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Highschool der Vampire

Highschool der Vampire

Titel: Highschool der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Rees
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Pult. Es war dem in Mr Machs Klasse sehr ähnlich. Es gab ein großes Buch - Einige Sternstunden englischer Literatur, ausgewählt von Norman Per-cival Shadwell -, ein Heft und einen Kugelschreiber. Der Unterschied bestand darin, dass jede Schublade dieses Pults mit Papier vollgestopft war — und es gab fünf Schubladen.
    Was schrieben all diese Kids? Ich hatte nie in meinem Leben etwas Längeres als eine Geburtstagskarte geschrie ben — es sei denn, ich wurde dazu gezwungen.
    Ich blickte mich um. Die anderen Kids sahen so aus, als würden sie zuhören. Himmel, die nahmen das wirk lich ernst. Ich entdeckte den kleinen braunhaarigen Kerl aus der Mathestunde, der sich wie verrückt Notizen machte. Dann sah ich auf das Pult neben mir.
    »Setz dich neben Antonescu«, hatte Mr Shadwell ge sagt. N u n , Antonescus Vorname war Ileana und sie war hinreißend. Sie hatte blasse Haut und langes schwarzes Haar wie die meisten an der Vlad Dracul, aber sie war klein und zart. Ihre Augen waren beinahe so gelb wie die von Charon. Wenn sie sich bewegte, war das so, als würde ein Vogel seine Flügel ausbreiten, selbst wenn ihre Finger nur den Kugelschreiber umfassten.
    War sie Hamilton Antonescus Tochter? Das könnte von Vorteil sein. Wenn unsere Väter zusammenarbeite ten und ihr Vater mir schon behilflich gewesen war, an die Schule aufgenommen zu werden, würde sie vielleicht meine Freundin sein wollen. Ich konnte eine brauchen.
    Also schickte ich ihr ein Zettelchen.
    Hallo! Ich bin Cody Elliot. Ich wette, du bist Hamilton Antonescus Tochter, stimmt's? Mein Dad arbeitet mit deinem zusammen.
    Ich ließ den Zettel auf ihr Pult gleiten, als Mr Shad well den Kopf senkte, um Anlauf für neuerliches, beson ders heftiges Gebrüll zu nehmen, aber sie bemerkte es nicht. Der Zettel lag einfach da, während sie, das Kinn auf die verschränkten Hände gestützt, Shadwell ansah.
    Jedes Mal wenn er mit Vorlesen aufhörte, um irgend was von der Bedeutung dieser Passage für die angelsäch sische Prosodie zu schreien und wie toll das von ihm Ge schriebene das zeige, nahm sie ihren Kugelschreiber und machte ein paar Notizen, legte ihn dann hin und richtete ihre wunderschönen Augen wieder auf Shadwell.
    Als die Stunde aus war, stand Ileana auf und war schon am Hinausgehen, als sie den Zettel zum ersten Mal be merkte. Sie las ihn, warf mir einen eigenartigen Blick zu, steckte den Zettel in ihre Tasche und spazierte hinaus.
    Mir wurde zum ersten Mal bewusst, dass bis jetzt keins der Kids mit mir geredet hatte. U n d dabei blieb es auch -
    in Sozialkunde, wo Mr Gibbon, der auch wie einer aussah (wie ein Gibbon, meine ich), geschlagene fünfundfünfzig Minuten über den Salzhandel in Europa während der frü hen Karolingerzeit redete und die Hausaufgabe darin be stand, gesalzenes Essen in den Unterricht mitzubringen.

    In Turnen, das zumindest auf normale Weise unterrich tet zu werden schien, mit Hampelmannmachen, Laufen und einem Trainer, der uns unaufhörlich anbrüllte.
    Dann war es Zeit fürs Mittagessen und Charon und ich gingen mit all den anderen Kids Richtung Schüler klub.
    Als ich eintrat, erblickte ich ... einen Palast. Ich war nie zuvor in einem gewesen, aber das hier musste einer sein. Aschenputtel, Dornröschen und Schneewittchen mussten alle an einem Ort wie diesem hier gelandet sein.
    Die Wände waren mit Gobelins und Holzschnitze reien bedeckt. An der Decke gab es gemalte Szenerien, die so aussahen, als würden sie aus einem von Mr Shad wells Epen stammen, und überall standen riesige vergol dete Möbelstücke, Rüstungen und Statuen herum.
    Und das war bloß die Eingangshalle. Alle gingen nach links in den Speisesaal - nein, Bankettsaal - und nahmen Platz. Es gab Tische für jeweils vier Personen, mit Tisch karten, roten Tischdecken, schwarzen Tellern und Tas sen sowie glänzendem Tafelsilber.
    Charon führte mich zu einem Platz, auf dem mein Name stand. Dann bewegte er sich Richtung Küche. Ich sah, wie einer der Kellner - es waren Kellner in weißen Jacketts — nach dem Chefkoch rief. Dieser kam aus der Küche, bückte sich und Charon leckte ihn ab. Der Chef koch lachte und eine Minute später fraß Charon ein rie siges Stück Fleisch von der Größe eines jungen Ochsen von einer silbernen Platte.

    Sobald wir uns alle gesetzt hatten, schoben die Kellner Servierwagen herein, die mit zugedeckten Schüsseln be laden waren. Sie schwebten zu den Tischen, stellten das Essen vor uns hin, hoben die Deckel von den Schüsseln und machten

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