Historical Mylady Spezial Band 2
sie nicht das Bedürfnis hatte, sich zu bedecken, sondern gänzlich nackt vor ihm lag und sich dabei vollkommen behaglich fühlte.
„Vielleicht ziehst du dich auch besser an, mein Liebes“, schlug er sanft, wenn auch bedauernd vor.
Zum Teufel, hätte Westlake sie nicht unterbrochen, würde Darius jetzt bereits die Freude haben, seine Frau ein zweites Mal zu lieben. Wenn er an die Anweisungen dachte, die er Westlake vorhin gegeben hatte, war er allerdings nicht annähernd so zuversichtlich wie Arabella, dass er mit diesem Problem schnell fertigwerden würde …
11. KAPITEL
T rotz der unerwarteten Freude an ihrem Liebesspiel war Arabella ihrem Gatten nicht freundlich gesinnt, als sie um neun Uhr am folgenden Morgen die breite Treppe von Winton Hall hinunterging. Ganz im Gegenteil. Sie durchquerte die große Eingangshalle auf dem Weg zum Frühstücksraum und schämte sich ganz und gar nicht, dass sie ihre finstere Miene offen zur Schau trug.
Nachdem sie Darius am vorigen Abend seinem Gespräch mit Westlake überlassen hatte, war sie auf ihr Zimmer gegangen, um zu baden und eines ihrer hübschesten Nachthemden anzulegen. Danach hatte sie wach im Bett gelegen und auf Darius gewartet, voller Vorfreude auf eine weitere Kostprobe seiner Liebeskünste.
Ihre Ehe hatte zwar einen etwas unglücklichen Anfang genommen, aber Arabella war zuversichtlich, dass sich die Anspannung zwischen ihnen endgültig legen würde, nun da sie sich endlich nähergekommen waren. Auf jeden Fall hatte sie jeden Grund gehabt, ihre Entscheidung zu überdenken und Darius doch nicht zu verlassen!
Aber nachdem Minuten und Stunden ins Land gezogen waren, ohne dass Darius sich bei ihr blicken ließ, verwandelte sich Arabellas Vorfreude in Unsicherheit. Vielleicht hatte ihm ihr Liebesspiel doch nicht so gefallen wie ihr? Oder war ihm ihre Begeisterung zu offensichtlich? Obwohl sie Letzteres eigentlich nicht glaubte, denn Darius hatte diese Zügellosigkeit ermutigt, nein, im Grunde hatte er sie befohlen!
Sobald sie diese Unsicherheit verwerfen konnte, spürte Arabella heiße Wut auf ihren Mann. Und zwar so sehr, dass sie erst in den frühen Morgenstunden eingeschlafen war. Und als sie vor einer Stunde erwacht war, lag sie immer noch allein im Bett. Ein Blick in das anliegende Schlafzimmer genügte. Darius war die ganze Nacht über nicht ins Bett gekommen – zumindest weder in ihres noch in seines.
Heute würde Arabella auf einer Erklärung bestehen. Und es musste eine sehr gute Erklärung sein, wenn er sie davon abhalten wollte, ihn doch noch zu verlassen!
Zum Streit gerüstet, betrat Arabella das Frühstückszimmer, und ihre Wut nahm nur noch zu, als sie auch hier nur einen Diener vorfand. „Hat Seine Gnaden bereits gefrühstückt, Holmes?“, fragte sie leichthin, während er ihr Tee einschenkte.
Der Mann behielt seine ausdruckslose Stimme bei. „Ich glaube … nicht, … äh … Euer Gnaden.“
Arabella runzelte die Stirn. „Hat irgendjemand meinen Mann heute Morgen schon zu Gesicht bekommen?“
„Nicht, dass ich wüsste, Euer Gnaden.“
Die wenig hilfreichen Antworten des Dieners trugen nicht gerade dazu bei, ihre Laune zu bessern. „In dem Fall schicken Sie Westlake bitte umgehend zu mir.“
Der Diener hielt mitten in der Bewegung inne, die Teekanne noch in der Hand. „Sie möchten Mr Westlake sprechen, Euer Gnaden?“
„Und zwar sofort“, fuhr sie ihn an. „Stellt das ein Problem für Sie dar?“
Sie hob fragend die Augenbrauen, als der Mann noch immer zögerte. Es war ihr ein Rätsel, wo Darius diese seltsame Dienerschaft aufgetrieben hatte. Holmes’ Akzent und die ungeschickte Art, mit der er sie bediente, ließen darauf schließen, dass er aus den ärmsten Vierteln Londons kommen musste!
„Äh … ich glaube, Mr Westlake ist heute Morgen mit was beschäftigt, Euer Gnaden“, meinte er verlegen.
Arabella war fassungslos. „Zu beschäftigt, um seinem Arbeitgeber zur Verfügung zu stehen?“
„Oh nein, Ma’am“, versicherte er ihr erleichtert. „Mr Westlake ist immer bereit, dem Duke zu helfen, wenn der ihn wo braucht.“
Ganz bewusst nahm Arabella zunächst einen Schluck Tee, bevor sie antwortete. Sie wollte Holmes’ Misstrauen nicht erregen, indem sie ihre Neugier zu deutlich zeigte. „Und braucht der Duke ihn sehr oft?“
„Nicht so oft wie früher mal“, vertraute er ihr mit offensichtlicher Enttäuschung an. „Aber wohl oft genug, würd’ ich sagen.“
Jetzt war Arabella wirklich neugierig
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