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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena MacKenzie
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Zimmer getreten. Neben ihm stand ein älterer Mann, der neben dem Hünen wie ein Zwerg wirkte. Ich schätzte ihn auf Fünfzig. Seine Haare waren völlig ergraut. Er war recht hager, bis auf einen kleinen Bauchansatz. Er sah mich ernst an. »Das ist Izz, mein Expartner.«
    Ich trat um das Bett herum und reichte Izz die Hand.
    »Eigentlich Istvan«, sagte er. »Ich hab mir alles schon angesehen. Ich nehme jetzt alles mit und dann schauen wir mal, ob der Kerl uns Spuren hinterlassen hat. Wenn wir Glück haben, ist er ein Anfänger und hat keine Ahnung. Sie bleiben erst mal hier. Bei Bob sind Sie in guten Händen.« Damit nickte er mir zu und verließ mit Bob wieder das Zimmer.
    Erschöpft ließ ich mich auf das Bett fallen.
    Natürlich hatte ich mir nie vorgestellt, wie es wäre, in so eine Situation zu kommen: ein Fremder bedroht mein Leben. Aber wenn ich mir so etwas vorgestellt hätte, dann nicht mit einer Rockband, die auf mich und meine Mutter aufpasst. Und Ian, der so was wie eine Hauptrolle in dem Ganzen spielte. Aber selbst wenn ich es schaffte, mich von Ian fernzuhalten – was bei unserer Vergangenheit kein Problem darstellen sollte -, war da immer noch die Tatsache, dass nach den Plänen des Rippers, ich am Ende dieses Spiels tot sein sollte.
    Das Wissen darum schnürte mir nicht nur meine Kehle zu. Es lastete so sehr auf mir, dass ich heulen wollte, es aber nicht wagte, weil ich diesem Ripper diese Genugtuung nicht gönnte. Ich war zu jung zum Sterben. Das sowieso, aber ich hatte auch unglaubliche Angst. Nicht nur vor dem Tod allein, sondern auch vor der Art, wie es passieren sollte. Nicht ein Infarkt oder eine Erkrankung würden schuld sein, sondern das blanke Grauen selbst. Ich konnte nur hoffen, dass es schnell gehen würde.

5. Kapitel
     
    Als meine Mutter kam, brauchte es Bob, Kathrin und mich, um sie soweit zu beruhigen, dass sie nicht sofort wieder das Anwesen verließ und sich selbst auf die Suche nach dem Ripper machte. Sie kreischte, lief aufgeregt herum und brach immer wieder in Tränen aus. Ich befürchtete schon, dass ich einen Arzt kommen lassen müsste, der ihr etwas zur Beruhigung geben würde. Aber nach einer halben Ewigkeit guten Zuredens, legte sie sich dann doch endlich in ihr Bett und schlief.
    Etwas Schlaf hätte ich mir auch gewünscht, aber ich wälzte mich nur umher und in den frühen Morgenstunden gab ich es dann auf. Ich ging in die Küche runter und begann damit, das Chaos der gestrigen Party zu beseitigen. Die Arbeit lenkte mich gut ab. Sie entspannte mich sogar so sehr, dass ich gleich noch alle Zimmer im unteren Bereich putzte und dann eine riesen Portion Eier und Speck für die derzeitigen Bewohner von Glenoak Hall machte.
    »Du hast nicht geschlafen?« Ian lehnte nur mit einer schwarzen Lederhose bekleidet am Rahmen der Küchentür. Bei seinem Anblick musste ich nicht nur das Bedürfnis, mir über die Lippen zu lecken, unterdrücken, sondern auch den Drang wohlig zu seufzen und ihm vor lauter Bewunderung, auf die gut ausgeprägte Brust zu starren. Aber eigentlich, was war schon dabei, ihn anzustarren? Das bezweckte er doch mit den zahlreichen Tattoos, die seinen Oberkörper zierten. Er wollte, dass man sie betrachtete.
    Auf seiner rechten Brust hatte er sich einen keltischen Lebensbaum stechen lassen. Von dort abgehend wand sich ein Labyrinth aus keltischen Symbolen über seine Schulter und den ganzen Arm hinunter. Auch um seinen Bauchnabel herum befanden sich Symbole, die in einem schmalen Streifen dort im Bund seiner Hose verschwanden, wo eigentlich ein Pfad aus Haaren hätte sein müssen. Dieser Anblick warf die dringliche Frage auf, wo endete diese Tätowierung genau? Nicht, dass ich mich das gefragt hätte. Aber mit Sicherheit jede andere Frau auf diesem Planeten.
    Ich erwischte mich nur dabei, wie ich genau diese Stelle anstarrte. Erschrocken hob ich den Blick und musste feststellen, dass auch Ian meine Musterung nicht entgangen war.
    »Willst du nachsehen?«, wollte er breit grinsend wissen.
    »Was?« Mein linkes Lid zuckte nervös.
    »Du hast gerade gefragt, wo das Tattoo endet.«
    »Das habe ich nicht«, sagte ich entrüstet und spürte, wie die Hitze mir in die Wangen schoss. Was bitte gab es Schlimmeres bei einer blassen Rothaarigen als Schamesröte?
    Ian trat laut lachend auf mich zu. Dabei sah er mir so tief in die Augen, dass mein Herz panisch anfing zu rasen. Er blieb nahe vor mir stehen und ich fühlte mich wie ein Hase, der von einem Fuchs in die Enge

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