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Heyne Galaxy 06

Heyne Galaxy 06

Titel: Heyne Galaxy 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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sah ihn an.
    »Zwei Raketen, nur um eine Kuh zu erledigen?«
    »Ich wurde von einem feindlichen Jäger angegriffen, als ich die Kuh entdeckte. Ich konnte ihn abschießen und vernichten.«
    Nick strahlte.
    »Ausgezeichnet. Bist du sicher, ihn vernichtet zu haben?«
    »Ja. Nur ein Haufen geschmolzenes Metall.«
    »Wunderbar.« Nick schrieb bereits einen Bericht. »Ich bin sicher, du wirst eine Belobigung erhalten.«
    »Fein, aber zuerst möchte ich schlafen.« An der Tür drehte er sich noch einmal um. »Sag mal, Nick, warum nennen wir sie eigentlich Comics?«
    »Was?«
    Nick schrieb weiter. Es schien, als habe er die Frage nicht verstanden.
    »Warum wir sie Comics nennen, jene in dem großen Satelliten?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht stammt die Bezeichnung daher, weil wir früher einmal darüber spotteten, daß ihre Jugendlichen und ihre Studenten mehr Bilderhefte als wissenschaftliche Bücher lasen. Bildgeschichten, weißt du? Mit wenig Text…«
    »Ich möchte wissen«, sagte Alex, »wie sie uns nennen.«
    »Mich würde es nicht interessieren«, entgegnete Nick etwas steif. »Wahrscheinlich ist es eine Bezeichnung, die nichts mit unseren hohen und idealistischen Zielen zu tun hat.«
    Alex ging in seine Kabine. Müde fiel er aufs Bett. In seinem Gesicht arbeitete es, als er gegen die Decke starrte und sich seinen Gedanken überließ.
    Irgendwie, überlegte er, wird sie es überleben. Sie hat immerhin die Kuh …
    Er selbst aber, Leutnant Alex Moisejewitsch Menschinski, war ein Verräter, ein Saboteur. Er wußte es.
    Aber er hatte sie laufen sehen. Und es sah ganz genauso aus, als wäre Anna dort gelaufen. Er hatte sie früher oft so laufen sehen, als es noch eine Anna gab. Damals, auf der Kolchose.

Die Welt der Illusionen
    (IN THE IMAGICON)
     
    George Henry Smith
     
     
    Dandor legte sich in die weichen, seidenen Kissen seiner breiten Couch zurück und ließ seine Augen zu der hohen Decke seines Märchenpalastes emporwandern. Doch nur für Sekunden ließ er sich ablenken, dann sah er wieder hinab auf das lange blonde Haar des jungen Mädchens, das vor ihm kniete. Sie beendete gerade die Pflege seiner Fußnägel. Rechts von ihr stand eine vollhüftige Brünette; sie nahm ein Stück Grapefruit von einem Silberteller und schob es ihm liebevoll in den Mund.
    Dandor betrachtete die Blonde aufmerksam. Sie hieß Cecily. Sie hatte die vergangene Nacht mit ihm verbracht. Es war eine wunderbare Nacht gewesen, aber heute begann Cecily ihn bereits zu langweilen. Mit der Brünetten, deren Name ihm im Augenblick nicht einfiel, war es ihm nicht anders gegangen. Auch die beiden rothaarigen Zwillingsschwestern …
    Er gähnte. Sie waren alle gleich, und auch das war immer gleich. Warum krochen sie nur so vor ihm, und warum schienen sie keinen anderen Lebenszweck zu haben, als ihn glücklich zu machen?
    Fast war es so, dachte er mit einem müden Lächeln, als seien sie nur das Produkt seiner Einbildung oder – fast hätte er laut aufgelacht – das Produkt der genialsten menschlichen Erfindung, des Illusionators.
    »Sehen sie jetzt nicht wundervoll aus?« fragte Cecily und bewunderte das Ergebnis ihrer Anstrengungen.
    Dandor beugte sich vor und studierte seine schimmernden Fußnägel. Er kam sich auf einmal reichlich dumm und überflüssig vor. Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als sich das Mädchen plötzlich vorlehnte und seinen rechten Fuß küßte.
    »Oh, Dandor, ich liebe dich so sehr …«
    Dandor widerstand der Versuchung, ihr einen Tritt zu versetzen. Er tat es deshalb nicht, weil er auch in solchen Augenblicken, in denen sein Leben unwirklich zu werden begann, immer zuvorkommend und freundlich zu seinen Frauen blieb. Sie langweilten ihn fast zu Tode, aber er mußte freundlich bleiben. Wenigstens versuchte er es.
    So gähnte er, statt Cecily einen Tritt zu geben.
    Im Endergebnis blieb sich das gleich. Cecilys Augen weiteten sich vor Schreck, und die Braunhaarige hielt in ihrer Bewegung inne; ihre Hände begannen zu zittern.
    »Du … du wirst uns wieder verlassen?« fragte Cecily bang.
    Er gähnte abermals und strich ihr geistesabwesend durch die Haare.
    »Nur für kurze Zeit, mein Liebling.«
    »Aber Dandor …«, wisperte die Brünette, »liebst du uns denn nicht mehr?«
    »Natürlich liebe ich euch, aber …«
    »Dandor, bitte, bleib bei uns«, bettelte Cecily. »Wir werden auch alles tun, um dich glücklich und zufrieden zu machen.«
    »Das weiß ich«, knurrte er und stand auf. Er streckte sich und reckte

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