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Highland Secrets 2

Highland Secrets 2

Titel: Highland Secrets 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena McKenzie
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groß. Ich würde die Zeit bis morgen nutzen, um mich seelisch darauf vorzubereiten, dass ich Ian MacLeod in den nächsten Tagen öfters begegnen würde. Ich redete mir ein, dass ich heute einfach nicht darauf vorbereitet war, ihn hier zu sehen. Genau, wenn ich mich erst einmal damit befasst hätte, dann könnte ich mich gegen seine Angriffe besser wehren.
    Als ich gerade im Begriff war, das Haus zu verlassen, betrat Ian es. Fast hätte ich die Tür im Gesicht gehabt, wenn ich nicht hastig zurückgewichen wäre. Mit zusammengekniffenen Augen musterte mich Ian für eine winzige Sekunde. Im Arm eine Frau, etwa in unserem Alter, vielleicht etwas älter, drängte er sich an mir vorbei. Wie alt die Frau wirklich war, ließ sich schlecht sagen. Die Blondine war so stark geschminkt, dass es unmöglich war, ihr Alter zu bestimmen. Aber wenn man die extrem engen Jeans und das schwarze Wild Novel -Fanshirt als Richtwert nehmen durfte, war sie wohl eher jünger als wir. Aus Ians Gesichtsausdruck sprach eiskalte Abweisung. Ein Schauer durchlief mich, denn dieser Ausdruck in seinem Gesicht war beängstigender, als jeder andere, den er mir in der Schule hatte zukommen lassen. Woher kam der plötzliche Stimmungswechsel? Erinnerte er sich doch an die Schmach, die er mir zugefügt hatte?
    Verwirrt und mit zugeschnürter Kehle stolperte ich auf den rostig roten Fiesta zu, riss die Tür auf und startete den Motor. Erst als ich vor dem Haus meiner Mutter parkte, erlaubte ich mir, die Augen für einen Moment zu schließen und erleichtert auszuatmen. Wie sollte ich nur die nächsten Tage überstehen?

3. Kapitel
     
    Meine Mutter erwartete mich schon. Von ihrem Platz auf der Couch warf sie mir einen nervösen Blick zu. Sie sah mir an, dass ich wütend war. Erschöpft ließ ich mich zu ihr auf die Couch sinken und schenkte mir eine Tasse Tee ein. Dann drückte ich mich gegen die Rückenlehne, schloss die Lider und sog tief den Duft nach Zitronen ein, der diesem Haus anhaftete, solange ich denken konnte. Das lag an Theresas Duftspendern, die in jedem Zimmer standen. Sie liebte Zitronen nicht nur in ihrem Tee.
    Nachdem ich durchgeatmet und einen Schluck vom Tee genommen hatte, sah ich meine Mutter mit zusammengekniffenen Lippen an.
    »Du hättest es mir sagen müssen.«
    »Ich weiß«, sagte sie und lächelte mich entschuldigend an. »Aber ich dachte, das wäre die perfekte Möglichkeit für dich, ein paar Dinge in deinem Leben für immer vom Tisch zu fegen. Findest du nicht, es wird Zeit, mit der Sache abzuschließen?«
    Ich runzelte die Stirn. »Ich dachte, das hätte ich längst. Zumindest habe ich nicht mehr allzu oft an den Vorfall und an Ian gedacht.«
    Meine Mutter legte den Kopf schief und zog fragend die Augenbrauen hoch. »Bist du dir sicher?«
    Natürlich war ich mir nicht sicher. Dass mich die Begegnung mit Ian so aus der Bahn geworfen hatte, war der beste Beweis, dass ich mir nur eingebildet hatte, die Sache wäre vergessen. War sie nicht. Oder waren es nur meine Gefühle für ihn, die ich nicht vergessen hatte? War ich wirklich noch wütend auf ihn wegen des Vorfalls in der Cafeteria? Oder war ich nur wütend auf mich, weil ich mich noch immer von ihm angezogen fühlte?
    »Vielleicht ein bisschen. Zumindest habe ich mich nicht mehr jedes Mal, wenn ein Mann Interesse an mir gezeigt hat, gefragt, ob er plant, mich vor der ganzen Welt lächerlich zu machen und mir nur was vorspielt. Das würde ich als Fortschritt bezeichnen.«
    »Man kann aber auch nicht behaupten, dass du viele Dates hättest, bei denen diese Frage überhaupt aufkommen würde.« Da hatte meine Mutter auch recht.
    »Ich habe ein eigenes Geschäft, da bleibt nicht viel Zeit für Dates«, verteidigte ich mich. Dabei wusste ich längst, dass es nicht an der mangelnden Zeit lag, sondern eher an mir selbst. Ich verspürte wenig Lust auf Männer und Beziehungsstress und hielt es da eher wie Summer - was sich ergab, ergab sich. Wozu sich auf einen Mann einlassen und sich den Stress mit Beziehungen und Vertrauen und nicht vorhandenen Gefühlen antun, wenn man einfach nur Spaß haben konnte? (Hatten diese Worte aus Ians Mund mich nicht erst heute schockiert?) Ein One-Night-Stand konnte einen schließlich nicht verletzen. Beide Seiten wussten, um was es ging. Das war eine klare Sache.
    »Er hat sich verändert. Er ist erwachsen geworden«, meinte Theresa. »Ich denke nicht, dass er dich noch einmal vor der ganzen Schule lächerlich machen würde. Außerdem sollst du nichts

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