Highland Secrets 2
Stuhl zurück und ich setzte mich neben ihn. Erst als ich saß, fiel etwas von dem Druck und der Angst von mir ab. Dann schloss Bob die Tür und sperrte damit die Musik und das Geschnatter aus. Auch das führte dazu, dass ich besser durchatmen konnte. Ich fühlte mich plötzlich sicher und war froh, mich an Bob gewandt zu haben.
»Also, dein Auto stand direkt vor dem Haus«, sagte er. Es war keine Frage. Seinem Tonfall entnahm ich, dass er die Fakten durchging. »Dort haben wir leider keine Kamera. Unsere Kameras zeigen alle in Richtung der Grundstücksgrenzen, damit wir sehen können, wenn jemand versucht hereinzukommen. Wir gehen einfach die Videos der letzten Stunden durch und sehen, wer das Anwesen betreten hat.« Er drückte wieder Tasten und in den nächsten Minuten sahen wir uns mehrere Aufnahmen im Schnelldurchlauf an. Leider ohne Erfolg. Wir konnten geladene Gäste kommen und gehen sehen. Aber niemand war auf das Grundstück geschlichen, der hier nicht hergehört hätte.
Bob nahm den Umschlag, dann zog er Gummihandschuhe aus einem Schreibtischfach. »Er grinste mich an. Du kriegst den Bullen nie aus einem Bullen heraus. Wir haben zwar beide schon das Foto und den Brief berührt, aber ich nehme an, die CD hast du nicht angesehen?«
»Nein, ich bin sofort hier hergekommen.«
Bob nickte zufrieden und legte die CD, die er nur mit den Handschuhen berührte, in ein Laufwerk. »Dann schauen wir doch mal.«
Meine Atmung stockte, als das erste Video startete. Ich erkannte sofort die Frau von dem Foto wieder. Sie saß auf einem Schreibtisch. Adam stand zwischen ihren Schenkeln und küsste sie. Bob klickte das nächste Video an und das nächste und das nächste. Alle zeigten Adam in eindeutigen Situationen. Trotz dass er älter geworden war, erkannte ich ihn sofort wieder.
»Sind das die Videos aus dem Internet?«, fragte ich Bob und der nickte.
Als er das letzte Video startete, blieb mein Herz stehen, nur um dann so heftig gegen meine Brust zu springen, dass ich keuchen musste. In dem Video war eine Frau an eine graue Wand gefesselt. Alles war sehr dunkel. Nur der nackte Körper der Frau wurde von einem unbekannten Licht beleuchtet, das sich irgendwo hinter der Kamera befinden musste.
Eine vollkommen in schwarz gehüllte Person betrat das Bild. Nichts an ihr hätte etwas verraten können. Nicht ihre Haare, nicht ihre Nase. Nicht der kleinste Hinweis auf ihre Identität. Nur die Art, wie sie sich bewegte, verriet, dass es sich um einen Mann handeln musste. In seiner mit einem schwarzen Handschuh bekleideten Hand, hielt er ein langes Fleischermesser. Er ließ ein Lachen vernehmen, dann trat er auf sein Opfer zu, strich erst langsam mit der Klinge über ihren Unterleib, nur um dann mit einer kontrolliert langsamen Bewegung einen Schnitt von ihrem rechten Hüftknochen bis zu ihrem linken zu ziehen. Die Frau schrie auf, riss an ihren Fesseln und verfiel dann in Wimmern.
Der Mann wandte sich in Richtung Kamera, nahm von irgendwoher ein Gerät, das er sich vor den Mund hielt und sagte mit verzerrter Stimme: »Wenn du nicht nach meinen Regeln spielst, dann wird der nächste Schnitt dafür sorgen, dass ihre Eingeweide vor ihren Füßen landen.«
Ich hatte meine Hand fest auf meinen Mund gepresst und zitterte. Und obwohl die Szene so surreal und abstoßend war, konnte ich die Augen nicht von dem Monitor nehmen. Erst als sich hinter uns die Tür öffnete, konnte ich mich von dem entsetzten Gesicht der Fremden losreißen.
»Was seht ihr euch denn da für irre Scheiße an?« Ian trat in den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich.
»Das kannst du laut sagen«, brummte Bob. »Hier, zieh dir das rein, aber flipp bloß nicht aus!«
Ian sah sich das Foto an. »Linda, verdammter Mist. Das ist das Bild aus dem Internet, das ihr das Leben gerettet hat.« Er warf einen Blick auf den Monitor, wo die Frau auf Standbild war. »Und das ist Tara.« Er rutschte näher an den Monitor heran und streifte dabei mit seiner Schulter meine Wange. In seinem Gesicht zuckten die Muskeln vor unterdrückter Wut.
»Das ist nicht der Keller«, meinte Bob. »Hab ich auch erst gedacht. Wenn, dann hätte ich hier längst nicht mehr gesessen, sondern wäre da runter und hätte dem Scheißkerl den Arsch aufgerissen.«
Ian setzte sich auf die Tischplatte, da kein Stuhl mehr frei war, und las den Brief. Sein Gesicht schien sich mit jedem Satz mehr zu verfinstern. »Hast du schon deine Ex-Kollegen eingeschaltet?«, wollte er wissen, nachdem er
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