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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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lassen.“
    Der Baron schüttelte missbilligend den Kopf. „Darüber möchte ich noch einmal mit ihm sprechen. Ich will auf keinen Fall Unordnung in den Haushalt bringen.“
    „Mein Onkel hat sich bereits zurückgezogen und mich gebeten, Euch in seinem Namen eine gute Nachtruhe zu wünschen.“
    Anthony überlegte einen Moment. Er hielt es für ein gutes Zeichen, dass General Fairfax der Krone so viel Respekt entgegenbrachte und die Gesandten mit aller Ehrerbietung behandelte. Er würde König Charles darüber berichten. Aber bis dahin war noch Zeit. Das Mädchen hier schien im Augenblick ohne Anstandsdame zu sein.
    „Euer Onkel pflegt früh schlafen zu gehen“, entgegnete er in verbindlichem Tonfall.
    „Ja. Er arbeitet den ganzen Tag schwer und ist auch nicht mehr der Jüngste.“
    „Aber der General befindet sich doch bei guter Gesundheit?“
    Sarah konnte den Sarkasmus in ihrer Stimme nicht unterdrücken. „Jahrelanger Krieg und Verrat können einem Mann schwer zu schaffen machen, Mylord.“
    Anthony zog die Augenbrauen hoch. „Ich weiß“, antwortete er scharf. „Es gibt viele Leute, die behaupten, dass Seine Majestät der König viel älter wirkt als fünfunddreißig Jahre.“
    Sarah biss sich auf die Lippe. Was ist nur los mit mir? fragte sie sich selbst zum hundertsten Mal an diesem Tag. Sie war doch nicht hierhergekommen, um mit dem Baron über Politik zu sprechen und alte Wunden wieder aufzureißen. Ihre Absicht war, jeden Verdacht zu zerstreuen, den er während des Tages in Bezug auf Brigand und den Wegelagerer entwickelt haben könnte. Nur aus diesem Grund war sie noch einmal in das Kaminzimmer gekommen, anstatt direkt zu Bett zu gehen. Auf keinen Fall wollte sie ihren Gast feindselig stimmen.
    „Darüber kann ich nicht urteilen. Ich bin Seiner Majestät leider noch nie persönlich begegnet“, erklärte sie.
    Anthony musterte sie kurz von Kopf bis Fuß. Seine Augen glänzten. „Vielleicht ist das ganz gut für Euch, Mistress Fairfax.“
    Sarah war über diese unerwartete Bemerkung überrascht. „Darf ich nach dem Grund fragen, Sir?“
    Anthony trat so nah an sie heran, dass sie die feine Stickerei auf seinem schwarzen Wams erkennen konnte. Vertraulich beugte er sich zu ihr. „Ihr müsst wissen, der König hat eine Schwäche für schöne Frauen.“
    Sarah schien es, als würde plötzlich eine der Flammen aus dem Kamin ihr Gesicht streifen. Noch nie hatte sie ein derartiges Kompliment bekommen. Ihr Vater war der Ansicht gewesen, dass Eitelkeit eine Sünde sei. Sie selbst war insgeheim immer ganz zufrieden mit ihrer anmutigen, schlanken Figur gewesen. Doch wurde über diese Tatsache innerhalb der Familie nie ein Wort verloren.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Seine Majestät sich für ein einfaches Mädchen vom Lande, wie ich es bin, interessiert“, bemerkte sie unsicher.
    Anthony strich ihr sanft über die Wange. „Es trifft zwar zu, dass Ihr aus der Provinz stammt, aber ich bin nicht überzeugt, ob die Bezeichnung ‚einfach‘ für Euch angemessen ist“, antwortete er einschmeichelnd. „Und ich fürchte, wenn Ihr die Aufmerksamkeit von König Charles erregt habt, dürftet Ihr Euch auch nicht mehr lange ‚Mädchen‘ nennen.“
    Sarah wich seinem spöttischen Blick aus und trat einen Schritt zurück, um sich seiner Berührung zu entziehen. Sie fühlte sich völlig überfordert. Denn sie war in einem gesellschaftlichen Umfeld aufgewachsen, in dem Männer und Frauen vor der Ehe keinerlei engeren Kontakt haben durften. Ein Mädchen, das seine Unschuld verloren hatte, wäre dem Spott ausgesetzt und würde als verrucht bezeichnet. „Ich fürchte, ich kann Eurer Art von Humor, wie sie offensichtlich am königlichen Hofe gepflegt wird, nicht folgen“, meinte sie abweisend.
    Der Baron runzelte die Stirn. Offensichtlich hatte er sich im Ton vergriffen. Vielleicht war sie doch noch unschuldig, trotz der Szene, die er vor dem Stall beobachtet hatte. Diese Tatsache würde nichts an seinen Absichten ändern, vielmehr musste er dann seine Taktik ändern. „Bitte entschuldigt meinen allzu lockeren Plauderton, Mistress Fairfax. Ihr habt völlig recht. Die lästerlichen Redensarten haben am Hofe mittlerweile überhandgenommen, und manchmal vergesse ich deshalb, wie man mit einer Dame zu sprechen pflegt.“
    Sarah war bemüht, ihre Haltung wiederzufinden. „Es gibt keinen Grund für eine Entschuldigung, Mylord“, bemerkte sie höflich und schluckte. „Aber nun müsst Ihr mich leider

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