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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Tür, die in den Hausflur führt. Ihm sitzt der Schalk im Nacken. »Du kannst mit mir fahren, Baby.«
    Ich verdrehe die Augen. »Du musst immer die Kontrolle über alles haben.«
    »Es gefällt dir, wenn ich die Kontrolle habe.«
    »Ich sollte das leugnen«, antworte ich ohne Zögern. Ich bin im Begriff, meine Ansichten über Chris zu zensieren.
    Er zieht mich in das kleine Foyer, das von der Garage abzweigt, und drückt auf den Aufzugknopf, bevor er mich in die Arme nimmt. »Soll ich beweisen, wie sehr es dir gefällt, wenn ich die Kontrolle habe?«
    »Wenn du glaubst, dass du das kannst«, spotte ich und zerfließe bei dem bloßen Gedanken an all die Arten, wie er mir vielleicht beweisen könnte, dass er recht hat.
    Die Aufzugstüren gleiten auf. »Sollen wir hochfahren und feststellen, ob ich es kann?«
    Ich lache. »Oh ja.«
    Er tritt in den Aufzug und zieht mich vorwärts, aber ich bleibe entschlossen stehen. »Ich muss den Beamten anrufen, bevor wir nach oben fahren.«
    Chris legt die Stirn in Falten. »Hier?«
    »Ich will nicht, dass das, was im Aufzug passiert, von dem getrübt wird, was wir zurückgelassen haben.«
    Verständnis und Zärtlichkeit sickern in seinen Gesichtsausdruck, und er tritt aus dem Aufzug. »Dann werden wir ihn hier anrufen.«
    Ich hole mein Handy hervor, und Chris lehnt sich an die Wand und zieht mich rücklings an seine Brust. Seine Hand ruht auf meinem Bauch, und ich entspanne mich in seinen Armen. Die alberne und grundlose Nervosität wegen dieses Anrufs ist jetzt erträglicher.
    Nachdem ich die Nachricht angewählt habe, lausche ich der simplen, aber drängenden Botschaft von einem Detective Grant und drücke dann auf Wiederwahl.
    »Ms McMillan«, sagt er und deutet damit offensichtlich an, dass er meinen Namen auf seinem Display hat, und die Art, wie er ihn ausspricht, erinnert mich an Mark. So sehr, dass ich kaum ein Schaudern unterdrücken kann.
    »Detective Grant«, antworte ich forsch.
    »Ich höre, Sie haben das Land verlassen.«
    »Ich bin in Paris, ja«, sage ich mit bemerkenswerter Kühle, wenn man bedenkt, dass ich innerlich zittere wie Espenlaub. »Durfte ich das Land nicht verlassen? Sie haben nie ein Wort darüber gesagt, dass ich in Amerika bleiben müsste.«
    »Weshalb die eilige Flucht?«
    Widerspruchsgeist lodert in mir auf. »Flucht?«, kontere ich, und ich spüre zur Antwort die Bewegung von Chris’ Fingern auf meinem Bauch. »Ich verstehe nicht, was Sie mir damit sagen wollen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Beinahe-Ermordung durch eine Verrückte mein Verlangen nach einem Tapetenwechsel rechtfertigt.«
    »Sie brauchten diesen Tapetenwechsel ziemlich schnell, wie es scheint.«
    Mein Widerspruchsgeist geht in unverblümten Zorn über. »Worauf spielen Sie an?«
    »Sie haben es geschafft, Rebeccas Job zu übernehmen.«
    »Irgendjemand musste es tun.«
    »Nicht jeder hatte ihre persönlichen Gegenstände und kannte ihre intimsten Gedanken.« Er zögert – offensichtlich Effekthascherei. »Am Ende haben Sie ihren Job und ihren Boss bekommen. Wirklich, ihr ganzes Leben.«
    Mein Herz hämmert, und Chris drückt mich fester an sich, sagt mir stumm, dass er hier ist, bei mir. Er ist alles, was mich davon abhält, vollkommen auszuflippen. »Ich bin gestern Nacht beinahe umgebracht worden«, wiederhole ich.
    »Das hat nichts mit Rebeccas Tod zu tun.«
    »Ava hat gestanden, Rebecca getötet zu haben. Sie hat versucht, mich zu töten. Wenn Sie mich fragen, liegt die Verbindung auf der Hand.«
    »Jetzt sagt sie, sie habe gestanden, um Mark zu beschützen.«
    »Mark zu beschützen?« Ich keuche auf, drehe mich zu Chris um und kralle meine Finger in seine Arme. »Sie sagt, Mark hätte Rebecca getötet?«
    Chris’ Gesichtsausdruck ist undeutbar, aber ich spüre, wie sich seine Muskeln unter meinem Griff anspannen, und seine Hände legen sich fest auf meine Taille. Seine Augen finden meine und halten meinen Blick fest, und ich spüre ihn jenseits seiner Berührung. Er ist mein Fels, meine Stärke.
    »Ava behauptet, Sie hätten Rebecca getötet und Mark dazu erpresst zu schweigen«, eröffnet der Detective mir.
    Die Dunkelheit, mit der ich jetzt seit Stunden gerungen habe, wird zu einem schwarzen Loch, und die Welt scheint sich um mich zu drehen. Eine Sekunde später geben meine Knie unter mir nach, und ich sehe nur noch den Boden.

4
    Ich blinzele und entdecke, dass meine Hände auf Chris’ breiter Brust ruhen. Sein Arm liegt um meine Taille und hält mich,

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