HISTORICAL JUBILÄUM Band 03
Pistolen, wie sie auch für Duelle benutzt wurden.
Auch Ambrosia machte sich bereit für den bevorstehenden Kampf. Sie hatte gerade ihr Messer in Taillenhöhe im Hosenbund versteckt und griff soeben nach ihrem Schwert, als jemand rief: „Runter mit euch! Alle ducken.“
Ambrosia sah einen gewaltigen Feuerstrom und hörte einen furchtbaren Knall, als die Undaunted von einer Kanonenkugel getroffen wurde. Das Schiff erzitterte unter dem Angriff, der allerdings sogleich mit aus allen Rohren abgefeuerten Kanonen beantwortet wurde.
Eine weitere Kugel traf die Undaunted . Flammen züngelten über den Bug, und einen Herzschlag lang verspürte Ambrosia so etwas wie Furcht. Das Piratenschiff lag jetzt gleichauf mit ihrem, und Ambrosia hörte von den Ganoven eine Reihe von Kampfschreien, bei denen einem das Blut in den Adern gefrieren konnte.
Und dann blieben weder Zeit noch Raum für Angst, als die Schlacht in vollem Umfang entbrannte. Ambrosia hatte noch niemals zuvor Seeleute gesehen wie jene, die jetzt die Un daunted enterten. Die Gestalten waren schmierig und starrten förmlich vor Dreck. Manche waren barfuß, manche hatten Lappen um die Füße gewickelt. Den meisten reichten die langen, schmutzverklebten Haare bis weit auf den Rücken. Sie kämpften mit Messern und Schwertern, und jeden Treffer feierten sie mit Grölen und Kreischen.
Einer von ihnen kam jetzt direkt auf Ambrosia zu. Sie entledigte sich seiner mit einem gezielten Hieb und fuhr herum, um zwei weitere Angreifer abzuwehren. Den ersten streckte sie mit einem gewaltigen Schwerthieb nieder, dem zweiten entkam sie durch tänzelnde Bewegungen, denen er nicht folgen konnte.
„Pass auf, Mädchen.“ Auf den warnenden Ruf hin wirbelte Ambrosia herum und sah sich einer Reihe vorwärtsstürmender Piraten gegenüber. Drei von ihnen tötete sie mit ihrem Schwert, unterstützt von einem älteren Seemann, der ihr den Rücken frei hielt.
Plötzlich wurde die Undaunted von einem gewaltigen Einschlag erschüttert. Sie war von einer weiteren Kugel getroffen worden, schwerer als bei den ersten. Das ganze Schiff schien zu beben, und aus den unteren Decks stieg Rauch auf.
Ambrosia stolperte durch den dichten Qualm zur Reling, um frische Luft einatmen zu können. Gerade als sie sich über die Absperrung beugte, spürte sie eine scharfe Klinge an ihrem Arm, sogleich gefolgt von dem Strom warmen Bluts, das aus einer klaffenden Wunde floss. Bevor sie Gelegenheit hatte, sich zu verteidigen, sah sie, wie Riordan ihren Angreifer gnadenlos mit seinem Schwert durchbohrte.
„Ich habe ihn nicht gesehen“, sagte sie und fühlte sich eigentümlich benommen.
„Zum Glück habe ich ihn rechtzeitig entdeckt.“ Riordan schwang seine Waffe schon wieder, um abermals einige Piraten zu überwältigen. Ambrosia hatte sich so weit von ihrem Schock erholt, dass sie ebenfalls einen der Angreifer mit einem Schwertstoß über Bord schickte.
„Newt!“
Der alte Mann musste sich gegen eine Überzahl an Gegnern verteidigen. Blitzschnell waren Ambrosia und Riordan an seiner Seite und halfen ihm, die Ganoven in die Flucht zu schlagen.
In einem kurzen Augenblick der Ruhe schaute Riordan Ambrosia aufmerksam an. „Du bist verletzt!“ Er wurde sehr blass.
Sie berührte den blutdurchtränkten Stoff und betastete vorsichtig ihren Arm. „Es ist nichts.“
„Nichts?“ Mit zwei Schritten war er neben ihr.
In diesem Moment ertönte ein durchdringender Schrei. Der kleine Brandon stand mit dem Rücken zur Reling. Ein bärtiger Pirat hatte, obwohl selbst verletzt, den Jungen in die Enge getrieben und holte aus, ihm einen tödlichen Schwertstoß zu versetzen.
„Nein!“ Mit einem Aufschrei stürmte Ambrosia vor, schwang dabei ihr Schwert und lenkte den Mann von Brandon ab. Der Pirat wirbelte zu Ambrosia herum, das Schwert hoch erhoben. Bevor jemand ihr zu Hilfe eilen konnte, trafen die Klingen bereits schwer aufeinander. Wieder und wieder schlugen sie sich gegenseitig beinahe die Waffe aus den Händen.
Ambrosia war zwar stark und geschickt, doch ihr Gegner überragte sie um mehr als Haupteslänge und war ihr auch an Körperkraft deutlich überlegen. Mit jedem Hieb seines Schwertes trieb er sie näher an die Reling.
Sie sah, was er vorhatte, und bewegte sich leichtfüßig hin und her. Ein ums andere Mal tänzelte sie aus seiner Reichweite. Doch all das kostete sie unbeschreiblich viel Kraft, und sie kam nicht mehr dazu, selber Hiebe auszuteilen.
Ihre Aufmerksamkeit ließ mit zunehmender
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