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Hingabe

Hingabe

Titel: Hingabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Verlangen, ihm zu folgen, lässt mich herumwirbeln. Da erblicke ich Chris.
    Er zieht die Brauen hoch. »Stimmt etwas nicht?«
    Ja. Nein. Ja. »Ich bin gerade mit einem Mann zusammengestoßen und …«
    Chris flucht und greift nach meiner Handtasche, und als ich hinschaue, begreife ich, dass der Reißverschluss offen ist. Ich bin mir sicher, dass er vorher geschlossen war. »Oh nein«, sage ich und reiße die Tasche auf. Mein Portemonnaie fehlt. »Nein. Nein, nein, nein. Das kann nicht wahr sein. Er hat mein Portemonnaie gestohlen, Chris!«
    »Was ist mit deinem Pass?«, fragt er gelassen und stellt die Taschen zwischen uns auf den Boden.
    Meine Augen weiten sich, und ich wühle schnell nach meinem Ausweis. Mit einem Gefühl der Übelkeit schüttele ich den Kopf. »Er ist weg. Und jetzt?«
    »Es ist okay, Baby. Ich habe vergessen, dir deine Versicherungskarte wiederzugeben; ich habe sie immer noch bei mir. Das wird uns mit ein klein wenig Aufwand die Einreise nach Frankreich verschaffen. Und du kannst die Karte im Konsulat benutzen, um einen neuen Reisepass zu bekommen.«
    Ich hole tief Luft und stoße sie wieder aus. Die Art, wie er »uns« sagt, ist beruhigend. Ich bin nicht allein. Er ist auf jedem Schritt des Wegs bei mir, nicht nur hier und jetzt. Ich weiß das, und ich hätte zu gern, dass es sich nicht ändert. Es gehört zu den vielen Dingen, die mich heute auf den Flughafen geführt haben. »Gott sei Dank hast du meine Karte.«
    Chris greift über die Taschen hinweg und liebkost meine Wange. »Ich hätte dich warnen sollen, wie schlimm die Taschendiebe hier sind.«
    »Taschendiebe«, wiederhole ich. »Hier am Flughafen oder überall?«
    »Überall da, wo Touristen sind.« Er hängt sich die Taschen wieder über die Schulter.
    Willkommen im Land der Romantik, denke ich, aber andererseits hat es mir nie gutgetan, romantisch zu sein. »Ich muss meine Kreditkarten-Firmen anrufen, und ich habe keinen Handyvertrag, mit dem ich mir das leisten könnte.«
    »Du kannst mein Handy benutzen, wenn wir durch die Kontrolle sind.«
    Ich nicke, ziehe den Reißverschluss meiner Tasche zu, hänge sie mir schräg über die Schulter und halte sie fest. Mein Leben gerät außer Kontrolle, und ich bin dankbar dafür, dass Chris wie ein Fels ist, sonst würde ich vielleicht schlicht und einfach in Panik geraten. Es ist nicht so, dass ich zurück über die Grenze flitzen will, obwohl ich mir gar nicht sicher bin, ob ich sie technisch längst überschritten habe. Ich könnte jetzt nicht in die Staaten zurückkehren, wenn ich es wollte; ein Fremder hat mir diese Freiheit genommen. Und ich mache mir Sorgen, weil meine persönlichen Daten in den Händen einer unbekannten Person sind.
    Ich tröste mich mit der Tatsache, dass er meine Pariser Adresse nicht hat; die habe ich noch nicht einmal selbst.
    Dann schaue ich zu Chris auf, und mich durchfährt dieses vertraute Gefühl der Intimität zwischen uns. Also korrigiere ich die Feststellung. Doch, ich kenne meine Adresse. Sie ist bei Chris.

3
    Nachdem wir eine Stunde lang von den Einreisebeamten in die Mangel genommen worden sind, haben Chris und ich unsere Taschen auf einem Wagen und sind bereit, den Flughafen zu verlassen. Wir bleiben an den Schiebetüren unter einem Taxischild stehen.
    »Ich werde einen Limousinenservice mit Fahrer für uns suchen«, eröffnet Chris mir. »Du bleibst bei den Taschen.«
    Ich schürze die Lippen. »Ja, Meister.«
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Wie kommt es, dass ich dich immer nur dazu bringen kann, das sarkastisch zu sagen?«
    »Weil du dir selbst zufolge«, rufe ich ihm ins Gedächtnis, »nicht willst, dass ich dich Meister nenne.«
    »Willst du damit sagen, du würdest es tun, wenn ich es wollte?«
    »Auf keinen Fall.«
    Chris lacht kehlig, es ist sexy und Balsam für meine Nerven. »Themenwechsel«, sagt er und zieht mich an sich. Er hat einen Glanz in den Augen, den ich zu selten sehe. »Das Viertel, zu dem wir uns aufmachen werden, ist der Times Square von Paris. Du wirst es lieben.« Er beugt sich vor und küsst mich. »Ich bin gleich wieder da.«
    Ich schaue ihm nach, beobachte seinen erotischen Gang und erwärme mich für die Entscheidung, hierhergekommen zu sein. Und ich weiß, wie sehr er auch letztlich fürchtet, wie es mit uns hier ausgeht – auch er brennt darauf, mir Paris zu zeigen. Und ich brenne darauf, es mit ihm zu sehen.
    Ich warte begierig auf seine Rückkehr, um meine Aufregung mit ihm zu teilen, aber zu meiner Enttäuschung

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