein Mysterium seit alter Zeit
Magie gehört seit der Urzeit der Menschheitsgeschichte zu den geheimnisvollsten Mysterien. Schon im Altertum bildeten spezielle Schulen ihre Anhänger nach strengen Regeln aus. Heute wie damals unterscheiden sich die so genannten Hexen in ihrer freien Form der Magie von der zeremoniellen Form der magischen Schulen.
Magie ist die Bezeichnung für unerforschte und deshalb als geheimnisvoll empfundene Naturkräfte sowie die Kunst ihrer Beherrschung. Unter Magie versteht man ganz allgemein die Handhabung verschiedener Energien, um bestimmte Situationen zu beeinflussen. Im Volksmund unterscheidet man zwischen schwarzer und weißer Magie. Doch diese grobe Unterteilung trifft nicht den Kern der Sache. Magie ist eher die Kunst, Ereignisse mit dem Willen von Hexe oder Magier in Einklang zu bringen. Viele Hexen definieren Magie als die Energie, die dem Kosmos das Leben gibt. Als Hexe nutzen Sie diese Energie für Ihre eigenen Zwecke, müssen aber verantwortungsvoll mit ihr umgehen. Wahre Magie ist also das harmonische Zusammenleben
Weitere Kostenlose Bücher