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Hinter dem Vorhang

Hinter dem Vorhang

Titel: Hinter dem Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Emberton
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Er hockte hinter dem Steuer des Vans, naja eigentlich lümmelte er mehr auf der
    Fahrerseite herum. Die Lehne nach hinten gestellt, die schweren Stiefel auf dem Lenkrad
    überkreuzt und die Arme im Nacken verschränkt. Eben wie jemand der es sich nach einem langen
    Tag gemütlich machen wollte. Das saphierblau gefärbte Haar stand wild in alle Richtungen ab, etwa
    genauso unordentlich wie der Rest der schwarzen Klamotten. Alles im Allen bot er einen ziemlich
    zerknitterten Eindruck, aber man hatte ihm ja auch nicht wirklich viel Zeit gegeben sich wenigstens
    einigermaßen Straßen tauglich zu machen nur um dann hier zu versauern. „Hättest... du jetzt
    vielleicht die Güte mir endlich zu erklären, was wir hier genau machen?“, murrte er nachdem sein
    Verstand wieder ganz in das Jetzt zurück gefunden hatte, das kein dunkler Wald im neunzehnten,
    sondern eine schäbige, aber genauso dunkle Straße in der New Yorker Bronx im Einundzwanzigsten
    Jahrhundert war. „Warten.“ Genau die trockene Antwort, die Jezz auf seine zynisch bissige Frage
    hin erwartet hatte. Er verdrehte die ebenfalls blauen Augen und warf seinem Beifahrer einen nicht
    wirklich begeisterten Blick zu. Auch da hatte sich nichts verändert. Der Mann mit den langen
    schwarzen Haaren starrte immer noch unverändert ausdruckslos durch die Windschutzscheibe nach
    vorn auf die Straße auf der rein gar nichts passierte, als wäre die Nachbarschaft ausgestorben.
    „Gehts auch... genauer?“, hakte Jezz nach. Um zu versauern hätten sie nicht her fahren müssen, das
    wäre auch in seinem Zimmer gegangen und vor sich hin schweigen konnte er auch ganz gut alleine.
    Aber nein. Eigentlich hielt der Blauhaarige sich was nörgelige Beschwerden anging zumindest bei
    Cherufe etwas zurück, aber gerade ging ihm die Sache hier ziemlich auf den Wecker. Das merkte
    wohl auch der Andere weshalb dann doch endlich zumindest Ansatzweise etwas wie eine
    Erläuterung erfolgte, die allerdings recht allgemein gehalten begann. „Wir waren schon einmal
    hier.“ „Glaubst du ich merk mir jede beschissene Straßenecke an der ich irgendwann rein zufällig
    einmal gewesen bin?“, fiel Jezz ihm dann eher leise vor sich hinmurrend ins Wort, was lediglich
    den Effekt hatte, dass der Andere jetzt den Kopf etwas wand und sich ein schmales, eigentlich kaum
    wahrnehmbares Lächeln auf den aschfahlen Lippen ausbreitete. „Wenn du etwas wissen möchtest,
    dann lass mich aussprechen, ansonsten erspare ich dir und mir die Mühe.“ Oh Mann... Jezz presst
    die Lippen fest aufeinander, rollte nochmals mit den Augen, aber er hielt den Mund. Wenn der
    Lächelte wurde ihm irgendwie unheimlich, allein deshalb weil der das so selten tat. Der Griesgram
    schwieg nun und so ergriff Cherufe abermals das Wort. „Erinnerst du dich an den Vorfall mit der
    Polizistin vor zwölf Jahren? Sie war die Einzige Überlebende. Allem Anschein nach führt sie jetzt
    einen privaten Kreuzzug, gegen...“ Jezz schwieg für genau dreiundvierzig Sekunden, ehe er den
    irgendwie langweilig klingenden Vortrag mit seinen eigenen Worten fortsetzte. „Ach die Tussi
    wieder. So langsam aber sicher geht mir die auf die Nerven. Aber da wir ihr bisher nicht den Hals
    umgedreht haben, wollen wir wohl mit ihr reden... oder besser gesagt du, weshalb wir hier jetzt
    Häuserfassaden anstarrten und Däumchen drehen.“ Cherufe schloss auf diese doch sehr freie
    Interpretation hin die Augen und seufzte schwer. Manchmal strapazierte Jezz seine Geduld doch
    gewaltig und das obgleich er sehr, sehr lange, sehr sehr ruhig blieb, sogar jetzt obwohl der ihn
    abermals unterbrochen hatte. Was er nicht sehen konnte, war dass sich ein ziemlich spöttisches
    Lächeln auf Jezz Gesicht schlich in dessen Körper jetzt auch wieder Bewegung kam, als er die
    Wagentüre öffnete um irgendwie ein bisschen umständlich aus zu steigen. „Ich weiß was du meinst
    und ich weiß auch, dass ich das machen soll, ansonsten hättest du mich daheim gelassen. Dafür
    weißt du, dass ich da keinen Bock drauf hab... und ignorierst das natürlich. Wie immer.“ Cherufe
    sagte kein Wort mehr, aber er nickte bestätigend. Damit warf Jezz die Fahrertüre zu, steckte die
    Hände in die Hosentaschen und schlenderte jetzt ein ziemlich angesäuertes Gesicht ziehend die
    Straße nach unten. Er hasste das, er hasste so einiges, genauer gesagt gab es nur wenig das er nicht
    hasste. Warum musste eigentlich er das machen? Eigentlich war er dafür alles andere als

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