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Historical Exclusiv Band 44

Historical Exclusiv Band 44

Titel: Historical Exclusiv Band 44 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blythe Gifford , Ana Seymour
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wisst.“
    „Was?“ Sie versteifte sich, als erwartete sie einen Schlag.
    „Ich kann nicht garantieren, wie dieser Prozess ausgehen mag“, begann er. „Aber ich schwöre Euch: Ich werde mein Bestes geben.“
    Unter seinem Kinn an seinen Hals geschmiegt, nickte sie.
    Er ließ sie los und sah ihr in die Augen, wollte sehen, dass sie ihm glaubte, während er sich selber schalt, weil er Hoffnungen geweckt hatte, von denen er nicht wusste, ob er sie erfüllen konnte. Seine viel gepriesene irdische Gerechtigkeit schien ihm unsicherer denn je.
    „Ich weiß, dass Ihr das tun werdet.“
    „Jetzt müsst Ihr auch etwas schwören, Solay.“
    Sie sagte nicht „Natürlich“, wie die alte Solay es getan hätte. „Was denn?“
    „Ihr müsst versprechen, Eure Studien geheim zu halten, wenn wir an den Hof zurückkehren.“
    Sie lächelte. „Jetzt möchte der große Wahrheitsliebende, dass ich Geheimnisse habe.“
    Wo war die Frau geblieben, die immer nur gefallen wollte? „Um Euch vor dem Zorn des Königs zu schützen, ja. Versprecht es mir.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ihr wolltet, dass ich die Wahrheit sage, Justin. Jetzt ist es zu spät, Eure Meinung zu ändern.“
    Der Schmerz, der ihn bei dem Gedanken daran durchfuhr, was es bedeuten würde, sie zu verlieren, war genauso schlimm, wie er es immer befürchtet hatte.
    Justins Abreise hinterließ eine Leere in ihrer Welt.
    Sie vermisste die Mühlespiele, die länger gedauert hatten, als das Tageslicht anhielt. Sie vermisste es, dem Sonnenuntergang zuzusehen und dem Aufgehen der Sterne. Danach hatte er sie stets zu ihrem Zimmer gebracht, die Hand an ihrem Rücken, und sie an der Tür mit einem Kuss verlassen, nicht mehr. Und doch hatte ihr das alles bedeutet.
    Abgesehen von dem Wunsch, in jeder Hinsicht seine Frau zu werden, hätte sie ewig so weiterleben können.
    Ohne ihn war die Luft, die ihre Lungen füllte, nicht halb so süß, obwohl ihre Haut die warme Frühlingssonne begrüßte. So also fühlte es sich an, einen Geliebten zu vermissen.
    „Bist du sicher, dass er den Fall nicht absichtlich verlieren wird?“ Der scharfe Tonfall ihrer Mutter unterbrach ihre Gedanken.
    Solay fädelte geschickt einen Faden in eine Nadel, um einen Riss in Janes letzter heiler Tunika zu flicken. „Ja.“
    Ihre Mutter schüttelte den Kopf. „Du vertraust ihm zu sehr.“
    „Vielleicht, aber wenn er verliert, wären wir ihm nur noch eine größere Last. Außerdem glaubt er daran, dass jeder Gerechtigkeit verdient.“
    Ihre Mutter lachte brüsk. „Woher willst du wissen, woran er glaubt? Er teilt nicht einmal das Bett mit dir, Tochter.“
    Solay zuckte zusammen und stach sich in den Daumen. Eilig saugte sie den Blutstropfen von ihrem Finger. Sie sollte leugnen, beschwichtigen, verharmlosen, damit ihre Mutter nicht glaubte, mit ihrer Ehe stimme etwas nicht.
    Aber es stimmte tatsächlich etwas nicht.
    Sie legte die Nadel weg. „Nein, Mutter, das tut er nicht.“
    „Nicht, weil es ihm an Verlangen fehlte“, sagte ihre Mutter. „Jeder Narr kann sehen, wie es zwischen euch steht.“
    Errötend betrachtete Solay den halb geflickten Riss. Sie hatte geglaubt, das Verlangen würde nachlassen, aber das tat es nicht. Manchmal glaubte sie beinahe zu sehen, wie die Begierde sich um sie beide herumwand wie einst die Schlange im Garten Eden. „Du hast mich gewarnt.“ Über welche Kraft verfügte ihre Mutter, dass sie sich einer solchen Naturgewalt widersetzen konnte?
    „Also hast du bei ihm gelegen?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Warum nicht?“
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Dann nahm sie die Nadel wieder auf und zuckte die Achseln. „Er verlangt, dass ich ihn liebe, ehe wir das Bett teilen.“ Sie lächelte und versuchte, es leichthin zu sagen.
    „Und was verlangst du?“
    „Wie kann ich irgendetwas verlangen? Ich bin froh, überhaupt verheiratet zu sein.“
    Ihre Mutter richtete sich auf. „Der König nannte dich seine Tochter. Es ist Justin, der sich glücklich schätzen sollte.“
    „Er sieht es nicht so.“
    Lady Alys zog die Brauen hoch. „Bist du sicher? Er ist nicht aus Liebe zu mir hier.“
    Ihr seid mir nicht egal. Das war mehr, als sie jemals erwartet hatte, aber es war weit entfernt von Ich liebe dich . „Wir sind aneinander gebunden. Er empfindet es als Verpflichtung.“
    Aber sie wollte nicht, dass er durch ein Gelübde gebunden war. Sie wollte, dass die Liebe ihn band, so, wie er es auch gewollt hatte. Und sie lachte über sich selbst, weil das Schicksal

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