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Highlander meiner Traeume

Highlander meiner Traeume

Titel: Highlander meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie MacAlistair
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Kapitel 1

    Februar, im Jahre des Herrn 1746. Das Dörfchen Ruthemore nahe der englischen Grenzstadt Carlisle lag ruhig zwischen den schneebedeckten Feldern ... zu ruhig. Wären da nicht die rauchenden Schornsteine der Bauernhäuser gewesen, hätte man den Ort für ausgestorben halten können.
    Doch nicht die klirrende Winterkälte mit ihrem eisigen Wind war schuld daran, dass sich kaum jemand draußen blicken ließ, sondern Angst – Angst vor der ‚Lumpenarmee’, wie die schottische Armee allgemein genannt wurde. Unter ihrem Oberbefehlshaber Bonnie Prince Charlie, dem Sohn des schottischen, im Exil lebenden Königs James Stuart, waren die Truppen, die größtenteils aus Highlandern bestanden, im September 1745 nach England aufgebrochen, um den Thron für ihren König zurückzuerkämpfen.
    Die Truppen des Prinzen eroberten auf ihrem Weg nach London eine Stadt nach der anderen; doch kurz vor dem Ziel ließ er die Männer zurück in ihre Heimat marschieren, jedoch ohne sich um deren Verpflegung zu sorgen. Und so blieb den ausgemergelten zerlumpten Soldaten nichts anderes übrig, als während ihres Rückzuges jedes Dorf, das sie passierten, zu plündern, um nicht zu verhungern. Schreckensmeldungen eilten den Truppen voraus: man erzählte sich, dass sich die wilden Highlander nahmen, was sie wollten, ob es nun Nahrung, Wertgegenstände oder Frauen waren.
    Und nun würde die ‚Lumpenarmee’ bald Carlisle und das dicht dahinter gelegene Dorf Ruthemore passieren. Carlisle liegt im äußersten Nordwesen Englands in der Grafschaft Cumberland. Nur wenige Meilen hinter Ruthemore befindet sich die Grenze zu Schottland.
    *
    Ängstlich hob Aline Brown den Kopf. Waren da draußen nicht Schritte zu hören? Schwere Schritte, die von einer ganzen Horde Männerfüßen stammte?
    Mit angehaltenem Atem lauschte sie weiter. Einen der hölzernen Fensterläden oder gar die Haustür zu öffnen, wagte sie nicht, zumal ihr Ehemann Hector oben in der Schlafkammer lag und seinen Rausch ausschlief. Er würde keine große Hilfe sein, falls das Haus von den wilden Highlandern gestürmt werden sollte.
    Alines Herz klopfte so laut, dass sein heftiger Schlag die Geräusche vor der Tür zu übertönen schien; doch dann sah sie ein, dass sie sich geirrt hatte. Niemand war da draußen – es war früher Nachmittag und begann bereits zu dunkeln, da trieb sich niemand draußen bei der Eiseskälte herum.
    Nach einem Blick zum Holzkorb neben dem Kamin atmete Aline erleichtert auf; die Holzscheite würden reichen, um bis zum nächsten Morgen das Haus zu erwärmen und das Essen zuzubereiten, das vermutlich ohnehin zerkochen würde, weil Hector die Mahlzeit verschlief.
    Seit drei Jahren war die schöne dunkelhaarige Aline mit dem glatzköpfigen Bürgermeister von Ruthemore nun schon vermählt, doch es war beileibe keine Liebesheirat gewesen. Aline war noch minderjährig gewesen, als ihre Eltern, einfache Bauern, kurz hintereinander verstarben. Da Aline weder ältere Geschwister noch andere Verwandte hatte, wurde ihre Einweisung ins Armenhaus von Carlisle angeordnet, doch Hector hatte das Mädchen davor bewahrt, indem er es kurzum heiratete, auch wenn er dadurch das ganze Dorf in Aufruhr gebracht hatte. Inzwischen hatten sich die Bewohner von Ruthemore daran gewöhnt, wussten sie doch, dass Hector sich mit der schönen Aline schmückte, denn von Liebe konnte beiderseits noch immer keine Rede sein.
    Obwohl Aline ihren alten, fast ständig betrunkenen Ehemann zutiefst verabscheute, war sie ihm dankbar, weil er sie vor einer ungewissen Zukunft gerettet hatte. Die wenigen Male im Monat, bei denen Hector sein eheliches Recht forderte, ließ Aline ohne Anteilnahme über sich ergehen. Meistens war er dabei so betrunken, dass er noch nicht einmal merken würde, wenn Aline dabei einschlafen würde.
    *
    Eifrig rührte Aline in dem Kessel, der über der Feuerstelle hing, denn soeben hatte sie ein Poltern von oben vernommen; welches bedeutete, dass Hector aufgewacht war und eine Mahlzeit verlangte. Tatsächlich erschien er wenige Minuten später in der Wohnküche, setzte sich mit mürrischer Miene an den Tisch und knurrte: „Beeile dich mit dem Kochen, Frau. Ich habe großen Hunger.“
    „Gewiss, es dauert nur noch ein paar Sekunden.“
    Alines glockenhelle frische Stimme schmerzte Hector in den Ohren, und wieder einmal schwor er sich, keinen Alkohol mehr zu trinken – dieser Schwur würde gerade einmal so lange halten, wie Hector wieder nüchtern war und klar denken

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