Historical Exklusiv Band 42
Ned konnte ihn nicht davon abhalten, wieder zum Militär zu gehen. Immerhin hatte er Devlin einen Betrag angewiesen, mit dem er nicht nur Madeleine und Linette ein Zuhause besorgen, sondern auch problemlos sein Offizierspatent zurückkaufen konnte. Aber wie sollte er Duprey zum Schweigen bringen?
Wenigstens scherte sich Ned nicht darum, wie viel Staub Duprey aufwirbeln würde, sollte er seine Drohung wahr machen, auch wenn Devlins Bruder nicht viel davon hielt, Gesprächsthema der Gesellschaft zu sein. Serena würde vielleicht darunter leiden, hatte Ned angefügt. Es überraschte Devlin, welchen sanftmütigen Ausdruck Neds Gesicht annahm, als er den Namen seiner Frau aussprach. Überhaupt schienen sich die beiden seit kurzer Zeit ausgezeichnet zu verstehen.
Devlin war der Grund für den Wandel egal. Er freute sich nur, dass die zwei nach so langer Zeit endlich miteinander auskamen.
Nachdem er sich angezogen hatte, ging er zu den Stallungen. Ein zügiger Ritt würde ihn auf andere Gedanken bringen und hoffentlich auch dieses Gefühl vertreiben, dass irgendein Unheil drohte.
Als er losritt, musste er an Madeleine denken und daran, wie sie es genießen würde, auf dem Anwesen zu reiten. Sie könnten sich wieder ein Wettrennen liefern. Sie konnten die Verstecke aus seiner Kindheit aufsuchen, all die besonderen Plätze, die er in jener Zeit so sehr geschätzt hatte.
Vor ihm erstreckten sich die Felder, manche von ihnen dicht mit Getreide bestanden, andere brachliegend. Er kannte jedes kleine Fleckchen hier, jede Hecke, jeden Zaun, der für sein Pferd ein Hindernis darstellen könnte. Voller Begeisterung ließ er sein Tier galoppieren.
Farley hatte sich einen Fensterplatz im Dorfposthaus ausgesucht. Das Ale war erträglich, das Frühstück großzügig bemessen. Wirklich wichtig war nur, dass jeder Reisende in Richtung Heronvale an dieser Station vorbeikommen musste. Sein Pferd stand bereit, und er konnte sich auf seine Augen verlassen, sollten seine Handlanger ihm nicht frühzeitig mitteilen, dass sie auf dem Weg hierher war.
Abschätzend betrachtete er die Tochter des Gastwirts, die zwar attraktiv, für seinen Geschmack aber zu gewöhnlich war. Er fragte sich, wie viele Männer ihr erstes Erlebnis mit einem Schankmädchen hatten, und betrachtete erneut die Gastwirtstochter, die etwas trug, das auch Madeleine wunderbar stehen würde. Deutlich sah er sie vor sich, wie sie ein solch schlichtes Kleid mit tiefem Ausschnitt anhatte, der einen Blick auf ihre vollen Brüste bot, sobald sie sich vorbeugte, um ein Getränk zu servieren. Farley trank noch einen Schluck Ale. Er müsste schon verrückt sein, wenn er sie diesmal wieder mit anderen Männern teilen würde.
Nein, diesmal gehörte sie ihm ganz allein, und sie hatte all das zu tun, was er von ihr verlangte.
Devlins Ausritt stand unter keinem guten Stern. Nachdem sein Pferd ein Hufeisen verloren hatte, musste er das Tier zu Fuß zum Stall zurückbringen, was ihn wertvolle Zeit kostete, die er eigentlich darauf verwenden wollte, mit seinem Bruder zu einer Einigung zu kommen. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als er das Pferd dem obersten Stallknecht übergab.
„Stimmt etwas nicht, Mylord?“, fragte der ältere Mann, dem nicht entgangen war, dass Devlin den Weg zum Stall nicht auf dem Pferd zurückgelegt hatte.
„Ein Hufeisen hat sich gelöst“, erwiderte er und gab ihm die Zügel in die Hand.
Während der Mann den Huf begutachtete, machte Devlin den Fehler, Jems Namen zu erwähnen. Der stolze Vater ließ sich daraufhin ausgiebig über seinen Sohn aus und lobte den Marquess, dass der zu Recht so große Stücke auf den Jungen hielt. Devlin ließ die Unterhaltung mit wachsender Ungeduld über sich ergehen. Bislang hatte er nichts gegessen, und es gab noch einiges zu tun, ehe er zu Madeleine zurückkehren konnte.
„Erst gestern habe ich noch zu Ihrem Diener gesagt, wie sehr ich mir wünschte, die jungen Leute würden hier auf dem Land leben, wo man von der Luft nicht krank wird. Aber Jem will davon ja nichts wissen, und seine Frau schon gar nicht …“
„ Wem haben Sie das gesagt?“
„Ihrem Diener, Mylord. Mr Bart. Was ist seine junge Frau doch für ein armes, krankes Ding. Aber bei Ihrem alten Kindermädchen ist sie gut aufgehoben. Die Frau weiß immer noch am besten, was zu tun ist. Allerdings möchte ich wetten, dass sie mindestens fünfundsiebzig ist, wenn nicht sogar noch älter.“
Devlin packte den Mann am Arm. „Die beiden sind
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