Hexenzauber für den Hausgebrauch
Bezeichnung „Weihnachten“ ist heidnisch: Er bezeichnet die weihevolle Nacht, in welcher der germanische Gott Baldur wieder geboren wird. Die Sonne hat den südlichen Wendekreis erreicht und kehrt nach dem Norden zurück. Der Zweig, der Baldur den Tod brachte, die Mistel, wird zum Heilsymbol. Licht und Wärme, die nun kommen werden, feiern wir Hexen durch ein Feuer oder durch viel Kerzenlicht. Der Lichterbaum ist der immergrüne Weltbaum, der nun erstrahlt. Der in Skandinavien übliche Julbock (beispielsweise aus Stroh) ist ein Symbol der kommenden Fruchtbarkeit und des Schutzes durch Thor, dessen heiliges Tier er ist. Jul gehört zu den wichtigsten heidnischen Festen: Denn es ist das Familienfest, bei dem man auch der Ahnen gedenkt, die in der Überlieferung als Wilde Jagd mit Odin durch die Raunächte reiten. Als Wende des Jahres ist es sogar das wichtigste Fest, an dem alles endet und neu beginnt. Daher werden bei der Julfeier alle Feuer und Lichter gelöscht und neu entzündet. Haus und Hof werden mit Räucherwerk gereinigt.
Feiertage der Hexen: die Mondfeste
Zwischen den Sonnenfesten liegen die vier keltischen Feuerfeste, die nach alter Zählung am Anfang der Jahreszeiten stehen. Die Feuerfeste heißen auch lunare Feste, weil sie am Mondlauf orientiert sind. Sie finden stets zu Vollmond statt, sodass die Kalenderdaten nur Richtdaten sind. Ursprünglich feierten nur die Kelten solche Feuerfeste, zum Teil wurden sie aber auch von den Germanen übernommen und gehören – auch wenn ihre geläufigen Namen aus Irland kommen – zur einheimischen heidnischen Tradition, also auch unseren Hexenüberlieferungen.
1. November – Samhain, Halloween: Nach dem keltischen und dem Hexenkalender beginnt das Jahr mit Samhain , dem Beginn des Winters. Es ist vor allem ein Toten- und Ahnenfest, das von der Kirche als Allerheiligen bzw. Allerseelen vereinnahmt wurde. Zu Samhain steht die „Anderswelt“ offen: Gegenwart und Vergangenheit verbinden sich, die Geister der Ahnen werden wach. Durch das rituelle Gedenken leben sie in unserem Geist weiter. Wir Hexen werden uns bewusst, dass der Tod ein Teil des Lebens und das Totenreich ein Teil der Welt ist.
1./2. Februar – Imbolc, Candlemas, Lichtmess, Tag der Brigid: Das von der Kirche als Lichtmess vereinnahmte Fest Imbolc ist der Beginn des Frühlings. Imbolc bedeutet „im Schoß“: Das neue Leben ruht noch im Schoß der Erde, beginnt sich aber schon zu zeigen. Das erste Frühlingslicht begrüßen wir Hexen mit Fackeln und Kerzen. Imbolc ist Brigid geweiht, der Göttin des neuen Lichts, der Quellen und der Dichtung. Die irische „Heilige“ Brigitta von Kildare, die am 1. Februar gefeiert wird, ist nicht historisch belegt und lediglich ein Pseudonym für die Göttin. Wir feiern Imbolc in den Stunden vor und bis zur Morgendämmerung.
1. Mai – Beltaine, Beltane, Betain, Walpurgisnacht: Der Übergang vom Frühling zum Sommer ist Beltaine , was soviel wie „leuchtendes Feuer“ oder „Feuer des Bel“ bedeutet. Es ist ein Fest der Reinigung und der Fruchtbarkeit, der Zeit der Stärke und Reife. Bel ist der keltische Lichtgott, der Baldur entspricht. Viele der alten Riten leben heute noch fort, etwa in den bäuerlichen Maibräuchen. Wie zu Samhain , das im Jahresrad gegenüber liegt, steht an Beltane die Anderswelt offen. Daher ist der Vorabend, die Walpurgisnacht, ein magisches Datum und wohl das bekannteste Fest der Hexen. Ursprünglich wurde Beltane nicht nachts, sondern am Vormittag gefeiert.
1. August – Lughnasadh, Lammas: Der Herbst beginnt mit Lughnasadh , dem ersten der (mit Mabon und Samhain ) drei keltischen Erntefeste. Die englische Bezeichnung Lammas kommt vom Altenglischen hlafmess , weil dabei die ersten Brotlaibe aus der neuen Ernte geopfert wurden. Der keltische Festname kommt von Lugh , dem Gott druidischer Weisheit. Die Angst der Römer und später der Kirche vor den Druiden bewirkte, dass Lughnasadh nicht christlich vereinnahmt, sondern im Gegenteil zum Unglückstag erklärt wurde: Lugh wurde mit Luzifer identifiziert, Lughnasadh zum Tag vom Satans Sturz in die Hölle. Wir feiern Lammas am Nachmittag.
Magische Stunden
Besondere magische Stunden sollen sich vor allem für Mondrituale eignen. Wer als Hexe magisch arbeitet, kann sich an diese Stunden halten. Es geht dabei nicht um die exakte Uhrzeit – schließlich hatte früher nicht jeder eine Armbanduhr. Man richtete seine Zeit nach der groben Unterscheidung von Tag und Nacht ein. Daher galt: Von
Weitere Kostenlose Bücher