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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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bitte das Fehlen von Ausrufezeichen zu beachten, obwohl ich wegen beiden Ereignissen ziemlich aufgeregt bin.
    Allerdings muss ich zugeben, dass die neutrale Interpunktion wahrscheinlich der Tatsache geschuldet ist, dass meine Aufregung derzeit von meinem letzten Telefonat mit meinen Eltern überschattet wird, die mir unmissverständlich klargemacht haben, dass sie weiterhin von ihrem Recht Gebrauch machen würden, sich scheiden zu lassen, Dates zu haben, Hausbesichtigungen durchzuführen und eine ganze Reihe weiterer nicht nur schlechter, sondern geradezu rücksichtsloser Entscheidungen zu treffen, die mit Sicherheit zur Folge haben, dass mein gesamtes Leben durcheinandergeworfen wird, und höchstwahrscheinlich auch meine Zukunft.
    Außerdem haben sie mich daran erinnert, dass ich als Minderjährige nicht das Geringste dagegen unternehmen kann, da sie ERWACHSEN sind, und ich nur ein KIND . An diesem Punkt haben sie mir gesagt, ich solle das alles nicht so PERSÖNLICH sehen, denn so sei es schließlich nicht gemeint.
    Sie bemühen sich einfach, das zu tun, »was für alle das Beste« ist.
    Was ich DAZU sagen möchte, ist Folgendes:
    Wenn das stimmt und sie so BEMÜHT sind, warum haben sie dann noch nicht darüber nachgedacht, was das Beste für MICH ist?
    Warum können sie nicht erwachsen werden, die Augen aufmachen und:
    MICH MEHR ODER MINDER UNVERSEHRT DURCH MEIN LETZTES SCHULJAHR KOMMEN LASSEN ?
    Echt jetzt.
    Ich meine, es ist doch nur noch ein Jahr, mehr will ich doch gar nicht. Danach, wenn ich meinen Schulabschluss habe und ins College gehe, können sie sich meinetwegen gegenseitig vernichten oder tun und lassen, was sie wollen.
    Ich will nur in Frieden meine Kindheit zu Ende bringen.
    Ich frage mich, ob ich mich von ihnen scheiden lassen kann?

 
    Colbys Tagebuch für Tage, an denen sie so glücklich ist, dass sie kaum noch Luft bekommt!
    27. Juli
    Ich habe nicht gebloggt. Ich habe nicht gemailt. Ich habe keine Briefe oder Postkarten geschrieben. Ich war nicht im Internetcafé. Habe meinen Computer eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr angeschaltet, obwohl es kaum mehr als eine Woche ist. Und das alles weil:
    ICH ZURZEIT EINEN SCHWEREN FALL VON – GEGENSEITIGER SYMPATHIE DURCHMACHE !
    Seit dem Grillabend, als Yannis angekommen ist und mich angelächelt hat, hat mein Magen angefangen, einen Haufen von Saltos und Überschlägen zu machen, mit denen er ehrlich gesagt bis heute nicht fertig ist.
    Aber es ist nicht dasselbe nervöse und ängstliche Gefühl, das ich bei Levi hatte. Es ist eher wie ein kribbeliges » ICH KANN NICHT GLAUBEN, DASS MIR DAS TATSÄCHLICH PASSIERT «-Gefühl. Ich hatte zwar auch so ein Gefühl, als mich Levi das erste Mal geküsst hat, aber aus irgendeinem Grund ist es mit Yannis noch viel besser.
    Ich schätze, das liegt daran, dass es sich bei Yannis realer anfühlt, nicht so wie nur ausgeliehen.
    Jedenfalls hat er seinen Roller abgestellt, sich neben mich gesetzt und da ist er auch fast den ganzen Abend geblieben. Und während wir uns unterhielten und lachten und uns besser kennenlernten, hatte ich das Gefühl, als sei mein Kopf nur halb bei unserem Gespräch, denn mit der anderen Hälfte dachte ich die ganze Zeit: Ich wünschte, er würde aufhören zu reden und mich küssen!
    Aber da Tally, Tassos und ihre Freunde uns nicht wirklich viel Privatsphäre ließen, musste ich mich darauf einstellen, einen weiteren lustigen, wenn auch leidenschaftslosen Abend zu verbringen.
    Aber als wir gegessen hatten und es dunkel wurde, beugte sich Yannis zu mir und flüsterte: »Lust auf einen kleinen Ausflug?«
    Natürlich sagte ich Ja.
    Ich hatte erwartet, dass wir wieder beim Klub landen, doch diesmal kamen wir, nachdem wir eine Weile gefahren waren, an seinen Lieblingsstrand. Wir parkten an der Straße, liefen auf den Sand, wo er ein Handtuch für uns ausbreitete, und betrachteten den Mond und die Sterne und versuchten, die verschiedenen Sternbilder zu finden, bis er endlich den Mut aufbrachte, mich zu küssen.
    Genau – ER musste den Mut aufbringen, MICH zu küssen!
    Was heißt, dass ich ihn genauso nervös und verwirrt mache wie er mich!
    Das ist so ziemlich das Gegenteil von Levi, der davon ausgeht, dass jedes Mädchen überall allzeit bereit dazu ist, mit ihm herumzumachen. (Wenn man fair ist, muss man sagen, dass das wahrscheinlich stimmt.)
    Aber auch wenn das wohl genauso auf Yannis zutrifft, ist er nicht so selbstbewusst arrogant wie Levi. Er ist wesentlich höflicher, respektvoller und

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