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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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hatten. Sie schlüpfte hinaus und bahnte sich im Zickzack ihren Weg zwischen Stühlen und Säulen hindurch, bis sie eine ausreichende Distanz zwischen sich und die Tür des Ruheraums gelegt hatte.
    „Tallie, darf ich dich etwas fragen?“
    Es war William, der plötzlich aufgetaucht war und neben ihr stand. Talitha blinzelte ihn erschreckt an; sie war noch völlig durcheinander und konnte im Augenblick nicht klar denken. „William? Nein, nicht du auch noch! Das ist zu viel!“

20. KAPITEL
    U nauffällig schlenderte Nicholas aus dem Ruheraum, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Talitha sich abrupt von William abwandte, in ihrer Tasche nach ihrem Taschentuch suchte und in dem Raum verschwand, der extra für die Damen eingerichtet worden war.
    Die Hand, die er seinem Cousin auf die Schulter legte, war nicht allzu sanft. „Was genau hast du gerade gesagt, um Tallie so zu verstören?“
    „Wenn ich das wüsste!“, entgegnete William abwehrend. „Ich habe nur um Erlaubnis gebeten, ihr eine Frage zu stellen, und sie sagte ‚Nicht du auch noch. Das ist zu viel‘ oder etwas ähnlich Ungereimtes. Dann fing sie an zu weinen, und weg war sie.“ Er sah gekränkt aus. „Ich wollte sie nur fragen, ob sie den Boulanger mit mir tanzt. Ich weiß ja selbst, dass ich kein guter Tänzer bin, bisher ist deswegen allerdings noch niemand in Tränen ausgebrochen.“
    Nick beobachtete die fest geschlossenen Flügel der Tür zum Damenraum und eine schwache, für ihn untypische Falte erschien zwischen seinen Brauen. „Ich nehme an, sie dachte, du wolltest ihr einen Antrag machen.“
    „Einen Antrag? Antrag auf was?“ William bedeutete einem Kellner, stehen zu bleiben, sicherte sich ein Glas Champagner, dann erstickte er fast am ersten Schluck. „Doch keinen Heiratsantrag ?“
    „Hmmm.“ War es das, was Talitha dachte? Vermutete sie eine Verschwörung? Dachte sie, sie würden es in der Familie lassen wollen, dass sein Cousin William in die Bresche springen musste, wenn er sie nicht nahm?
    Er betrachtete William, der empört hustete, und schlug ihm fest auf den Rücken. „Hör auf mit dem Lärm. Ist das so überraschend? Ich habe ihr die Tatsache eingebläut, dass sie kompromittiert worden ist und jemanden heiraten muss.“
    „Na gut, und warum heiratet sie dann nicht dich?“, erkundigte William sich flüsternd. Dabei warf er einen hastigen Blick in die Runde, um zu sehen, ob ihr Gespräch belauscht wurde. „Immerhin hast du sie kompromittiert. Außerdem liebt sie dich.“
    „Was?“ , donnerte Nick. Glücklicherweise ging sein Ausbruch in den ersten Tönen des Boulanger unter, der gerade begann. Sofort senkte er die Stimme. „Das tut sie nicht! Denn wenn sie es täte, hätte sie mich nicht abgewiesen.“ Oder mir nicht eine solch beeindruckende Liste meiner vielen Charakterfehler aufgezählt, dachte er grimmig. Er war richtiggehend erschrocken gewesen über die bissig hervorgebrachte Aufzählung: kalt, distanziert, belustigt von den Kapriolen seiner Mitmenschen – zum Küssen jedoch offenbar geeignet.
    William schnaubte und sah ihn fassungslos an. „Ihr passt doch hervorragend zusammen, um Gottes willen!“ Nick warf ihm einen ungläubigen Blick zu und sein Cousin fuhr fort: „Wenn ihr beide zusammen seid, habt ihr nur Augen füreinander, das fällt jedem auf.“
    „Was auffällt ist jede Menge Gereiztheit meinerseits und absichtlich schlechte Laune und übertriebene Sturheit ihrerseits.“ Und genügend erotische Anziehungskraft, um eine Lunte zu zünden, musste Nick reumütig zugeben. Konnte Tallie tatsächlich in ihn verliebt sein? Sicher nicht, warum würde sie ihn dann nicht wollen? Er schüttelte den Kopf, als würde er eine lästige Fliege abwehren. William war nicht gerade ein Kenner, wenn es um zarte Gefühle ging – bei diesem Thema auf ihn zu hören war also völlig verrückt.
    Doch wenn es jemanden gab, der so langsam verrückt wurde, dann war es Nicholas Stangate, Lord Arndale. Er hatte sich selbst zwei Wochen gegeben, um Talithas Meinung zu ändern, doch war er jetzt weiter davon entfernt, diese Frau zu ergründen, als noch heute Morgen um sieben Uhr. Verdammt, war das erst heute Morgen gewesen, als sie in seinen Armen gelegen hatte, in seinem Bett? Sein Körper versteifte sich bei der Erinnerung, erbarmungslos überrumpelt von dem Gefühl der zarten, warmen, nackten … „Kalte, tote Fische.“
    „Was?“
    Gott, er verlor wirklich den Verstand, wenn er zu solchen Mitteln greifen musste, um sich

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