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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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würde einen nie dazu treiben, Dinge zu tun, zu denen man noch nicht bereit ist.
    Jedenfalls hatten wir uns gerade noch über den Großen und den Kleinen Wagen unterhalten und plötzlich küsste er mich. Und dazu sage ich nur, es war ABSOLUT UNGLAUBLICH !
    Überhaupt nicht komisch. Nicht einmal am Anfang des Kusses, was normalerweise ein etwas angespannter Moment ist, da beide Partner versuchen, ein Ballett aufzuführen, das sie noch nie geprobt haben (zumindest nicht miteinander).
    Aber bei Yannis hatte ich das Gefühl, als wüssten unsere Lippen EXAKT , was sie zu tun hatten, und EXAKT , wo sie hin mussten, und es war wie Zauberei.
    Es war sogar so unglaublich und magisch, dass wir stundenlang da geblieben sind, uns nur geküsst und unterhalten haben, meist aber geküsst, bis es schließlich zu kalt wurde für die Shorts und T-Shirts, die wir anhatten, und er mich nach Hause brachte.
    Und als er mich diesmal absetzte, küsste er mich und fragte: »Sehen wir uns morgen?«
    Ich nickte nur und lächelte und lief ins Haus, um das alles in mein Tagebuch zu schreiben.
    Aber dann habe ich mich doch nur aufs Bett gelegt, die Augen geschlossen und alles im Kopf immer und immer wieder durchlebt, bis ich schließlich eingeschlafen bin und dann auch noch von ihm geträumt habe.
    Und er ist am nächsten Tag tatsächlich wieder vorbeigekommen. Und seitdem ist er so ziemlich jeden Tag wieder vorbeigekommen.
    Wenn ich jetzt so meine vorherigen Tagebucheinträge ansehe, kann ich kaum glauben, dass ich so ein jämmerliches Baby gewesen bin. Es ist so peinlich, das alles zu lesen, dass ich mir überlege, ob ich die Seiten nicht alle herausreiße und sie an Tallys und Tassos’ nächstem Grillabend verbrenne.
    Was habe ich mir nur dabei gedacht? Es ist hier WUNDERSCHÖN ! Es ist wirklich wie im PARADIES . Ich war nur zu blind, um es zu sehen.
    Vielleicht ist es nicht so aufregend und trendy und Jetset-mäßig und schillernd wie Mykonos, aber mit der richtigen Gesellschaft braucht man das alles eigentlich gar nicht.
    Wie ich schon in meinem Blog geschrieben habe – das Paradies ist ein Geisteszustand!
    Und Yannis ist so unglaublich süß und nett und toll und er bringt mir sogar Griechisch bei. Hier ein paar Worte, die ich schon gelernt habe:
    Koukla Mou   – (Ich benutze nicht das griechische Alphabet, so weit sind wir in unserem Unterricht noch nicht.) Wörtlich heißt es so etwas wie mein Liebling . Hört sich irgendwie altmodisch und komisch an, daher sollte man der Versuchung widerstehen, alles wörtlich zu übersetzen, sondern eher die allgemeine Bedeutung des Wortes oder des Ausdrucks zu erfassen. In diesem Falle wäre das so etwas wie Honey , oder vielleicht auch Baby . (Okay, klingt immer noch komisch, aber ich weiß mit Sicherheit, dass er es absolut nett meint!)
    Omorphos  – heißt hübsch ! (Das hat er einmal über mein Haar gesagt, an einem Tag, an dem ich es alles andere als omorphos fand!)
    Apothe   – heißt heute Abend ! (so wie in: wir gehen fast jeden apothe aus. Und das stimmt sogar!)
    Efcharisto  – heißt Danke . Als ich Schwierigkeiten mit der Aussprache hatte, hat Yannis mir geraten, an eine Person namens F. Harry Stowe zu denken. Ich muss zugeben, das macht es leichter!
    Und Yannis   – heißt John . (Aber ich nenne ihn trotzdem Yannis, weil es viel exotischer klingt.)
    Colby bedeutet allerdings gar nichts, nur einfach Colby. So nennt er mich, wenn er mich nicht Koukla Mou nennt.
    Oh ja, und s’agapo heißt ich liebe dich . Nicht, dass er das gesagt hätte oder so. Aber ich habe Tassos gefragt, wie man das sagt, nur für den Fall, dass Yannis es tatsächlich sagt, damit ich weiß, was es bedeutet. Aber ich hoffe, er tut es nicht, denn das würde alles ruinieren. Ich meine, es ist doch besser, die Sache locker zu sehen und sich nicht zu ernsthaft darauf einzulassen – wir sollten uns darauf beschränken, Spaß zu haben und uns nicht einen Haufen leerer Erklärungen und Versprechungen machen, die wir ja doch nicht halten können.
    Jedenfalls sehen wir uns so häufig, dass wir eine Art Stundenplan ausgearbeitet haben. Morgens arbeitet er meistens, er hilft seiner Familie beim Bau des eigenen Hotels, aber am Nachmittag treffen wir uns meistens mit Tally und Tassos zur Siesta am Strand, oder wir gehen alleine aus und er findet es immer lustig, dass ich mich weigere, mein Oberteil auszuziehen. Aber da ich das noch nicht einmal tue, wenn wir alleine sind, werde ich das sicherlich nicht zum ersten Mal

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