Highland Secrets 2
Ahnung, oder? Du weißt es nicht mehr«, stellte ich trocken fest und war stolz auf mich, dass ich meine Beherrschung so plötzlich wiedergefunden hatte.
Er legte den Kopf schief und trank von seinem Kaffee. »Was weiß ich nicht?«
»Du und ich, das wird niemals passieren.«
Er zog verblüfft eine Augenbraue hoch.
»Wir haben Besuch?«, sagte jemand von der Tür.
Wir sahen beide zu der Stimme, die von einem Mann mit sehr langen, offenen, hellbraunen Haaren kam, die ihm über die Schultern fielen und fast bis zur Taille reichten.
»Darren, darf ich dir Emma vorstellen? Die Tochter der Haushälterin.« Ian legte einen Arm um meine Schulter und zog mich an seine Seite. Ich schlüpfte unter seinem Arm hervor und wich in Richtung Tür aus, um Darren die Hand zu geben.
»Hallo, Rotschopf«, sagte dieser und musterte mich interessiert aus schlammbraunen Augen. Darren war deutlich hagerer als Ian, aber mindestens genauso groß, dafür aber mehr als zehn Jahre älter. Um seine Augen hatten sich erste Fältchen gebildet. Er besaß ein schmales Kinn und ein ovales Gesicht. Alles in allem wirkte er auf mich wie ein waschechter Rocksänger. Ja, er war viel mehr Rocksänger als Ian.
»Darren ist unser Drummer«, erklärte Ian.
Darren ergriff meine Hand und lächelte freundlich. »Hat Ian dich belästigt? Vermeide es bloß, mit ihm allein in einem Raum zu sein, sonst ist dein Höschen nicht lange an seinem Platz, Kleine. Halt dich lieber an mich!«
»Ist mein Höschen bei dir denn sicherer?«, fragte ich im besten Flirtton, um Ian zu ärgern.
Ian stellte sich neben mich. »Glaubst du, dass du bei einem Kerl, der dich »Kleine« nennt, sicher bist?«
Ich sah Ian herausfordernd an und setzte dann extra für Darren mein verführerischstes Lächeln auf. »Zumindest hat Darren keine Vorgeschichte mit mir, die ihm schon jetzt jede Chance verbaut hat.«
Darren lachte auf und schüttelte den Kopf. »Ihr zwei habt eine Vorgeschichte?«
Ian sah jetzt wütend aus. »Ich hab keine Ahnung, wovon sie redet.« Er schob sich an Darren vorbei aus der Küche, während der weiter lauthals lachte.
»Ich kenne keine Frau, die nicht eine Vorgeschichte mit ihm hätte.«
Ich wollte Darren sagen, dass ich so eine Geschichte nicht meinte, ließ es aber, schließlich war ich zum Arbeiten hier. Ich sah mich in der Küche um. Das Geschirr war gespült. Ich musste nur noch die Schränke abwischen, dann konnte ich mit der Reinigung der Zimmer beginnen.
»Was machst du sonst so, wenn du hier nicht putzt?«
»Ich habe eine Buchhandlung in Edinburgh«, antwortete ich, während ich mich über den großen Tisch beugte und ihn vom Schmutz befreite. Darrens Blick ruhte auf mir, aber bei ihm machte mich das kein bisschen nervös.
»Hat die auch einen Namen? Ich hab eine Zeitlang in Edinburgh gelebt, fast mein ganzes Leben, um genau zu sein. Vielleicht kenne ich den Laden ja.«
» Lucys Bookhouse auf der Lindsay Road in Newhaven.«
»Hast du eine Website?«
»Darren in seinem Element.« Ein weiterer Mann kam rein. Groß, blond und mit einem Wort: Thor. Ja, er sah aus wie der Donnergott höchst persönlich. Sein Haar reichte bis auf die breiten Schultern, um seine grauen Augen hatten sich erste Fältchen gebildet. Sein Kinn war markant und seine Wangenknochen hoch und breit.
»Conner«, knurrte Darren. »Das ist Emma.«
»Ich weiß.« Er reichte mir die Hand. »Schon viel von dir gehört. Du hast bei Ian wohl Eindruck hinterlassen. Lass dir von Darren bloß keine Website aufschwatzen, sonst wirst du die nächsten Tage neben ihm auf einem Stuhl gefesselt sitzen und in die Geheimnisse von HTML, PHP und anderen langweiligen Dingen eingeweiht, an deren Namen ich mich nicht einmal mehr erinnern kann.«
Ich musterte Darren und der wirkte, als wolle er Thor, dem Donnergott, mit seinem eigenen Hammer eine überziehen. Conner lachte nur und nahm sich Kaffee.
»Ein guter Internetauftritt ist die halbe Miete.«
»Ja, ich weiß. Und vergiss nicht, ihr Facebook zu empfehlen!«, sagte Conner grinsend und zwinkerte mir mit leuchtenden Augen zu.
Ich wischte schnell die Arbeitsfläche ab und wollte mich dann sofort verkrümeln, ehe die beiden sich gegenseitig an die Kehlen gingen. Ich hatte immer gedacht, dass sich Bandmitglieder untereinander gut verstanden, aber hier schien das anders zu sein. Vielleicht lag das am Karma dieses Hauses. Trotzdem fühlte ich mich irgendwie verpflichtet, Darren auszuhelfen.
»Wir haben tatsächlich eine Website mit
Weitere Kostenlose Bücher