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Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition)

Titel: Himmelssöhne - Das Erbe der Asaru (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Radlbeck
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interessieren.“
    „Das habe ich nicht erzählt, mitnichten“, erklärte George mit verächtlichem Unterton und schüttelte dabei den Kopf.
    „Das wäre mir zu peinlich gewesen, mein Schatz! Als Manager eines Elektronikkonzerns kenne ich alle Geheimnisse über unsere neuesten Hightech-Geräte. Aus diesem Grund möchte die Vorstandschaft natürlich wissen, mit wem ich private Kontakte pflege, um es förmlich auszudrücken. Die haben natürlich Mittel und Wege, das herauszufinden.“
    Grace fiel aus allen Wolken, ihr stockte der Atem. Nach einem Moment der Fassungslosigkeit platzte ihr endgültig der Kragen und die Emotionen brachen heraus wie angestaute Lava aus einem Vulkan: „Soll das heißen, die haben mich ausspioniert? Und du hast es die ganze Zeit gewusst? Weißt du was, du Drecksack? Du bist der personifizierte größte Fehler, den ich je begangen habe.“ Ihr ausgestreckter Arm zeigte direkt zur Tür, ließ keinen Zweifel an ihrer Entschlossenheit zu. „Los, pack deine Sachen und verschwinde aus meinem Leben! … und vergiss deine blöden Golfschläger nicht!“
    George zuckte vor Wut mit den Mundwinkeln und verharrte einen Augenblick regungslos. Schweres Atmen war deutlich zu hören. Dann schmetterte er die Wasserflasche zu Boden, dass die Scherben in alle Richtungen sprangen. „Das werde ich auch tun, verlass dich drauf!“, schrie er zurück und verließ das Wohnzimmer, um seine Sachen zu packen.
    Grace drehte sich um, stiefelte zurück zur Couch, setzte sich mit kerzengeradem Rücken nieder und verschränkte demonstrativ die Arme. In dieser grotesken Haltung verweilte sie die wenigen Minuten, bis George mit zwei Koffern und seinen Golfschlägern an ihr vorbeimarschierte und sie keines Blickes würdigte. Er öffnete die Haustür, stellte sein Gepäck auf der Veranda ab, zog seine Jacke über und ging nach draußen. Im Türrahmen stoppte er, drehte seinen Kopf über die Schulter, ließ den Haustürschlüssel fallen und verabschiedete sich mit: „Du kannst mich mal!“
    Dann knallte er die Tür zu und brauste kurz darauf mit quietschenden Reifen davon.
    Jetzt war es so weit. Grace konnte ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken und begann herzzerreißend zu weinen.
    Dicke Tränen flossen wie kleine Bäche aus ihren Augen und zeichneten dunkle Flecken in das Oberteil ihres Jogginganzugs. Sie legte sich auf die Couch und vergrub ihr Gesicht in einem Kissen, das sie mit beiden Händen krampfhaft umklammerte. Es dauerte eine Weile, bis sie sich wieder gefangen hatte.
    In der Zwischenzeit fanden auch ihre pelzigen Lieblinge wieder die Nähe zu ihr, nachdem sie sich wegen des lautstarken Wortgefechts verkrochen hatten. Die verworrenen Gedankengänge der letzten Minuten ordneten sich nach und nach wieder in Besonnenheit. Jetzt wurde ihr auch bewusst, dass sie nicht so sehr wegen der Trennung in Tränen aufgelöst war, sondern vielmehr die Umstände ausschlaggebend waren, die dazu geführt hatten. Allmählich begann die Wut in ihr zu kochen und unweigerlich dachte sie an die letzten Worte, die ihr Großvater ihr ans Herz gelegt hatte, bevor er für immer von ihr gegangen war:

    Grace, meine Kleine, du darfst nicht traurig sein! Irgendwann sehen wir uns wieder, glaub mir! Hey, du bist eine Irin und wir Iren sind ein stolzes Volk. Deine rote Mähne hast du nicht umsonst. Du bist eine Löwin … und Löwen kämpfen! Versprich mir, dass du dein Leben lang kämpfen wirst!

    Sie hatte es ihm versprochen. Und Versprechen muss man halten , dachte sie sich. Mit wiedergewonnener Courage sprang sie auf, wischte sich die Tränen mit beiden Ärmeln ihres Pullis aus dem Gesicht, nahm ihre Tasse zur Hand und trank sie in einem Zuge leer. Sie stellte sie wieder auf den Tisch und verharrte einen Augenblick mit starrem Blick und mechanisch geballten Fäusten. Der Zwang wurde immer größer, ihre Sorgen mit jemandem zu teilen. Und da kam nur eine einzige Person in Frage: ihr bester Freund Joe, den sie schon seit ihrer Studienzeit kannte. Der einzige Mensch, außer ihren Eltern, der ihr wirklich zuhören konnte. Eines Tages hatte sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt und ihm ihre Gefühle gestanden. Joe litt allerdings an multipler Sklerose und hatte sie seinerzeit zurückgewiesen. Er hegte zwar auch Gefühle für sie, wollte ihr jedoch keinesfalls zumuten, sie mit seiner Behinderung zu belasten. Damals hatte er nur noch mühevoll auf Krücken laufen können, inzwischen war er an den Rollstuhl gefesselt.
    Nach schmerzvoller

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