Himmelsbrut / Victor (German Edition)
wollte, hielt er sie am Arm zurück. „Vielleicht habe ich mich nicht so ganz richtig verständlich gemacht? Mein Name ist Zel und ich bin quasi der Veranstalter dieses Events und ich hatte so ein Gefühl", er fuhr sich mit der Zunge über die makellosen Zähne, ,,dass Sie sich hier nicht so ganz wohl fühlen oder sogar nicht hierher gehören!"
Vivian erstarrte .... erwischt, verdammt! „Und was wollen sie jetzt tun?", fragte sie und versuchte dabei so unschuldig wie möglich zu wirken. Noch einmal sah er sie mit diesen unnatürlich und unwirklichen gelben Augen an. Und wieder wehrten sich ihre ohnehin schon gestressten Synapsen gegen irgendein Eindringen.
„Wie ich bereits sagte, wäre ich erfreut, sie an meinen Tisch bitten zu dürfen." Er würde sie nicht gehen lassen, das wusste sie einfach, also müsste sie erst einmal mitspielen. „Also dann, vielleicht einen kurzen Moment!" Sie zitterte! Er würde ihr sicher kein Taxi bestellen. Scheiße, sie musste hier weg, bevor Graf Dracula, alias Zel sie blutleer in irgendeiner dunklen Ecke verrotten lassen würde!
*
Victor drehte sich blitzschnell um! Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Er spürte eine Aura, eine hell scheinende Präsenz - und da sah er sie auch schon, in Gestalt einer jungen Frau, der jungen Frau, die er vorhin schon im Wald gesehen hatte. Er war sich ganz sicher und jetzt wusste er auch, warum ihr Anblick ihn so fasziniert hatte. „Das kann doch nicht, das ist doch nicht möglich...oder doch?", flüsterte er kaum hörbar. Sein Handy klingelte. „Ich bin es, Kane, siehst du sie auch?"
„Ja! Klar und hell. Beweg deinen Hintern hierher, sie steht neben Azazel und der wird nicht lange fackeln, sie unter seine verdammten Lenden zu zwingen!"
Nur einen Augenschlag später baute sich Victor vor der VIP Lounge auf. Etwa zwei Meter hinter ihm stand Kane, seine Hand an seinem Feuerschwert Keturie, bereit es zu ziehen falls es nötig sein würde! Azazel hob träge den Kopf „Na sieh mal einer an, wen wir da haben, Victor und Kane, meine Lieblingskrieger! Wo ist denn der Rest von eurer Girliegroup?"
Victor sah sich um. Azazel war umringt von seinem Gefolge. Es waren die üblichen Verdächtigen. Da war Mac, seine Dauerbegleitung. Wo er war, war auch sie, keiner der Brüder wusste genau, wo man sie einordnen sollte? Sie war die Einzige in der Azazel Truppe mit einer lebendigen Aura, einer Seele.
Victor wusste nicht, ob Zel darüber Bescheid wusste, dass Mac eine Seele hatte, denn nur Wächter konnten das helle Licht, das wie ein leuchtender, lebendiger Fluss um den Körper floss, sehen. Eine nützliche Gabe, die sie von den Erzengeln erhalten hatten. Mac war seit Jahrzehnten Azazel treu ergeben und man war besser dran, sie nicht zu unterschätzen, denn sie konnte absolut tödlich gut mit ihren Messern im Nahkampf umgehen. Links und rechts von den beiden, und schon in Kampfposition, standen seine persönlichen Leibwächter Ohajah und Hawajah, beides präzise Killer, die keinem Kampf aus dem Weg gingen. Die Frau mit der unglaublichen Aura saß direkt neben Azazel. Ihre großen petrolfarbenen Augen starrten ihn angstvoll an. Er versuchte sie zu ignorieren, obwohl er fasziniert von ihren Augen und ihren vollen Lippen war. Ihr Haar umrahmte in leicht zerzausten Wellen ihr blasses, sommersprossiges Gesicht. Vielleicht eine Irin? Ging es ihm kurz durch den Kopf. Er wendete sich wieder Zel zu. „Azazel, seit wann mischst du dich denn unter das normale Volk? Ich schlage vor, du lässt deine neue Freundin gehen und suchst dir mit deinen lustigen Gesellen eine neue Spielwiese, bevor es hier für uns alle, na ja, zu heiß wird!"Victors dunkle Stimme, ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, wie gefährlich die Situation war und wie entschlossen, er und sein Bruder, durchgreifen würden.
„Victor, Victor, du weißt doch genauso gut wie ich, dass ihr das was ihr vorhabt nicht durchziehen könnt, solange sie,“ er deutete auf Vivian, „hier noch bei uns ist." Zel zog seinen Mund zu einem höhnischen Grinsen und legte dabei seinen Arm, besitzergreifend um die Schultern der Frau. Eine Welle von Eifersucht durchzog Victors Brustkorb. Irgendetwas berührte ihn an dieser Frau, sie war es, die er vorhin im Wald gesehen und gespürt hatte, was auch erklären würde, dass seine Nackenhärchen sich erneut aufstellten. Und obwohl er sie nicht kannte und noch nicht einmal ihre Stimme gehört hatte, faszinierte sie ihn durch ihre unschuldige Ausstrahlung.
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