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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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ich bislang noch nicht sonderlich viel getan habe (auspacken, schlafen und nach einem Ort suchen, an dem ich mich einloggen kann, ist nicht wirklich erwähnenswert), will ich Euch lieber ein paar Bilder zeigen, damit Ihr wisst, wie es hier aussieht.
    Fertig? Dann mal los:
    1.    Das ist das Haus meiner Tante Tally, wo ich untergebracht bin, von außen. Und ob Ihr es glaubt oder nicht, hier sehen alle Häuser ziemlich genau so aus. Im Ernst, sie sind alle eckig, mit weißen Wänden und bunten Türen und Fensterläden, und sie sind alle ganz schlicht und einfach und schmucklos. Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was ich zu Hause sehe.
    2.    Das ist mein Zimmer – wieder alles weiß, wie Ihr seht. Mit Weiß haben sie es hier echt. Das Bett ist glücklicherweise bequemer, als es aussieht. Es ist zwar viel schmaler als mein Bett zu Hause, aber wenigstens ist das Kissen halbwegs vernünftig. Seht Ihr den Anhänger gegen den bösen Blick über dem Bett? Damit ich nicht »augenkrank« werde. Damit ich nicht von einer eifersüchtigen, bösen Person mit böser Absicht verflucht werde (das scheinen die Einheimischen hier ernsthaft für eine Bedrohung ihres allgemeinen Wohlbefindens zu halten). Dazu kann ich nur sagen: WENN IHR BEKLOPPT GENUG SEID, EIFERSÜCHTIG AUF MEIN JÄMMERLICHES LEBEN ZU SEIN, DANN DÜRFT IHR GERNE MEINEN PLATZ EINNEHMEN, DAMIT ICH NACH HAUSE GEHEN UND MEIN NORMALES LEBEN WEITERLEBEN KANN!
    3.    Wenn Ihr meint, das ist nur ein Foto von einer alten schwarz gekleideten Frau, die auf einem Esel reitet, dann seht mal genauer hin. Seht Ihr den Korb, der dem Esel am Hintern hängt? Ratet mal! Da sind Eier drin. Genau, meine Damen und Herren, so kauft man auf Tinos seine Eier. Per Esel. Frisch, direkt vor die Haustür geliefert.
    4.    Seht Ihr dieses orange, runde, labbrige Ding? Das ist ein Eigelb. Habt Ihr schon mal Eier mit so einer Farbe gesehen? Ich nicht.
    5.    Das ist ein Bild des Internetcafés, in dem ich fast meine gesamte Freizeit verbringe, E-Mails verschicke, im Netz surfe und diesen Blog schreibe. Wenn Ihr Euch die weißen Wände und grünen Läden anseht und dann noch einmal Bild Nr. 1, dann wisst Ihr, dass alles, was Ihr in diesem Blog lest, wahr ist und ich mir nichts ausdenke.
    6.    Das ist der Tisch, an dem ich immer sitze und meinen Nescafé Frappé trinke – so eine Art schaumiger, vorsintflutlicher Starbucks-Kaffee, nur nicht so gut, obwohl ich mich langsam daran gewöhne. Vor allem, weil mir nichts anderes übrig bleibt. So wie ich versuche, mich an alles hier zu gewöhnen, weil hier alles so komisch und anders und, na ja, FREMD ist. Ich weiß zwar, dass das eigentlich der Grund ist, warum man in fremde Länder reist, aber bitte denkt daran, dass ich nicht wirklich darum gebeten habe, hierherzukommen. Ich war zu Hause vollkommen zufrieden und brauchte eigentlich keine neuen Erfahrungen.
    7.    Das ist der Stuhl, auf dem ich sitze, um im Netz zu surfen, E-Mails zu verschicken, Briefe und Postkarten zu schreiben und den Blog. Ich bitte zu beachten, dass er aus Holz ist, was das Sitzen nach mehr als zwei Stunden SEHR unbequem macht. Und ich muss es wissen, da ich mir hier schon echt den Hintern platt gesessen habe (siehe oben, wie ich meine Freizeit verbringe). Ich bin so weit, darüber nachzudenken, ob ich mir mein eigenes Kissen mitbringe, weil Petros sich weigert, mir eines zu geben.
    8.    Das ist ein Bild von Petros, dem Besitzer dieses Cafés. Man sollte meinen, dass er sich freut, endlich einen Stammkunden zu haben, aber jeden Morgen, wenn ich komme, sieht er mich an, schüttelt den Kopf und sagt: »Du bist viel zu blass. Du musst rausgehen und etwas Farbe bekommen. Das ist nicht gut, nicht gesund.« Ich habe ihm gesagt, dass man so nicht mit seinen Kunden redet und dass er mir bitte einen Frappé bringen soll, weil ich zu meinem Internetleben zurückkehren muss. Dann haben wir beide gelacht und er hat mir meinen Kaffee gebracht, aber es ist ziemlich offensichtlich, dass er nicht gescherzt hat und es tatsächlich nicht gut findet.
    9.    Das ist ein Bild vom Laden meiner Tante. Der ist gleich hier im Dorf, nur ein paar Häuser weiter am Ende der Straße. Sie macht Schmuck und T-Shirts und verkauft sie an Touristen. Sie hat auch ein paar Keramiken und Skulpturen von ihrem Freund Tassos im Laden, aber nur ein paar, weil es da echt eng ist. Ich habe ihn allerdings noch nicht getroffen, weil er zurzeit nicht da ist. Ich bin auch nicht so

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