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Highschool der Vampire

Highschool der Vampire

Titel: Highschool der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Rees
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Stückchen voraus. Absichtlich, darauf hätte ich wetten können. Guter alter Justin. So einen Streich konnte er mir jederzeit wieder spielen.
    »Im Augenblick muss das der wunderbarste Platz auf der Welt sein«, sagte ich mit leiser Stimme.
    »Wunderbarer als Kalifornien?«, fragte Ileana.
    »Wunderbarer als irgendwo.«
    Wir standen da und hielten uns eine halbe Ewigkeit in den Armen.
    Charon ließ sich ein kleines Stück entfernt nieder. Ich hatte das Gefühl, dass er unsere Privatsphäre beschützte.
    »Cody, du musst wissen, nicht alle Jenti sind mit den Veränderungen, die jetzt vor sich gehen, glücklich«, sagte Ileana. »Die Jüngeren ja, aber die Alteren haben Angst.
    Sie wissen nicht, wo es enden wird.«
    »Du meinst zum Beispiel deine Eltern?«, fragte ich.

    »Ja«, antwortete Ileana.
    »Ich denke, es wird keine Schwierigkeiten geben«, sagte eine tiefe Stimme neben uns.
    Ich sah zu Charon hinüber. Alles, was ich jetzt von ihm sehen konnte, waren seine Augen. Und sie stiegen langsam in die Luft. Einen Moment später blickten sie aus fast zweieinhalb Metern auf uns herab. Ich konnte ein ledernes Rauschen hören, das von Flügeln herzurüh ren schien.
    Ileana schnappte nach Luft. »Was macht Ihr hier?«
    »Ich passe auf das einzige Kind meiner Lieblingsnach fahrin auf«, sagten die Augen.
    Ileana machte einen Knicks.
    »Meine Mutter hat mir nicht erzählt, dass Ihr über mich wacht«, sagte sie.
    »Nur Horvath weiß es«, antworteten die Augen. »Das war meine Absicht.«
    »Ich wünschte, ich hätte es gewusst«, sagte Ileana. »Ich habe das Gefühl, Ihr haltet mich Eures Vertrauens nicht für würdig.«
    »Sei nicht töricht, mein Kind«, sagte die Stimme.
    »Eine Jenti-Prinzessin zu sein ist Last genug. Wenn du gewusst hättest, dass der Gründer deiner Dynastie auf dem Campus lebt, wäre das für dich noch ein Grund mehr gewesen, vor dir selbst auf der Hut zu sein. Das wollte ich nicht.«
    »Sie sind also offensichtlich kein kanadischer Timber wolf«, unterbrach ich ihn.

    »Nein«, sagte die Stimme. »Das war die Geschichte, die Horvath den anderen erzählen sollte. Mein wahrer Name ist dir bekannt. Ich bin Dracula.«
    Ich sagte nichts. Ich blickte nur zu diesen tiefen gelben Augen hinauf. Dann zwinkerte eines davon.
    »Cody Elliot. Ich habe dich beobachtet, seit du zu uns gekommen bist. Auf deine ziemlich törichte Weise hast du eine Menge Mut und Großzügigkeit bewie sen. So etwas bewundere ich. Seit Bram Stoker habe ich keinem Gadjo mehr vertraut. Aber dir vertraue ich. Ich vertraue dir das Wertvollste an, das es für mich gibt -
    meine Ur-Ur-Urenkelin, die nächtliche Rose ihres Vol kes. Die alten Traditionen haben uns in einer Welt be schützt, die uns jahrhundertelang fürchtete und hasste.
    Und das nicht ohne Grund. Aber dies hier ist ein ande res Land. Dinge ändern sich und haben sich geändert.
    Und du, mein lieber Junge, hast sie in den letzten fünf Monaten mehr verändert, als es in all den vielen Jahren, die seit meiner eigenen Jugend vergangen sind, der Fall war.
    Nachfahrin, ich freue mich sehr über diesen Gad jo-Jungen«, fuhr Dracula fort. »Ihr seid beide jung und viel kann noch geschehen. Vielleicht werdet ihr zu sammenwachsen, vielleicht werdet ihr euch trennen und eine noch wahrhaftigere Liebe finden. Ich weiß es nicht. Aber du magst ihn behalten, wenn du dies wünschst.«
    »Mit allem Respekt, Vorfahre, aber selbst wenn Ihr das Gegenteil gesagt hättet — ich hätte es dennoch getan«, er widerte Ileana. »Und ich würde Euch nicht gestatten es zu verhindern.«
    Dracula lachte, dass der Boden bebte.
    »Genau die Antwort, auf die ich gehofft habe! Du bist wirklich von meinem Blute!«
    Aus der Dunkelheit heraus fand eine riesige, schwere Hand die meine und ergriff sie.
    Ich spürte, wie eine dicke Klaue ein Zeichen in meine Wange ritzte.
    »Das wird dir eine Menge Vorträge von Ileanas Eltern ersparen. Was deine eigenen Eltern betrifft, fürchte ich, dass du auf dich allein gestellt bist.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte ich.
    »Das tue ich nicht«, erwiderte Dracula. »Und nun, Nachfahrin, heißt es für eine Weile Lebwohl. Jetzt, wo ihr wisst, wer Charon ist, gibt es für mich keinen Grund mehr, diese Gestalt beizubehalten. U n d das Schuljahr ist ohnehin beinahe vorbei. Ich werde den Sommer mit alten Freunden in den Karpaten verbringen. Im Herbst werde ich zurückkehren, um nachzusehen, wie alles vo rangeht. Grüß deine Eltern von mir.«
    Es gab einen Luftzug, als

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