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HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

HISTORICAL JUBILÄUM Band 03

Titel: HISTORICAL JUBILÄUM Band 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: RUTH LANGAN
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„Sie haben mich holen lassen, Captain?“
    „Newt hat mir erzählt, du würdest diese Gewässer kennen.“
    „Ja, allerdings.“
    „Dann möchte ich, dass du hier neben mir bleibst. Wenn du siehst, dass wir Schwierigkeiten bekommen könnten, wirst du auf der Stelle laut und warnend rufen. Verstanden?“
    „Aye, Captain.“
    Ambrosia sah angestrengt auf das dunkle Wasser. Dennoch war es ihr unmöglich, Riordan nicht zu beachten. Er strahlte so viel Kraft und Macht aus. Noch nie hatte sie, mit Ausnahme ihres Vaters, einen Mann gekannt, der seiner selbst so sicher war.
    „Jetzt ist die ungünstigste Tageszeit, in Gewässern dieser Art zu navigieren“, erklärte sie leise. „Die Sonne ist bereits untergegangen, daher ist es unmöglich, jede verborgene Gefahr rechtzeitig zu entdecken. Wusstest du schon, dass mehr Schiffe an dieser Küste auf Grund gelaufen sind als an den übrigen Küsten Englands insgesamt?“
    „Ja.“ Riordan schaute nach wie vor, ohne mit der Wimper zu zucken, geradeaus. Er wollte sich auf gar keinen Fall von Ambrosias Anwesenheit ablenken lassen. Gleichzeitig genoss er den Klang ihrer stets ein wenig heiseren, etwas atemlos klingenden Stimme. „Ich weiß.“
    „Achtung, wir haben Felsen vor uns“, rief sie im nächsten Moment, noch bevor die Männer im Ausguck die Gefahr erkannt hatten.
    Riordan drehte am Steuerrad, und es dauerte noch einen Augenblick, bis die Warnung auch von oben aus der Takelage erklang. „Gut gemacht, Matrose Lambert!“ Er bedachte sie mit einem bewundernden Blick.
    Ambrosia lächelte tatsächlich. „Danke, Captain.“
    Bald hatten sie den manövrierunfähigen Segler erreicht. Aus der Nähe sah das Schiff heruntergekommen und sehr reparaturbedürftig aus.
    „Ahoi, Dover “, rief Riordan hinüber, als die beiden Schiffe parallel zueinander lagen. „Wir sind hier, um die Mannschaft zu retten und eure Ladung aufzunehmen.“
    „Ahoi, Undaunted , kommt an Bord.“
    Riordan übergab das Steuer an Ambrosia und sagte: „Ambrosia, du bleibst am besten mit Newt hier. Ich gehe mit ein paar Matrosen drüben an Bord und sehe nach, wie groß die Ladung ist und wie viele Männer wir brauchen, um sie zu übernehmen.“
    Ambrosia setzte zu einer hitzigen Entgegnung an, aber Riordan schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab. „Ich weiß, dass du wie ein Mann arbeiten kannst, Ambrosia. Aber ich habe entschieden, dass ich dich hier vorne bei Newton haben will.“
    Im Weggehen hörte er noch, wie Ambrosia sich bei Newton über die ungleiche Behandlung beschwerte. „Nun lass es gut sein, Mädchen“, sagte dieser müde. „Der Kapitän gibt für uns alle sein Bestes.“
    „Ergreifst du etwa Partei für ihn?“
    „Nein, mein Mädchen. Es gibt keine Parteinahme hier an Bord. Aber du musst einsehen, dass du ihn zwingst, besonders hart vorzugehen, wenn du gar zu starrköpfig und frech bist. Und jedes Mal, wenn das passiert, ist es weder für dich noch für ihn von Nutzen.“
    Ambrosia enthielt sich nur mit Mühe einer hitzigen Antwort. Sie hatte nicht vor zurückzustecken. Sie würde Riordan Spencer immer wieder daran erinnern, dass sie so gut wie jeder Seemann an Bord arbeiten konnte.
    Nachdem Riordan den Kapitän des havarierten Schiffes begrüßt hatte, sah er sich prüfend um. „Wo sind Ihre Matrosen, Captain Williams? Und wieso sollte irgendjemand Interesse haben, dieses Schiff noch zu kapern? Es bricht doch sowieso bald auseinander.“
    „Die Besatzung habe ich an Land bringen lassen“, versetzte der Kapitän. Er sah erschöpft und niedergeschlagen aus. „Unsere Ladung haben wir aus dem Frachtraum hierher an Deck bringen lassen, denn dort unten wäre alles davongeschwemmt worden.“
    Das war auch Riordans Plan gewesen. Die Dover lag bereits gefährlich tief. Sie würde früher oder später zur Seite kippen und untergehen. Er gab Befehl, die schweren Kisten, die Tee und Gewürze enthielten, von einem Schiff auf das andere zu bringen und dort sicher im Frachtraum zu verstauen.
    „So, das wär’s.“ Riordan reichte Captain Williams die Hand zum Abschied. „Alles Gute für Sie und die Dover . Wir werden bei Tagesanbruch in See stechen.“
    Captain Williams zog Riordan ein Stückchen beiseite, wo sie nicht belauscht werden konnten. „Ich muss Sie eindringlich warnen, Captain Spencer. Es wäre besser, Sie würden im Schutz der Nacht segeln und möglichst viele Meilen zwischen Ihr und mein Schiff legen.“
    „Wovor genau warnen Sie mich?“ Riordan war

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