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Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel

Titel: Hexer-Edition 19: Der abtrünnige Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wollte«, überlegte er laut und tippte Rowlf mit dem Zeigefinger gegen die Brust. »Die Sache stinkt mir ganz verdächtig. Ich glaube, wir sollten uns das Sanatorium schnellstens einmal ansehen.«
     
    Aus den Augenwinkeln sah ich die beiden Schatten heranfliegen und warf mich instinktiv zur Seite. Einer der Schatten verfehlte mich und stürzte an mir vorbei zu Boden. Ich nutzte meinen Schwung, um mich abzurollen und sofort wieder auf die Beine zu springen.
    Erst jetzt sah ich, dass der erste Eindruck mich getäuscht hatte. Es waren nicht die Statuen selbst, die uns angriffen, sondern zwei Männer, die dahinter gelauert hatten. Ich kannte die beiden, es waren die gleichen Männer, die Sill und mich bei unserer Ankunft in London überfallen hatten.
    Wieder drohte der Schrecken über die schreckliche Deformation ihrer Gesichter mich zu lähmen. Die Gedanken überschlugen sich in meinem Kopf. Ich hatte erlebt, wie stark die beiden waren – und dass ich im offenen Kampf keine Chance gegen sie hatte.
    Um ein Haar wäre mein Zögern mir zum Verhängnis geworden. Ich sah den Ansatz des Schlages. Im letzten Moment gelang es mir, den Kopf zur Seite zu reißen. Ganz ausweichen konnte ich nicht mehr, dafür kam der Hieb zu schnell, aber wenigstens verfehlte er mein Kinn.
    Dafür traf mich die Faust an der Schulter. Es war ein Gefühl, als wäre ich von einer Dampframme getroffen worden. Ich wurde von den Füßen gerissen und überschlug mich in der Luft. Himmel und Erde führten einen rasenden Tanz um mich herum auf. Ich sah eine der Statuen näher kommen und riss instinktiv die Arme hoch. Irgendwie gelang es mir noch im Sturz meine Richtung ein wenig zu ändern, gerade weit genug, dass ich der Statue ausweichen konnte und dicht neben dem Sockel aufschlug.
    Obwohl der regennasse Boden meinen Sturz dämpfte, betäubte mich der Aufprall beinahe. Für einige Sekunden wunderte ich mich einfach nur darüber, dass ich noch am Leben war oder mir nicht wenigstens sämtliche Knochen im Leib gebrochen hatte. Wo der Schlag meine Schulter getroffen hatte, brannte sie, als ob sie in glühende Lava getaucht worden wäre, aber mit zusammengebissenen Zähnen konnte ich den Arm noch bewegen. Hätte der Hieb mein Kinn getroffen …
    Unbeirrt kam die Monsterkreatur näher gestapft. Ein widerliches Grinsen lag auf dem Gesicht des Mannes.
    Mein Atem ging keuchend und stoßweise. Der Schmerz ließ mich schwindeln. Ich versuchte die dunklen Schleier vor meinen Augen wegzublinzeln und quälte mich stöhnend wieder auf die Beine, nur um auf dem glitschigen Gras sofort wieder den Halt zu verlieren und erneut zu Boden zu stürzen.
    Dieses Missgeschick rettete mir das Leben. Ich stürzte unter dem Schlag des Mannes hinweg und glaubte noch den Luftzug zu spüren. Die Faust traf eines der steinernen Beine der Statue und zertrümmerte es.
    Ohne ein Anzeichen von Schmerz drehte der Mann sich herum, um mir endgültig den Garaus zu machen. Als ein Krachen ihn warnte und herumfahren ließ, war es bereits zu spät. Sein Grinsen erstarb und namenloses Entsetzen verzerrte sein Gesicht. Sekundenlang starrte er in fassungslosem Schrecken die Statue und ihr genau auf seine Brust gerichtetes Schwert an. Mit einem übermenschlich schnellen Sprung versuchte er zur Seite auszuweichen.
    Er schaffte es nicht.
    Für einen Moment schien die Zeit selbst den Atem anzuhalten. Der seines Haltes beraubte Körper des zentnerschweren steinernen Wächters neigte sich, zuerst ganz langsam, dann immer schneller, das gigantische Schwert zum Stoß vorgestreckt.
    Ich schloss die Augen, als ich den grässlichen Todesschrei des Mannes hörte.
    Als die Statue auf den Boden aufschlug, brach sie mit ungeheurem Krachen vollends auseinander. Steinsplitter flogen wie Granatgeschosse durch die Luft. Ich spürte einen harten Schlag am Kopf.
    Danach spürte ich für eine ganze Weile gar nichts mehr.
     
    Schritt für Schritt wich Shadow zurück. Es sah aus, als würden sie und das zweite Mutantenmonstrum sich nur lauernd umkreisen, dabei hatte der Kampf schon längst begonnen. Wenn er auch nicht mit den Fäusten ausgetragen wurde, so wurde er doch ebenso unerbittlich geführt.
    Die El-o-hym wusste, dass sie ihrem Gegner im offenen Zweikampf trotz ihres Männerkörpers weit unterlegen war. Sie griff ihn auf magische Art an.
    Der Mann besaß selbst keine magischen Kräfte, aber das Serum machte ihn gegen jede Art von Beeinflussung so gut wie völlig immun. Shadow vermochte ihn allenfalls kurzfristig

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