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Hide (German Edition)

Hide (German Edition)

Titel: Hide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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protokolliert worden ist. Das müsste alles in Sams Akten stehen, schätze ich. Die habe ich allerdings noch nie zu Gesicht bekommen.«
    Trev hatte uns auf dem Speicherstick alle Dateien und Informationen mitgegeben, die er über uns hatte finden können. Die Dokumente in Sams Ordner war ich bisher nicht wirklich durchgegangen, hatte sie nur überflogen, daher konnte es durchaus sein, dass mir das betreffende Protokoll bisher entgangen war.
    Aber hatte Sam es bereits gefunden, gelesen und uns nichts davon erzählt? Konnte er sich vielleicht sogar daran erinnern?
    Mir fiel der Zettel wieder ein, den ich in seinem Nachttisch gefunden hatte. Die Liste in Sams Handschrift mit all den Namen.
    Darauf hatten auch die Namen meiner Eltern gestanden.
    War es möglich, dass er die Namen all seiner Opfer aufgeschrieben hatte, weil sie ihm nach und nach wieder eingefallen waren?
    Wenn das stimmte, wusste er schon eine ganze Weile wieder, welche Rolle er beim Tod meiner Eltern gespielt hatte.
    Ich sprang von der Couch auf. »Wir müssen jetzt weiter.«
    Nick stellte sich hinter mich. Auch Will stand auf. »Anna, bleib doch noch«, sagte er. »Bitte renn jetzt nicht einfach weg. Wir haben uns gerade erst wiedergefunden. Du kannst hierbleiben. Und Nick auch. Ich koche uns was Schönes und dann legt ihr euch hin und ruht euch aus. Schlaft mal eine Nacht durch.«
    »Wir bleiben nicht hier«, sagte Nick.
    Will machte einen Schritt auf mich zu. »Dann sag mir wenigstens, wohin ihr fahrt. Oder gib mir deine Handynummer. Ich möchte dich kein zweites Mal verlieren.« Wieder zeigten sich Tränen in seinen Augen. »Dani und du, ihr seid das Einzige, was mir von meinem Bruder geblieben ist.«
    Nick schob sich zwischen Will und mich. »Geben Sie uns einfach Ihre Nummer, dann melden wir uns bei Ihnen.«
    Will presste die Lippen aufeinander, nickte aber. Er riss eine Ecke von der Zeitung, die auf dem Beistelltisch lag, und kritzelte eine Nummer an den Rand. »Das ist meine Handynummer. Ich achte darauf, dass es immer eingeschaltet ist.«
    Ich faltete das Zettelchen und steckte es in die Tasche. »Danke.«
    Er nickte und brachte uns zur Tür. »Pass gut auf dich auf, wenn Sam in der Nähe ist«, sagte er, als ich an ihm vorbei in den Flur ging. »Ich weiß ja nicht, ob ihr noch Kontakt zueinander habt. Aber er ist gefährlich, schonungslos und viel stärker als ein gewöhnlicher Mann sein sollte.«
    Das wusste ich. Ich wusste, wie stark Sam war. Das war eine der Eigenschaften, die ich an ihm liebte.
    Doch nun wurde aus einem seiner Vorzüge etwas, das ich fürchten sollte.

22
    Kaum saßen wir wieder im Wagen und waren unterwegs, erzählte ich Nick von der Liste, die ich in Sams Nachttisch gefunden hatte.
    »Hast du sie dabei?«, fragte Nick.
    Hatte ich, sie steckte ganz klein gefaltet in einem Paar Socken in meinem Rucksack. Ich kramte sie hervor und Nick fuhr rechts ran, um sie sich genauer anzusehen.
    »Hat er darüber irgendwas zu dir gesagt?«, fragte ich.
    Nick schüttelte den Kopf.
    »Und, was fällt dir dazu ein?«
    »Keine Ahnung«, sagte er. »Ich meine, guck mal. Er hat sie ganz offensichtlich irgendwie in Gruppen zusammengefasst. Die Sternchen stehen für erfolgreich ausgeführte Missionen. Ein paar der Namen kenne ich. Joseph Badgely zum Beispiel. Den Auftrag haben wir gemeinsam ausgeführt.«
    »Das ist also eine Abschussliste?«
    Er zögerte nicht mal. »Ja.«
    »Und was bedeuten die Fragezeichen?«
    »Dass er sich nicht sicher ist, ob er sie getötet hat oder nicht.«
    Hinter den Namen meiner Eltern waren Fragezeichen. Dabei reichte der bloße Fakt, dass ihre Namen überhaupt auf der Liste standen. Er musste sich an irgendeine Einzelheit dieser Nacht erinnert haben, woraufhin er sich fragte, ob er eine Rolle bei ihren Toden gespielt hatte. Und er hatte mir gegenüber nichts davon erwähnt.
    »Könnte ich mich doch bloß selbst erinnern«, murmelte ich. »Dann wäre dieses Rätsel endlich gelöst.«
    »Ja, aber so einfach ist es eben leider nicht.«
    Ich sackte auf dem Beifahrersitz zusammen, während Nick wieder losfuhr, allerdings in die andere Richtung. »Wohin fahren wir?«
    »Ich bringe dich zu Sam.«
    Ich setzte mich auf. »Was? Du weißt, wo die sind?«
    Er nickte. »Sam hat mich auf dem Laufenden gehalten.«
    Ich atmete lange aus. »Wie jetzt, du darfst wissen, wo sie sind, aber ich nicht? Traut Sam mir nicht?«
    Nick warf mir einen mürrischen Blick zu. »Es ging darum, dich zu schützen.«
    Ich knurrte in mich hinein.

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