Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

HISTORICAL EXCLUSIV Band 22

Titel: HISTORICAL EXCLUSIV Band 22 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGO MAGUIRE JACQUELINE NAVIN
Vom Netzwerk:
Hand auszustrecken und mit dem Finger die Linien seines Gesichtes nachzufahren. Seine Augen wirkten nun so sanft wie die eines Rehs, der finstere Ausdruck schien völlig aus ihnen verschwunden zu sein. Zum ersten Mal fiel ihr auf, wie weich und sinnlich seine Lippen waren, wenn er sie nicht spöttisch verzogen hatte. Ja, er war ein außergewöhnlich schöner Mann.
    „Was siehst du?“
    „Ich habe mir nur dein Gesicht angesehen, mein Gemahl. Du siehst noch viel besser aus, wenn du nicht so ernst dreinblickst.“
    Überrascht sah er sie an. Alayna konnte sich nicht vorstellen, was diese Reaktion bewirkt haben konnte. „Du denkst wirklich, ich sehe gut aus? Hast du denn nicht die Narbe auf meiner Wange bemerkt?“
    „Doch.“
    „Ich weiß nicht, was du mit diesen Schmeicheleien erreichen willst. Niemand könnte mein Gesicht für anziehend halten.“
    Wieder nahmen seine Augen diesen gequälten Ausdruck an, den sie bereits kannte. „Nun, ich glaube nicht, dass du selbst dein Äußeres so gut beurteilen kannst“, sagte sie ärgerlich. „Wenn ich dich als gutaussehend bezeichne, lüge ich keineswegs. Dennoch erkenne ich nun, warum es mir früher niemals aufgefallen ist. Angesichts deines lächerlichen Misstrauens fällt es wahrlich schwer, deine Vorzüge zu erkennen.“
    Einen Augenblick lang starrte er sie nur an, doch dann entspannten sich seine Züge. Als er sie zu einem Kuss an sich zog, flüsterte er rau: „Warum musst du mir eigentlich immer widersprechen?“
    Alayna hätte etwas erwidert, doch Lucien verteilte heiße Küsse auf ihrer Haut, bis seine Lippen wieder eine ihrer Brustspitzen umschlossen. Aufstöhnend bog sie sich ihm entgegen, und alle Worte waren vergessen.
    Einige Zeit später standen sie auf. Lucien ging zum Jagen in den Wald, damit sie ein Mittagsmahl einnehmen konnten.
    Da das Feuer den kleinen Raum ausreichend wärmte, zog Alayna lediglich ihr dünnes Hemd an. Dann hängte sie die immer noch feuchten Kleidungsstücke zum Trocknen auf und fegte den Boden mit einem Besen, den sie in einer Ecke gefunden hatte. Danach sah die kleine Hütte bereits viel wohnlicher aus.
    Lucien kehrte mit einigen Tieren zurück, die er schon gehäutet hatte. „Diese hier sind fertig für den Bratspieß“, sagte er. „Haben wir noch genug Holz für das Feuer?“
    „Ich glaube schon. Vielleicht könnten wir noch etwas mehr gebrauchen. Regnet es immer noch so stark?“
    „Der Sturm lässt langsam nach, obwohl man schwer sagen kann, wann er aufhört. Ich hole besser noch mehr Holz.“
    Obwohl sie keine gute Köchin war, widmete sich Alayna der Aufgabe, das Fleisch zu braten. Nach einer Weile kam Lucien mit weiteren Holzscheiten und mehreren Zweigen zurück, die dick mit Blättern behangen waren. Er warf die Blätter auf einen großen Haufen und deckte Johns Mantel darüber.
    Erfreut klatschte sie in die Hände. „Bravo, Mylord!“, rief sie. „Ich wusste gar nicht, dass Ihr so erfinderisch seid.“
    „Einfallsreichtum ist ganz natürlich, wenn man von einem starken Verlangen angetrieben wird“,erklärte Lucien lächelnd. „Ich habe vor, dieses Lager gut zu nutzen.“
    „Du bist wirklich ein fauler Bursche“, neckte sie ihn kichernd. „Kannst du denn an nichts anderes denken, als faul herumzuliegen?“
    Lucien hob eine Braue. „Lasst mich Euch zeigen, Madam, woran ich gerade denke.“
    Sie wehrte sich spielerisch, als er sie in die Arme zog. Dann aber schmiegte sie sich eng an ihn, während sich ihre Lippen zu einem wilden Kuss fanden. Wieder hätte sie alles vergessen, wenn nicht der verführerische Duft des gebratenen Fleisches in ihre Nase gestiegen wäre und ihren Magen zum Knurren gebracht hätte. Seit einem Tag hatten sie nichts gegessen.
    „Mylord, das Wildbret ist fertig.“
    „Hmm?“ Lucien war gerade damit beschäftigt, ihre Halsbeuge zu küssen.
    „Unser Essen“, sagte sie schwach, während sie leise zu stöhnen begann. „Es wird verbrennen.“
    Unvermittelt richtete er sich auf. „Könnt Ihr denn immer nur an Euren leeren Magen denken, Mylady?“, sagte er mit gespielter Strenge.
    Alayna lachte, da er ihr mit seiner Bemerkung ihren früheren Scherz heimzahlte. „Es wäre doch töricht, Hungers zu sterben, während das Fleisch auf dem Spieß röstet.“
    „Ah, aber was für ein süßer Tod wäre das!“
    Lachend entzog sie sich seinen Armen und flüchtete, als er wieder nach ihr greifen wollte. Danach setzten sie sich auf ihr notdürftiges Lager und verspeisten ihr einfaches

Weitere Kostenlose Bücher