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Hibiskussommer

Titel: Hibiskussommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Tanja Ohlsen
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wieder eine glückliche Familie, und ich bin die Waise, die außen vor gelassen wird. Ganz zu schweigen davon, dass ich nicht fassen kann, wie sie sich noch einmal mit Jenna abgeben mag nach den ganzen VOLL SCHLIMMEN Dingen, die sie mir über Jenna erzählt hat. Und ich fasse es nicht, dass sie mit Jennas Cousine Penelope herumzieht (alias Levis Sommerflirt). Ganz zu schweigen davon, dass sie, wenn sie für all das Zeit hat, sich auch die paar Minuten ihrer kostbaren Zeit nehmen könnte, mir eine E-Mail zu schreiben und mir ein für alle Mal zu sagen, wie es nun mit Levi und seiner angeblichen Kreuzfahrt steht. Und warum er es noch nicht für nötig gehalten hat, mir zu mailen. Oder zumindest, was er über mich gesagt hat. Denn ich gehe so langsam wirklich auf dem Zahnfleisch. Aber hat sie das alles irgendwie gekümmert? Hmm … Nein!
    2.    Als ich herausgefunden habe, dass ich hierherkommen sollte, war meine erste Sorge, dass meine Eltern versuchen würden, sich gegenseitig umzubringen, während ich weg bin. Im Ernst, sie haben sich so häufig und so heftig gestritten, dass es den Anschein hatte, sie wären drauf und dran, das Haus in der Mitte durchzusägen und die Haustiere zu grillen (zum Glück haben wir keine). Aber es hat echt angefangen so auszusehen wie in diesem alten Film, wo ein Paar genau das getan hat und dann doch nur irgendwie tot auf dem Kronleuchter geendet ist (wie genau sie auf den Kronleuchter gekommen sind, weiß ich nicht mehr, aber das spielt ja auch keine Rolle). Aber obwohl nichts davon eingetroffen ist, ist es trotzdem irgendwie noch schlimmer geworden! Denn scheinbar hat mein Dad eine neue Junggesellenwohnung und die dazu passende neue Freundin. Und meine Mutter tut dermaßen irre eifersüchtig, dass sie mich anruft und sich mir anvertraut und mir alle möglichen wirren Dinge über meinen Dad erzählt, die ich nie wissen wollte. Als ob sie meine Freundin wäre und nicht meine Mutter. Und auch wenn ich augenblicklich nicht allzu viele Freunde habe, ist das nicht wirklich eine Krise, und schon gar keine, aus der ausgerechnet sie mir heraushelfen müsste.
    3.    Dann ist da noch die unbedeutende Angelegenheit mit dem »Zu verkaufen«-Schild, das meine angeblich beste Freundin Amanda offenbar nicht entfernen konnte, um das sich meine frühere Freundin Natalie allerdings sofort gekümmert hat. Dadurch empfinde ich es als noch schlimmer, wie unsere Freundschaft geendet hat und dass sie mir vorgeworfen hat, ich hätte sie einfach abgelegt und würde sie wie Dreck behandeln. Was nicht fair ist, denn schließlich ist es NICHT NUR MEINE Schuld, dass es so gekommen ist. Ich meine, wir haben uns sowieso auseinanderentwickelt und wollten unterschiedliche Dinge, was genau gesehen eigentlich nicht unsere Schuld ist, weil Menschen sich verändern und erwachsen werden und weiterziehen und so etwas einfach passiert. So ist das Leben nun mal. (Okay, das habe ich gerade noch einmal gelesen und jetzt bin ich völlig am Boden zerstört, weil mein Dad mir genau diese Rede anlässlich der Scheidung gehalten hat.) Jedenfalls führen diese ganzen Sachen nur zu einem weiteren Punkt auf meiner Liste:
    4.    Ich weiß kaum noch, wer ich eigentlich bin. Im Ernst. Ich habe das Gefühl, als liefe ich herum und klammerte mich an ein Zuhause, das ich wahrscheinlich nie wieder sehen werde, an einen Dad, der sich mehr für sein neues Leben interessiert als für sein altes, an eine Freundin, die wahrscheinlich nie eine wirkliche Freundin gewesen ist, und an einen Jungen, der sich offenbar nicht mal mehr an meinen Namen erinnert und schon gar nicht an die Tatsache, dass er fast vier Stunden damit zugebracht hat, mich zu küssen und zu versuchen, mir mein Kleid auszuziehen, bevor er die letzten anderthalb Minuten damit zubrachte, mir meine Jungfräulichkeit zu nehmen. Und nein, ich glaube nicht mehr, dass er ANONYMUS ist, denn um sich das einzubilden, müsste man nicht nur über ein hohes Maß an Selbsttäuschung verfügen und komplett verrückt sein, sondern auch noch ein gewisses Maß an OPTIMISMUS und HOFFNUNG aufbringen, die ich im Moment nicht habe. Ehrlich gesagt habe ich nicht die leiseste Ahnung, wer ANONYMUS ist. Aber so wie die Dinge laufen, wird er sich wahrscheinlich als irrer Online-Stalker erweisen, jemand, der in fünfzig Staaten gesucht wird, einschließlich der nördlichen und südlichen Territorien.
    5.    Oh ja, und zu all dem kommt noch, dass ich hier offensichtlich keinen bleibenden

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