Hexenzauber für den Hausgebrauch
nach Nächten (das ist im Englischen „fortnight“ für den Zeitraum von 14 Tagen noch erhalten): Denn der Tag beginnt mit der Nacht, also bei Sonnenuntergang. Dasselbe kennt man auch im jüdischen Glauben: Der heilige Tag, der Sabbat beginnt bei Sonnenuntergang am Freitag und dauert bis Sonnenuntergang am Samstag.
Nach dieser Rechnung fängt ein Monat immer bei Neumond an, und das Jahr mit den dunklen Monaten: bei den Kelten zu Samhain (1. November), bei den Germanen nach den Raunächten.
Feiertage der Hexen: Die Sonnenfeste
Sowohl im älteren als auch im heutigen Heidentum – also der Hexenkultur – gibt es unterschiedliche Festtraditionen je nach Land, Stamm oder Übereinkunft der Teilnehmer. Allen Traditionen gemeinsam ist jedoch die Feier der vier Sonnenfeste zu den Sonnenwenden und Tagundnachtgleichen (Äquinoktien):
21. März – Ostara, Summer Finding, Alban Eilir: Das erste Sonnenfest nach den Raunächten ist das Frühlingsäquinoktium, das Ostara geweiht ist, der Göttin des jungen Lichts und Lebens. „Ostern“ ist ein heidnisches Wort, das die Kirche vereinnahmt hat, als sie ihr Passah-Fest auf den Frühlingsvollmond verlegte, um das gleichzeitig stattfindende heidnische Fest in Vergessenheit geraten zu lassen. Der keltische Festname ist Alban Eilir , im Englischen heißt es oft Summer Finding . Nach der traditionellen Zählung ist es nicht der Beginn, sondern die Mitte des Frühlings. Zu Ostern feiern wir Hexen die Wiedergeburt der Natur aus dem Todesschlaf des Winters, das Erwachen der neuen Kraft, die uns die Natur und die Götter jetzt schenken. Zum Osterfest geschöpftes Wasser (Osterwasser) hat reinigende, heilende und weihende Wirkung. Die Gottheiten, die außer Ostara dieses Fest bestimmen, sind Freyr und Freyja , die Frucht spendenden Vanen , und Thor , der Sohn der Erde. Wir feiern Ostara in der Morgendämmerung.
21. Juni Mittsommer – Litha, Grian-Stad, Alban Hefin: Die Sommersonnenwende, die astronomisch den Sommerbeginn markiert, ist traditionell die Mitte des Sommers: der längste Tag, an dem die Sonne den Höhepunkt ihrer Entfaltung erreicht, von dem an sie schwindet. Dieser Tag ist mythisch mit dem Schicksal Baldurs , des Sohns der Sonne, verbunden, der wie die Sonne in der höchsten Blüte seines Lebens stirbt. Seine Wiedergeburt kommt mit der beginnenden Wiederkehr der Sonne im Winter. Mittsommer ist deshalb kein trauriges, sondern ein freudiges Fest. Wir Hexen feiern den Höchststand der Sonne mit einem großen Feuer, in dem Bewusstsein, dass im Kreislauf des Seins unweigerlich der Abstieg folgen muss. Früher rollte man brennende Sonnenräder über die Hänge ins Tal. Das Schwingen von Fackeln im Kreis symbolisiert die ewige Drehung des Jahresrades. In der keltischen Tradition ist Mittsommer, Alban Hefin , den Muttergottheiten geweiht, in der germanischen dementsprechend auch Baldurs Mutter Frigg . Dabei gilt wie bei allen Festen, dass wir Hexen immer die Götter als Ganzheit verehren, also stets alle Götter angerufen werden. Auch wenn es bei jedem Fest Gottheiten gibt, mit denen es besonders verbunden ist.
21. September – Mabon, Haustblót, Winter Finding, Alban Elfed: Das deutsche Wort „Herbst“ und das nordische haust (gesprochen: höist) bedeuten wie das englische harvest eigentlich „Ernte“. Mabon ist also in erster Linie ein Erntefest bzw. ein Dankopfer für gute Ernte und Frieden. Als Schutzgott der Bauern wird dabei Thor besonders verehrt. Mit dem Herbstfest, nach dem Hauptteil der Ernte, beginnt die dunkle und stille Zeit des Jahres, in der die Nächte länger als die Tage sind. In dieser Zeit der Sammlung und Verinnerlichung können wir Hexen den Keim für all jene Dinge legen, die im Frühling wachsen sollen (auch und vor allem im übertragenen Sinn). In der keltischen Tradition ist Alban Elfed dem göttlichen Kind Mabon („Sohn“) geweiht, der wie der griechische Dionysos in die Unterwelt hinabsteigt und wieder geboren wird. Auch die griechischen Mysterien des Dionysos wurden im Herbst begangen. Wir feiern Mabon bei Sonnenuntergang.
21. Dezember – Mittwinter, Jul, Alban Arthuan: Der altgermanische Festname Jul (engl. yule , isl. jól ) ist ein Mehrzahlwort, denn er bezeichnet sowohl das eigentliche Mittwinterfest als auch die Tage, die mit ihm verbunden sind, d.h. die Zeit bis zum Jahresbeginn. Die Kirche hat auch diesen Festtermin „übernommen“, indem sie die Geburt Jesu willkürlich auf die Zeit der heidnischen Mittwinterfeste verlegte. Sogar die
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