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Himmel über Tasmanien

Himmel über Tasmanien

Titel: Himmel über Tasmanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T McKinley
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»Was hast du nicht gewollt, Dianne?«
    »Sie hat gesagt, sie würde mir zwei Pfund zahlen, wenn ich meine Ohren offen halte und ihr sage, ob Lulu aufkreuzt.« Die Schluchzer verwandelten sich in Wehklagen. »Sie sagte, sie sei Reporterin und ich würde mein Bild in der Zeitung sehen«, jammerte sie. »Aber das war sie, nicht wahr? Diese Gwen?« Sie klammerte sich an ihn, ihr Gesicht eine hässliche Fratze aus Furcht und Reue. »Oh Gott«, kreischte sie, »ich hab’s doch nicht böse gemeint, Joe, ehrlich nicht. Ich wusste nicht, dass sie all das andere gemacht hat, sonst hätte ich nie …«
    Joe bezwang seine Ungeduld. »War sie heute hier?«
    Dianne stimmte ein neues, ausgedehntes Wehgeschrei an, nickte und legte die schmuddeligen Pfundnoten beiseite. »Ich hätte sie nicht genommen, wenn ich’s gewusst hätte«, stammelte sie.
    Joe drückte sie sanft auf einen Stuhl und klopfte ihr auf dieSchulter. »Kümmere dich um sie«, befahl er der sprachlosen Molly. »Ich gehe zu Lulu.«
    Lulu hatte alle Türen und Fenster verschlossen und jeden Vorhang zugezogen, bevor sie die Treppe hinauflief und ins Bett ging. Der Schmerz, Joe verloren zu haben, war unerträglich, und sie hatte sich in einen erschöpften Schlaf geweint.
    Der Traum war verwirrend und unheimlich. Sie war in Ascot, aber sie liefen um den Melbourne Cup. Ocean Child führte, und Molly ritt ihn. Als sie den Siegerpfosten passierten, wurden sie von Dolly in Empfang genommen, die mit ihrer Zigarettenspitze aus Elfenbein winkte und sie zu Mann und Frau erklärte. Molly hatte sich in Eliza verwandelt, und Joe steckte ihr einen Ring an den Finger. Er hob den weißen Schleier an, um sie zu küssen, und Dolly wedelte erneut mit ihrer Zigarette, und der Gestank nach Rauch erfüllte die Luft, als ein schrecklicher Schrei ertönte.
    Lulu setzte sich auf, hellwach, ihr Herz pochte, als sie in die Dunkelheit starrte. Der Geruch nach Rauch hing noch immer in der Luft, und von unten war ein leises Knacken zu hören. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag, und sie taumelte aus dem Bett. Das Haus brannte. Sie musste hinaus.
    Sie griff nach ihrem Morgenmantel am Fußende und konnte ihre Pantoffeln nicht finden. Es war so dunkel, dass sie nichts sah. Es roch immer stärker nach Rauch, und das Atmen fiel ihr schwer. Ohne Orientierung in dem unbekannten Raum tastete sie sich auf der Suche nach der Tür an der Wand entlang, vor Angst schluchzend. Sie konnte sie nicht finden. Wo war die Tür? Sie musste es irgendwie nach draußen schaffen.
    Der Rauch quoll in den Raum. Sie begann zu husten und sank zu Boden. Hin und her kriechend versuchte sie, die Fenster zu finden. Doch ihre Lunge füllte sich mit Rauch, und sie hatte das Gefühl, als würde ihr Herz die Brust zerreißen. Siebrach auf den Holzdielen zusammen, und in dem Moment, bevor sie ohnmächtig wurde, merkte sie, dass der Boden bereits heiß war.
    Joe sah die Rauchwolke und gab Gas. Während der Geländewagen über die Straße fegte, hoffte er inständig, dass es nicht das Haus der Kirkmans und Lulu in Sicherheit wäre. Doch als er mit quietschenden Reifen um die Ecke bog und fast an einem anderen Geländewagen auf der anderen Seite der schmalen Straße entlanggeschrammt wäre, sah er die Flammen an der Seitenwand emporlodern. Krank vor Angst kam er schlitternd zum Stand und sprang aus dem Wagen.
    Er erfasste alles mit einem Blick – die älteren Nachbarn in ihrem Nachtzeug, verwirrt und verängstigt, klammerten sich auf der anderen Straßenseite aneinander. In der Ferne waren Feuerwehrsirenen zu hören, der orangefarbene Schimmer am Himmel, als Flammen sich am Gebälk voranfraßen und mit teuflischer Wut prasselten, als sie durch zerbrochenes Glas fegten und das Innere in Beschlag nahmen. »Wo ist Lulu?«, schrie er das ältere Ehepaar an.
    Sie sahen ihn mit weit aufgerissenen Augen an und schüttelten den Kopf. Die Sirenen kamen immer näher, und noch mehr Zuschauer sammelten sich.
    Joes Angst und Wut bauten sich auf, als er die Flammen betrachtete. Eine Seite des Hauses war ein Inferno, die Flammen kletterten schon gefräßig bis hinauf unter das Dach und in die überhängenden Bäume. Die Vorhänge waren zugezogen, und kein Licht war zu erkennen. Lulu könnte bereits tot sein – er hatte keine Zeit, auf die Feuerwehr zu warten.
    Er rannte zum Fluss, riss seinen Mantel herunter, tränkte ihn mit Wasser und zog ihn sich über den Kopf. Die Haustür stand in Flammen. Sie leckten nach der Farbe, die ihnen noch mehr

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