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Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Was nicht passt, wird kuessend gemacht

Titel: Was nicht passt, wird kuessend gemacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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1. KAPITEL
    Lass dich nie auf ein Bewerbungsgespräch ein, wenn dein Gegenüber dich schon einmal nackt gesehen hat.
    Nevada Hendrix war sich sicher, dass dieser Rat irgendwo auf ein Kissen gestickt oder auf ein Poster gedruckt war. Unglücklicherweise hatte ihr nur niemand davon erzählt. Als sie jetzt zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder Tucker Janack gegenübersaß, stellte sie nämlich fest, dass dieser Ratschlag sehr zutreffend war.
    Sie hatte einen Plan gehabt, und das ärgerte sie am meisten. Sie hatte ihren Lebenslauf auf Vordermann gebracht, sich Antworten auf mögliche Fragen überlegt, einen neuen Blazer gekauft und siebzehn Dollar fünfzig für eine besondere Glanzspülung beim Friseur ausgegeben, damit ihr Haar seidig schimmerte. Sie, die normalerweise einen großen Bogen um allen Mädchenkram machte, geriet nun durch einen ehemals nackten Kerl und eine Haarpflegekur ins Straucheln.
    „Hallo, Nevada.“
    „Tucker.“
    Sie achtete darauf, ihr Pokergesicht beizubehalten – was auch immer das bedeutete. Ihr war klar, dass ein vor Erstaunen offen stehender Mund sie nicht unbedingt besonders kompetent wirken ließ.
    „Ich hatte deinen Vater erwartet“, gab sie zu. Als man sie anrief, um sie zu dem Gespräch einzuladen, hatte man immerhin ausdrücklich gesagt, sie würde mit Mr Janack sprechen. Und diesen Namen brachte sie nicht mit dem Jungen in Verbindung, den sie einst auf dem College gekannt hatte.
    „Ich habe die Bauleitung inne und bin dafür zuständig, die Mitarbeiter für dieses Projekt einzustellen.“ Er bedeutete ihr, auf dem Stuhl Platz zu nehmen, was sie auch tat.
    Sie befanden sich im Konferenzraum eines Hotels in Fool‘s Gold. Obwohl es eigentlich Ronan‘s Lodge hieß, wurde es von allen nur Ronan‘s Folly genannt, weil es mit seiner wunderschönen Architektur, den handgeschnitzten Holzarbeiten und den eleganten Möbeln wahrlich ein kleiner Prunkbau war. Unter anderen Umständen hätte Nevada die Umgebung vermutlich auch würdigen können. Doch so hatte sie nur Augen für den Mann, der sich ihr gegenüber an den Tisch setzte.
    Die Zeit war gnädig mit Tucker gewesen. Er war immer noch groß – was sie nicht überraschen sollte. In diesem Alter schrumpften die wenigsten Männer. Sein Haar war dunkel und gerade stark genug gewellt, um ihn nicht allzu attraktiv aussehen zu lassen. Die ebenfalls dunklen Augen, das markante Kinn und das leichte Lächeln auf seinen zum Küssen einladenden Lippen waren noch genauso wie in ihrer Erinnerung.
    Äh, nein, rief sie sich energisch zur Ordnung. Nicht zum Küssen einladend. Weit davon entfernt. Er war ihr potenzieller Chef. Oder auch nicht, je nachdem, welche Erinnerungen er an die Vergangenheit hatte.
    Sie fluchte leise und fragte sich, warum der alte Janack das Ruder nicht noch für ein letztes Projekt hatte in der Hand behalten können. Denn wenn es um Tucker ging, hatte sie noch nie viel Glück gehabt.
    „Es ist lange her.“ Er schenkte ihr dieses lässige Grinsen, das ihr immer das Gefühl gegeben hatte, das tollste Mädchen auf der ganzen Welt zu sein. Was eine Lüge gewesen war, denn Tucker hatte ihr das Herz gebrochen.
    Sie atmete tief ein, schob alle Erinnerungen an den jungen Tucker beiseite und straffte die Schultern. „Wie du meinem Lebenslauf entnehmen kannst, war ich in der Zwischenzeit auch nicht untätig. Nach dem College habe ich ein paar Jahre in South Carolina gearbeitet und alle Aspekte des Baugewerbes sozusagen von der Pike auf gelernt. Wir haben hauptsächlich Gewerbeobjekte konstruiert, und bevor ich ging, war ich für den Bau eines fünfstöckigen Bürogebäudes verantwortlich.“
    Für ihn klang das vielleicht nicht so toll, doch sie machte das immer noch sehr stolz. „Wir sind von Anfang unterm Budget geblieben und hatten das sauberste Prüfprotokoll der Firmengeschichte.“
    Er nickte, als wenn ihm das bereits alles bekannt wäre. Was es, wenn er ihren Lebenslauf gelesen hatte, auch war.
    „Warum bist du nicht geblieben?“, wollte er wissen. „Sie haben dich sicher nicht gerne gehen lassen.“
    „Stimmt, aber ich wollte nach Hause.“
    „Zurück zu den Wurzeln?“
    „Genau.“ Sie bemühte sich, nicht daran zu denken, dass er nie erfahren hatte, wie es war, sich an einem Ort niederzulassen. Er war schon immer auf der ganzen Welt zu Hause gewesen. Immerhin war Janack Construction ein internationales Unternehmen. Sie erinnerte sich an seine Erzählungen von Sommern in Thailand und Wintern in Afrika.
    Da sie

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