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Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition)

Titel: Hinter dem Horizont: Metro 2033-Universum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrej Djakow
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gab sich mit dieser Argumentation zufrieden. Eine Zeit lang schwiegen sie, wärmten sich aneinander und genossen die Freude, sich so unverhofft gefunden zu haben.
    »Papa lebt, nicht wahr, Großvater?«, fragte schließlich der Junge.
    »Dein Vater hat nie aufgegeben. Er hat nie die Flinte ins Korn geworfen, wenn es Schwierigkeiten gab. Deshalb haben wir allen Grund, daran zu glauben.«
    »Wenn ich groß bin, werde ich ihn finden.«
    »Natürlich, mein Junge … Natürlich. Das Wichtigste ist, dass man nie die Hoffnung verliert.«
    Nr. 8 nahm seine Hand vom Kopf des Mannes, lehnte sich erschöpft an den Rand der Wanne zurück und pfiff durch die entzündeten Kiemen.
    Der Tritone mit den spitzen Ohren, der auf der anderen Seite der exotischen Liegestatt hockte, kam blinzelnd zu sich und sonderte eine Serie lebensbejahender Schnalzlaute ab. Dann vernahm er innerlich die Frage des Ältesten:
    »Du hast alles gesehen, mein Schüler. Was sagst du dazu?«
    »Es war ein seltsamer Traum. Ich wusste nicht, dass du so weit in die Zukunft schauen kannst, Nr. 8.«
    »Ich bin weder Hellseher noch Prophet. Ich habe lediglich die Erinnerungen dieses Menschen dazu benutzt, eine Zukunftsvision zu entwerfen.«
    »Das bedeutet also, dass all diese Geschehnisse ebenso gut nicht eintreten könnten?«
    »Ich habe ihm und gleichzeitig dir nur eine von vielen Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich die Dinge entwickeln könnten«, erklärte der hässliche Zwerg geduldig. »Was dann tatsächlich geschieht, hängt nur von ihnen selbst ab, von diesen faszinierenden und einander sehr verbundenen Menschen, die sich Taran, Gleb und Aurora nennen.«
    »Warum war dann in diesem Traum alles so … beunruhigend und … traurig?«
    Das Spitzohr fröstelte und warf einen Seitenblick auf den Menschen, der reglos auf der geflochtenen Trage lag.
    »Damit dieser Mann seinen Lebensmut zurückgewinnt. Er muss spüren, dass er noch gebraucht wird. Sonst kommt er nie aus seiner Traumwelt heraus. Sein Körper ist schon wieder einigermaßen gesund, aber die Seele … Seine Seele schläft immer noch.«
    »Was wirst du als Preis für die Heilung von ihm verlangen, wenn er aufwacht?«
    »Seine Erinnerungen sind mir Entlohnung genug. Aus seiner Geschichte habe ich viel Außergewöhnliches über die Menschen erfahren. Langsam beginne ich zu verstehen, woher ihr Hang zur Selbstvernichtung kommt. Ich bin sogar geneigt, ihnen die Zerstörung der Paläste des Unterirdischen zu verzeihen …«
    »Müssen wir den Verlust des Unterirdischen bedauern? Wie sich herausgestellt hat, war er ja auch nur ein Mensch!«
    »Er hat seinen Anteil an der Entstehung unserer Sippe. Er hat uns mit einer Medizin gegen den unsichtbaren Tod versorgt. Jetzt, da wir dem Verderben schutzlos ausgeliefert sind, muss sich unser Volk einen unverseuchten Platz zum Leben suchen. Jedenfalls so lange, bis es den Menschen gelingt, die Welt zu entgiften.«
    »Und wenn sie es nicht schaffen? Wenn Alpheios nicht wirkt? Oder wenn Gleb und Aurora mit ihrem Stahlvogel an irgendeiner Klippe zerschellen?«
    »Es bringt nichts, darüber zu spekulieren. Wie ich schon sagte, ich kann nicht in die Zukunft schauen.« Nr. 8 rutschte unruhig in seiner Wanne hin und her. Wasser spritzte auf den Boden. »Aber irgendetwas sagt mir, dass sich die Wege dieser drei noch einmal kreuzen werden …«



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