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Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Titel: Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hing in Fetzen von seinem Gesicht. Darunter schimmerte Metall. Es handelte sich um die Roboterkopie, die Sarim de Laurec von mir angefertigt hatte. Trotz seiner gewaltigen Kraft war das Maschinenwesen dem Shoggoten unterlegen. Ein gewaltiger Hieb der armstarken Tentakel traf seinen Kopf. Funken sprühten auf und dann ging alles so schnell, dass ich es mit den Augen kaum verfolgen konnte.
    Ein heller, peitschender Laut erscholl, als der Stahl, aus dem der Schädel gefertigt war, der Länge nach aufriss. Ein grellweißer Blitz zuckte aus der Öffnung und zerschmolz das Metall binnen eines Sekundenbruchteils zu einem unförmigen Klumpen. Das künstliche Wesen wankte und brach zusammen.
    Ich riss den Stockdegen aus seiner Umhüllung. Es war mir egal, wie der Roboter hierher gekommen war und was er wollte. Er hatte Pri zumindest kurzfristig vor dem Shoggoten gerettet und die Dienerkreatur der GROSSEN ALTEN bildete zweifelsohne die größere Gefahr. Mit dem Stockdegen in der Hand sprang ich auf sie zu.
    Ich hatte gehofft, den Shoggoten überraschen zu können, aber er reagierte mit unglaublicher Schnelligkeit.
    Ein nachtschwarzer Tentakel peitschte auf mich. Im letzten Moment konnte ich ihm ausweichen. Auf dem glitschigen Boden verlor ich das Gleichgewicht. Noch im Sturz hieb ich mit dem Degen zu. Die Klinge durchschnitt den Tentakel. Sofort löste er sich auf, zerbröselte zu Asche.
    »Robert!«
    Howards Ruf irritierte mich für einen Sekundenbruchteil. Ich sah ihn zusammen mit Rowlf heranstürmen.
    Um ein Haar hätte die Unaufmerksamkeit mich das Leben gekostet. Ich versuchte auf die Beine zu kommen, als mich ein Hieb an der Stirn traf und zurückschleuderte. Die Wunde an meinem Kopf platzte wieder auf. Ich sah bunte Sterne vor meinen Augen explodieren und kämpfte mit aller Macht gegen eine Ohmacht an.
    Pri schrie auf und rannte auf mich zu. Meine Warnung kam zu spät. Beinahe sanft schlang sich ein Tentakel um ihre Kehle und riss sie zurück.
    Ich verdrängte den Schmerz und stemmte mich hoch. Blitzschnell duckte ich mich unter einem weiteren Fangarm hindurch und zerteilte ihn mit dem Stockdegen. Sofort bildete der Shoggote neue Pseudopodien aus, aber für ein, zwei Sekunden lag sein Leib ungeschützt vor mir.
    Die Zeit reichte mir. Ich stieß den Stockdegen vor. Der in den kristallenen Knauf eingearbeitete Shoggotenstern flammte auf. Mit einem hellen Singen schnitt die Klinge durch das protoplasmische Fleisch der Kreatur und tötete sie. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie zu Schleim zerflossen war, der rasch im Boden versickerte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Howard besorgt und ergriff meinen Arm.
    Wortlos riss ich mich los und stürzte zu Pri. Ein roter Striemen zog sich über ihren Hals, wo der Tentakel sie gewürgt hatte. Sie hatte das Bewusstsein verloren, aber sie lebte.
    Vage tauchte das Bild einer anderen Gestalt vor mir auf, einer Gestalt in Seemannskleidung und einem grobschlächtigen Gesicht. Ich vermochte es nirgendwo einzuordnen, dennoch ahnte ich, dass es wichtig war. Ich versuchte die Vision zu halten und durchforschte mein Gedächtnis nach einer Erklärung dafür, aber noch bevor es mir gelang dem Bild auch nur einen Namen zuzuordnen, vergaß ich es wieder.
    Pri lebte und das war alles, was wichtig war. Dachte ich.
    Ich Narr.

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