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Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition)

Titel: Hinterher ist man immer tot: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Segeln genommen.«
    »Du liebe Güte. Noch sehen wir uns die Gänseblümchen nicht von unten an.«
    »Also, was ist mit der Mutter passiert? Natürliche Todesursache, oder was?«
    Ich hoffe bei Gott, dass es eine natürliche Todesursache war.
    »Teilweise war’s natürlich«, sagt Zeb nervenaufreibend vage.
    »Was soll das heißen, ›teilweise‹?«
    »Na ja, der Schnee und der Blitz.«
    »Mach schon, erzähl’s mir, ich weiß, dass du’s kaum abwarten kannst.«
    »Ich wünschte, du wärst bei FaceTime. Ohne Video wird man dem kaum gerecht.«
    Jetzt stellt Zeb meine Geduld wirklich auf die Probe. Ich hätte nicht so respektlos über seine schauspielerische Begabung sprechen sollen.
    »Zeb. Red Klartext.«
    »Klartext? Für wen hältst du dich? Shaft?«
    Ich schreie ins Handy. »Was ist mit der verfluchten Mutter passiert?«
    Ich verliere die Nerven, das heißt, Zeb hat gewonnen.
    »Reg dich ab, Ire. Geht’s noch?«
    Zeb liebt Spielchen. Sein Lieblingsspiel ist, mir auf die Nerven zu gehen, aber ich habe auch ein paar Spielchen auf Lager. Durch meinen Therapeuten habe ich ein bisschen was über Manipulation gelernt, was nicht wirklich im Lehrplan stand, aber er dachte, es könnte praktisch sein, zumal ich nach New York City ziehen wollte.
    »Okay. Ich bin ganz ruhig. Aber ich muss los – hab ein Meeting im Kasino. Kannst ja später noch mal anrufen und mir dann alles in Ruhe erzählen.«
    Ich höre förmlich, wie sich Zeb vor Schreck kerzengerade aufrichtet.
    »Komm schon, Danny Boy. So viel Zeit muss sein. Vielleicht ist es die letzte Geschichte, die du je zu hören bekommst.«
    »Ich sag dir was, sprich sie mir auf die Mailbox, dann hör ich’s mir später an.«
    Jetzt habe ich den Bogen überspannt.
    »Fick dich, Danny. Du kannst mich mal mit deinen Scheißmeetings. Eine Sekunde lang hast du mich drangekriegt, aber ich will mal nicht so sein. Die alte Lady Madden ist Ski gefahren, kannst du dir das verdammt noch mal vorstellen?«
    Ich halte die Frage für rein rhetorisch, doch Zeb wartet tatsächlich auf eine Antwort.
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen«, sage ich absichtlich gemein.
    »Na dann streng dich an, Ire. Die alte Dame hat sich Skier umgeschnallt und ist raus auf die Pischte.«
    »Pischte. Piste. Das ist doch kein Hebräisch, oder?«
    »Wenn du schon weißt, was es nicht ist, wieso unterbrichst du mich dann? Manchmal hab ich das Gefühl, du hasst mich.«
    Sollte es etwas Nervenaufreibenderes als ein Gespräch mit Dr. Zebulon Kronski geben, würde ich mich lieber erschießen, als es zu versuchen.
    »Wir sprechen hier nicht von Abfahrtski, das habe ich nicht behauptet, immerhin war die Frau fünfundachtzig, um Himmels willen, aber sie hat sich mit ihrem Hund über den Acker geschoben, um ihre alte Schwester zu besuchen.« Zeb kichert hämisch. »Ihre ältere Schwester, wohlgemerkt . Ihr Iren seid aus Vulkangestein.«
    »Erzähl weiter.«
    »Ein Gewitter zieht auf. Riesenregenwolken sitzen bedrohlich auf den Bergen ringsum, deshalb nimmt Ma Madden eine Abkürzung. Wie sich später herausstellt, eine verhängnisvolle Entscheidung.«
    Ich muss mir das Theater weiter antun. Ich habe keine andere Wahl.
    Bedrohliche Riesenregenwolken, verhängnisvolle Entscheidung, leck mich am Arsch.
    »Sie klettert über einen Stägel, wobei ich ewig gebraucht habe, bis ich endlich herausfand, was das ist, das kann ich dir sagen. Das alte Mädchen kraxelt also munter wie Forrest Gump mit hoch erhobenem Skistock über den Zauntritt, ein Blitz fährt hinein und befördert Ma Madden in null Komma nichts ins Jenseits. Ein gottverfluchter Scheißblitz.«
    Ein gottverfluchter Scheißblitz. Und hier haben wir das Wetter, Elmore möge es uns verzeihen.
    »Du machst doch Witze, oder?«, frage ich absolut unrhetorisch. Allmählich glaube ich, dass mich Zeb verarscht. Das macht er nämlich ständig, und nichts ist ihm dabei heilig. Letztes Jahr wollte er mir während meiner Haartransplantation weismachen, ich hätte Schädelkrebs. Drei ganze Stunden lang hat er es stock und steif behauptet.
    »Verarschen, wo denkst du hin? Ihre Augäpfel sind verbrutzelt wie Spiegeleier. Einmalig.«
    Das sind schlechte Nachrichten. Die schlechtesten überhaupt. Mike kam mir nie vor wie jemand, der viel vom Vergeben und Vergessen hält.
    »Vielleicht ist Mike doch mächtiger, als wir denken«, sage ich, während mir die Tragweite des Geschehenen immer bewusster wird. »Vielleicht begreift er ja, dass ihm der Club ausreichend einbringt, und

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