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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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durchzuziehen und ich eigentlich auch nicht auf Nummer 1 machen und weiter meinen Loser-Blog schreiben will, weil das ehrlich gesagt ein klein wenig deprimierend ist. Also bleibt mir ganz klar nur Nummer 2.
    Außerdem kann es doch nicht schaden, wenn mein Leben ein wenig aufregender klingt, als es ist, oder?
    ** Neuestes Update **
    (praktisch schon am 10. Juli)
    Es gibt noch mehr zu berichten!
    OMG  – stellt Euch vor! Gleich nach dem Abendessen bin ich in mein Zimmer gegangen und war noch keine zwei Sekunden drin, als Tally an die Tür geklopft hat und gesagt hat: »Yannis ist hier!«
    Obwohl sofort sein Bild vor meinem geistigen Auge aufblitzte und ich genau wusste, wen sie meint, hielt ich es doch für die Gelegenheit, meine coole, neue Blog-Persönlichkeit auszuprobieren. Also habe ich die Augen zusammengekniffen, versucht, erstaunt dreinzusehen, und habe gefragt: »Wer?«
    Aber ich schätze, für so etwas ist Tally zu schlau, denn sie hat nur den Kopf geschüttelt und gelacht und gesagt: »Mach schon, er wartet vor der Tür.«
    Also habe ich Holly vom Bett gescheucht, in den Spiegel gesehen und bin mir ganz schnell mit den Händen durch die Haare gefahren und habe versucht, sie ein wenig in Form zu bringen, damit sie wuschelig und süß aussehen und nicht glatt und langweilig, und dann bin ich rausgegangen, wo Yannis auf seiner Vespa gesessen hat und mindestens genauso süß ausgesehen hat wie am 4. Juli (vielleicht sogar noch süßer). Es war unglaublich, ihn da so sitzen zu sehen, vor allem, weil ich überzeugt war, ich würde ihn nie wieder sehen.
    Ich habe Holly fest an die Brust gepresst, und Yannis hat gelächelt, was die Grübchen auf seinen beiden Wangen äußerst vorteilhaft zur Geltung brachte, und hat mich mit seinen tiefgrünen Augen angesehen. Für Holly war das wohl etwas zu viel, denn er hat sofort angefangen zu protestieren und zu zappeln und mich zu kratzen, weil er runter wollte.
    »Was gibt’s?«, habe ich gefragt und Holly abgesetzt, der sofort ins Haus zurückgesaust ist, allerdings nicht, ohne eine heftige rote Spur auf meinem Arm zu hinterlassen, wo seine Krallen fast durch meine Haut gegangen wären.
    »Ich wollte fragen, ob du mitkommen willst«, meinte Yannis, seinen Blick immer noch auf mich gerichtet.
    Und erst als ich hinten auf seinem Roller saß, die Arme fest um seine Taille geschlungen, fiel mir auf, dass ich vergessen hatte, zu fragen, wohin.
    Wie sich herausstellte, landeten wir in der Stadt in einem Klub, in dem anscheinend seine ganze Familie und alle seine Freunde waren.
    »Warst du schon mal hier?«, fragte er, nahm mich an der Hand und zog mich hinein.
    Natürlich wollte ich immer noch cool, erfahren und weltgewandt erscheinen, also habe ich nur mit den Schultern gezuckt und gemeint: »Hm, schon möglich, weiß nicht mehr.« Dann an mir herabgesehen, an meinen Khakishorts und meinem schwarzen Tank-Top, und mir gewünscht, ich hätte mir die Zeit genommen, mich umzuziehen, bevor ich einwilligte, mit ihm auszugehen.
    Aber er hat nur gelächelt und gesagt: »Der Laden gehört meinem Cousin.« Und dann hat er mich ungefähr hundertdreißig Leuten vorgestellt, die offenbar irgendwie alle miteinander verwandt sind.
    »Also ist jeder auf dieser Insel ein Cousin oder eine Cousine von dir?«, fragte ich, als ich es aufgegeben hatte, mir alle Namen zu merken, und einfach nur noch nickte und lächelte.
    Aber er lachte nur und sagte: »Nein, das sieht nur so aus.«
    Dann hat er mich auf die Tanzfläche gezogen und da sind wir auch fast die ganze Nacht geblieben. Nur dass es diesmal normales, modernes Tanzen war und nicht dieses traditionelle griechische Im-Kreis-Herumrennen. Das heißt aber auch, dass ich keinen Vorwand hatte, seine Hand zu halten. Aber es war trotzdem ziemlich cool, in einem Klub abzuhängen, ein oder zwei Cocktails zu trinken und zur Abwechslung mal wie ein erwachsener Mensch behandelt zu werden. Allerdings haben wir keine Cocktails getrunken und uns lieber zwei Cola bestellt. Aber es ist toll, zu wissen, dass man alles haben KÖNNTE , wenn man wollte.
    Aber wahrscheinlich ist das für Yannis ganz normal, weil er ja hier schließlich aufgewachsen ist und so. Na ja, hier und in Athen, denn wie er sagt, kommt seine Familie nur im Sommer hierher (deshalb habe ich ihn auch auf der Fähre gesehen, als er für den Sommer herkam) und dann geht er wieder in Athen zur Schule. Das hört sich nach einem ziemlich coolen Leben an. Abgesehen von der Tatsache, dass er nächsten

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