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Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Himmelsfelsen (Krimi-Edition)

Titel: Himmelsfelsen (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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Lokal hineinzugehen. Sie kletterten über das Drehkreuz und betraten den hell erleuchteten Disco-Raum. Fronbauer war bisher nicht oft hier gewesen und hatte das Lokal nie so grell beleuchtet gesehen.
    »Das ist ja fürchterlich«, stammelte Flinsbach und ging auf eine der großen Bars zu, wo er sich geschockt an den Tresen lehnte. Fronbauer folgte ihm. »Ja, ich bin tief erschüttert«, erklärte er, »es ist unfassbar.«
    »War es denn … ein Unfall?«, fragte Flinsbach vorsichtig.
    »Sieht ganz danach aus. Beim Joggen von einem großen Felsen gefallen.«
    »Heut’ früh?«
    »Ja, Sie wissen doch selbst. Nur nach dem Ruhetag hat er früh morgens rauskönnen.«
    »War er denn … sofort … tot?«
    »Ich gehe davon aus«, versetzte Fronbauer kühl und drehte sich wieder weg, um in das Lokal zu blicken. Die Diskothek war ihm noch nie so groß erschienen.
    Die beiden Männer schwiegen sich eine Zeitlang an. »Welche Funktion haben Sie hier?«, fragte Fronbauer dann und ging zur spiegelnden Tanzfläche.
    »Ich?« Der Angesprochene schien irritiert, »ich bin für die Organisation zuständig, bin sozusagen der Disponent, muss Getränke bestellen und den Service überwachen.«
    »Und Manager ist dieser Saalfelder, sehe ich das richtig?«, hakte Fronbauer nach. Sein Gesprächspartner fühlte sich unsicher. Weshalb, so überlegte er sich, wollte der das alles wissen? War er der Erbe, fühlte er sich bereits als neuer Chef?
    »Ja, Harry Saalfelder ist der Manager, er vertritt Ihren Bruder«, erklärte Flinsbach.
    »Und wann kommt der für gewöhnlich?«
    »Heute vermutlich später, wenn überhaupt.«
    »Wieso? Hat er frei?« Fronbauer machte ein paar Schritte auf die zweite Tanzfläche zu.
    »Er ist unterwegs, geschäftlich, muss ein paar Dinge erledigen.«
    »Geschäftlich? Unterwegs?« Fronbauer wiederholte die Worte langsam, stutzte und betrachtete die enorme Lichtanlage, die über der Tanzfläche hing.
    »Kontakte knüpfen, Programmaustausch, Sie verstehen«, versuchte Flinsbach zu erläutern, »Live-Musik muss verpflichtet werden. Das sind Engagements, die mit anderen Diskotheken abgestimmt werden müssen.«
    »Ich verstehe«, sagte Fronbauer, obwohl er insgeheim erkannte, von dieser Branche nur wenig zu verstehen. Er hatte sich mit seinem Bruder selten darüber unterhalten.
    »Ich bin der einzige Angehörige meines Bruders«, fuhr Fronbauer fort, »das bedeutet, dass ich nun zwangsläufig hier ein bisschen nach dem Rechten sehen muss.«
    Damit hatte Flinsbach gerechnet. Auch er ging jetzt zu der zweiten Tanzfläche hinüber. »Selbstverständlich«, beeilte er sich zu sagen, »kann ich Ihnen in irgendeiner Weise behilflich sein? Ich meine, muss jetzt irgendwas veranlasst werden?«
    »Ich hätte nur gern mal einen Blick in das Büro meines Bruders geworfen, vielleicht hat er etwas hinterlassen, einen Abschiedsbrief oder Ähnliches.«
    Flinsbach zeigte sich überrascht: »Abschiedsbrief? Ist denn von einem Selbstmord auszugehen?«
    »Möglicherweise, auszuschließen ist nichts. Ich würde einfach gern’ mal sehen, wie er seinen Schreibtisch verlassen hat.«
    »Okay, kommen Sie mit.«
    Flinsbach ging über beide Tanzflächen wieder zurück zu der großen Tür, die ins Foyer hinausführte. Dort durchschritten die beiden Männer wortlos den Vorraum bis zur Garderobe. Sie gingen um den Tresen herum, vorbei an unzähligen Kleiderhaken und gelangten an der rückwärtigen Wand zu einer Tür. Flinsbach zog einen Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete sie. »Ich geh mal voraus«, sagte er. Hinter der Tür tat sich ein langer Flur auf, an den sich links offenbar mehrere Büros anschlossen. Flinsbach knipste die Neonbeleuchtung an und eilte über den gefliesten Boden. Fronbauer stellte fest, dass sie an fünf Türen vorbeikamen. Die sechste schloss Flinsbach auf. Vor ihnen lag ein lichtdurchflutetes Büro. Die Abendsonne schien durch das Fenster, die Luft war stickig und heiß.
    Ein großer heller Schreibtisch stand an der Stirnseite, umgeben von offenen Regalwänden. In eine Ecke war eine kleine Sitzgruppe gezwängt. Fronbauer blieb für einen Augenblick unter der Tür stehen, ehe er sich zögernd zum Schreibtisch bewegte. Ein modernes Telefon stand da, ein großer, flacher PC-Bildschirm und daneben auf einem Tischchen der Laserdrucker.
    Fronbauer zog die gut gefüllten Schubladen heraus. Disketten, CD-ROM, Schreibmaterial, Schnellhefter mit handschriftlichen Aufzeichnungen, mit Rechnungen und Autogrammkarten

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