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Historical Exklusiv Band 20

Historical Exklusiv Band 20

Titel: Historical Exklusiv Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margo Maguire , Ruth Langan
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Erinnerung. „Sein Gesicht weist Narben von vielen Kämpfen auf. Seine Nase ist flach, als ob sie gebrochen gewesen wäre. Und nur noch eine pochende, dunkelrote Narbe ist dort zu sehen, wo sein linkes Ohr sein müsste.“ Briana öffnete die Augen.
    Beinahe versagte ihr die Stimme, als sie fortfuhr: „Und als ich dort lag, dem Tode näher als dem Leben, hörte ich noch, wie er seinen Männern befahl, zum nächsten Gasthof zu reiten. Er sagte, sie müssten sich dort den Geschmack der ekligen Iren herunterspülen.“
    Keane hielt sein Glas so fest umklammert, dass es schließlich zerbrach. Eine Bedienung eilte zu ihm, um die Scherben zu entfernen und ein Tuch auf die Schnittwunden in seiner Hand zu pressen. Er schob das Mädchen unwillig zur Seite und ging zu Briana, während die anderen Männer die Engländer verfluchten und hasserfüllte Rachegelübde ausstießen.
    „Komm, Briana“, sagte er und nahm sie bei der Hand. „Ich weiß, welche Kraft dich das gekostet hat. Es wird Zeit, dass wir zurück nach Carrick House fahren.“
    „Nein, warte. Da ist noch eine Sache, die ich erzählen muss.“ Briana fühlte einen unangenehmen Schwindel, als eine weitere Erinnerung in ihr hochstieg. „Ich habe ihn gesehen. An dem Tag, als ich Peregrine geritten bin. Ich sah, wie Halsey eine Gruppe Soldaten durch einen nahe gelegenen Wald führte.“ Sie schwankte leicht.
    „Das musst du geträumt haben, Briana. Ganz bestimmt ist das noch eine Nachwirkung deines Sturzes.“
    „Vielleicht, aber … Nein, nein!“ Sie versteifte sich und versuchte, Keane von sich zu stoßen. „Ich habe das nicht geträumt, ganz bestimmt nicht. Ich habe Halsey gesehen. Nur deshalb bin ich überhaupt gestürzt. Jetzt fällt mir alles wieder ein.“ Ihre Augen waren unnatürlich weit aufgerissen.
    Als Keane sie hinausführte, nahm sie nur undeutlich wahr, wie die Männer ihr Mut zusprachen. „Ihr habt’s den Bastarden gezeigt, Mylady!“ – „Nächstes Mal sind wir dran, den Kerlen eine Lektion zu erteilen!“ – „Ihr seid eine unglaubliche Frau, Mylady!“
    „Tod den Engländern!“ Dieser Ruf pflanzte sich immer wieder fort, bis er aus Dutzenden von Kehlen immer wieder erscholl. „Tod den Engländern!“
    Draußen vor dem Gasthaus nahm Keane sie vorsichtig auf die Arme und stieg auf sein Pferd. Brianas Ross führte er an den Zügeln hinter sich her. Die Stimmen aus dem Gasthof wurden schwächer und verklangen schließlich.
    Keane umschlang Briana mit beiden Armen und zog sie dicht an sich. Er spürte, wie sie von einem unkontrollierbaren Zittern geradezu geschüttelt wurde. Es war ein von schierem Horror und Übelkeit ausgelöstes Beben, dem sie keinerlei Widerstandskraft mehr entgegenzusetzen wusste.
    „Jetzt bist du in Sicherheit, Briana.“
    Doch sie schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde niemals wieder sicher sein. Zumindest nicht, solange Halsey lebt. Niemand von uns wird sicher sein.“
    Obwohl Keane ihre Behauptung gern vehement abgestritten hätte, konnte er Briana nicht widersprechen. Er hatte schon so viele Männer wie Halsey getroffen, die Spaß am Töten hatten.
    Nun waren sie bereits auf dem Pfad über den kleinen Berg und schlugen den Weg ein, der hinunter nach Carrick House führte. Um sie herum herrschte nächtliche Stille.
    Mit tiefer, vor Gefühlen bebender Stimme erklärte Keane halblaut: „Dann müssen wir eben dafür sorgen, dass sein Leben beendet wird.“
    Keanes Befehle, die er Cora gab, waren knapp und eindeutig. „Du wirst dafür sorgen, dass unsere junge Dame hier ein warmes Bad nimmt. Und dann wird sie auf direktem Wege zu Bett gehen.“
    „Sehr wohl, Mylord.“ Cora betrachtete Briana prüfend, die unter ihrem zerzausten Haar und der Kleidung eines Stallburschen vollkommen erschöpft und ausgelaugt aussah. „Ist unserem Mädchen etwas zugestoßen? Hat es sich verletzt?“, wollte das Dienstmädchen besorgt wissen.
    „Ja, aber es handelt sich um eine Verletzung ihrer Seele. Sie braucht unbedingt Ruhe. Sorge dafür, dass sie sie bekommt.“
    Sowie der Hausherr den Raum verlassen hatte, war die Zofe Briana beim Baden und Ankleiden für die Nacht behilflich.
    „Wie ist Eure Meinung zu Essen und Trinken, Mylady?“
    Briana schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, Cora, vielen Dank. Ich bringe heute nichts mehr hinunter. Aber besten Dank für das Angebot. Du kannst jetzt in deine Kammer gehen. Ich werde bald schlafen.“
    „Sehr wohl, Miss Briana.“ Besorgt registrierte Cora einen seltsamen Ausdruck

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