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Historical Exklusiv Band 42

Historical Exklusiv Band 42

Titel: Historical Exklusiv Band 42 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen , Diane Gaston
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es durch den dünnen Satinstoff ihres Mieders hindurch sehen. „Eine Ehe ohne Liebe kommt für mich nicht infrage, so einfach ist das.“
    „Aber …“ Nick unterbrach sich, endlich einmal zum Schweigen gebracht. Dann fuhr er fort, wobei der Anflug eines Lächelns seinen Mund umspielte. „Ich dachte eigentlich, dass du meinen Aufmerksamkeiten nicht abgeneigt gegenüberstehst. Als ich dich in den Armen hielt, hast du recht heißblütig reagiert.“
    „Ich bin mir durchaus im Klaren darüber, dass Damen daran kein Vergnügen finden dürfen“, erwiderte Talitha verärgert. Im Stillen fragte sie sich, ob der rächende Engel der Unschuld sie im nächsten Moment auf der Stelle niederstrecken würde. „Allerdings weiß ich jetzt, dass das nur Unsinn ist, irgendein Märchen, um unschuldige junge Mädchen zu beschützen. Denn schließlich, wenn verheiratete Damen daran kein Vergnügen fänden, warum sollten sie dann Affären haben? Ich muss gestehen, dass ich es sehr … angenehm finde, von dir geküsst zu werden, und in deinen Armen zu liegen ist durchaus anregend. Wie auch immer“, sagte sie hastig, als sie sah, wie Nicks Augenbraue sich wieder einmal bedrohlich hob, „bedeutet das noch lange nicht, dass ich dich heiraten will. Natürlich ist mir klar, dass du mich nach dieser Unterhaltung nicht mehr küssen wirst – und das ist schade, weil es mir gut gefallen hat und ich bisher keinen anderen Gentleman getroffen habe, dem ich mich in dieser Weise anvertrauen würde.“
    „Tja, das sind in der Tat deutliche Worte.“ Der gewohnt distanzierte Ausdruck lag wieder in seinem Blick, und sie konnte nicht erkennen, ob er entsetzt, verärgert oder sogar, möglicherweise, belustigt war.
    „Ich fürchte, ja.“ Talitha bemühte sich, reumütig dreinzublicken. „Ich habe mich erst geschämt, doch dann habe ich beschlossen, dass es dumm ist, seine natürlichen, äh … Gelüste zu verleugnen. Natürlich sollte man es nicht übertreiben, so, wie man auch nicht übermäßig essen oder trinken sollte, und man weiß ja auch, dass die Strafe für die Damen wesentlich schwerwiegender ist.“ Jetzt hatte sie ihn bestimmt so sehr schockiert, dass jedwedes Verlangen, sie zu heiraten, im Keim erstickt war. Sie war selbst überrascht.
    „Innerhalb einer Ehe könnte man sich diesen Gelüsten ungehemmt hingeben“, bemerkte Nick. „Weißt du, Tallie, du kannst mich nicht in Verlegenheit bringen, auch wenn du es, so denke ich, versuchst. Du kannst mich belustigen, mich zur Verzweiflung treiben und meine Geduld auf die Probe stellen, ja. Allerdings kann man mich nicht leicht in Verlegenheit bringen – und außerdem kann ich schier endlose Geduld aufbringen, wenn ich will. Darüber hinaus glaube ich deiner Zurschaustellung eines lockeren Mädchens kein bisschen. Also sei jetzt ein braves Mädchen und sag Ja, dann gehen wir raus und sagen es Tante Kate und alles wird gut.“
    „Nein.“
    „Tallie, du hast es nicht geschafft, mich davon zu überzeugen, dass du mich nicht heiraten willst, weil du angeblich eine ganz lüsterne …“
    „Nicht lüstern “, protestierte sie. „Oder zumindest nur, wenn ich mit dir zusammen bin. Ich mag es, wenn du mich küsst, das gebe ich zu, aber ich hätte es nicht gesagt, wenn du es nicht als tragendes Argument vorgebracht hättest, warum wir heiraten sollten. Jemanden gerne zu küssen ist kein Hinweis darauf, dass diese Person die richtige zum Heiraten ist. Wie viele Frauen hast du schon geküsst?“
    „Ich?“ Er nahm seine Hände herunter und stellte sich aufrecht hin, wich jedoch nicht zurück. „Keine Ahnung.“
    „Hast du es gerne getan?“
    „Im Großen und Ganzen gesehen, ja. Tallie, was hat das alles mit unserer Heirat zu tun?“
    „Und wie viele von ihnen hast du geheiratet?“
    „Keine!“
    „Das ist genau der Punkt“, verkündete Talitha triumphierend. „Nur, weil du jemanden gerne küsst, heißt das nicht, dass du die Person gleich heiratest. Das, Mylord, ist also kein Argument. Womit gedenkst du mich noch zu überzeugen?“
    „Du findest es amüsant, mit mir zu streiten, nicht wahr, Tallie?“ Er hatte die Hände jetzt in die Hüften gestützt, legte den Kopf schräg und betrachtete sie nachdenklich. Seine Lippen verzogen sich und sie musste den Drang bekämpfen, zurückzulächeln oder sich auf die Zehenspitzen zu stellen und seinen Mundwinkel zu küssen. Sie war ihm ein Rätsel, ein echtes Problem, doch Talitha spürte, dass sie ebenso zu einer intellektuellen

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