Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
Blicke zu. Sie schenkte alldem keine Beachtung.
Sebastian folgte ihr, holte sie ein und legte ihr die Hand auf den Arm. Dann beugte er sich ein wenig nach vorn und flüsterte ihr so leise, dass nur sie allein seine Worte hören konnte, ins Ohr: „Sie sind mir einmal entkommen, doch machen Sie sich keine falschen Hoffnungen. Noch ehe diese Nacht zu Ende geht, werde ich Sie küssen. Das schwöre ich.“
Er konnte spüren, wie sie zu zittern begann. Langsam drehte sie sich zu ihm um. Sie war jetzt nicht mehr so selbstsicher wie zuvor. Das verrieten ihre Augen. Und noch etwas anderes verrieten sie: nämlich dass Clara gegen ihren Willen fasziniert war von dem, was er gesagt hatte.
Sein Puls begann zu rasen.
„Sie denken, Sie könnten mir einen Kuss rauben? Sie täuschen sich“, erklärte sie und straffte die Schultern.
„Sie zweifeln an meinen Worten?“
In diesem Moment rief jemand, die Sänger seien angekommen. Zufrieden stellte Sebastian fest, dass sein Plan aufzugehen schien. Die Paare, die gerade noch getanzt hatten, blieben stehen und schauten zum Ausgang. Das Orchester spielte einen letzten Akkord. Dann wurde die Tür aufgestoßen, und die sogenannten Mummers marschierten zum Klang einer Trommel in den Saal.
Die Musiker auf der Empore stimmten ein paar Noten an, die zum Rhythmus der Trommel passten. Schon begann der Tanz aufs Neue. Doch jetzt war es kein elegant anmutender Walzer, sondern eine wilde schnelle Schrittfolge zu einer urtümlichen Melodie.
Einen Moment lang hatten die Anwesenden das Gefühl, in einen mittelalterlichen Rittersaal versetzt worden zu sein, in dem die einfachen Leute gemeinsam mit vornehmen Burgfräulein und edlen Rittern das Weihnachtsfest feierten.
Sebastian hielt Clara am Handgelenk fest und zog sie an sich. Ihr Körper fühlte sich weich und anschmiegsam an. Sie wehrte sich nicht, vielleicht weil sie annahm, er würde mit ihr tanzen. Einen Herzschlag lang glaubte er sogar, ein verträumter Ausdruck würde sich auf ihrem Gesicht ausbreiten.
Die Stimmung um sie herum war auf einem Höhepunkt angelangt. Ein fröhliches Durcheinander aus Musik, Gelächter und singenden Stimmen erfüllte den Raum.
Fleet zog Clara, ohne zu zögern, in eine dämmrige Ecke in der Nähe der Fenster. In den Scheiben spiegelte sich das Licht der Kerzen. Draußen war es dunkel. Trotzdem konnte man die noch immer fallenden Schneeflocken erahnen.
Wie kühl es hier ist, dachte Clara, die von einem Frösteln ergriffen wurde.
Dann fühlte sie Sebastians Lippen auf den ihren.
Ihr Körper versteifte sich. Doch innerhalb von Sekunden war der erste Schock vorbei.
Unwillkürlich ließ Clara sich gegen den muskulösen Brustkorb des Dukes sinken. Wie von selbst öffnete sich ihr Mund. Ihre Knie wurden weich. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, musste sie sich an Fleet festhalten. Mit einem kleinen Seufzer schlang sie ihm die Arme um den Nacken.
Ihre unerwartete Reaktion ließ das Verlangen in Sebastian hell auflodern. Ihm war, als müsse er verbrennen. Das Blut rauschte in seinen Adern. Nie war es ihm so schwergefallen, sanft und rücksichtsvoll vorzugehen. Unter Aufbietung all seiner Selbstbeherrschung gelang es ihm, nicht wie ein Wilder über Clara herzufallen.
Zärtlich fuhr er mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe, strich ihr leicht mit der Hand über den Rücken.
Er wusste, dass er seine Begierde zügeln musste. Lady Cardaces Ballsaal war gewiss nicht der richtige Platz für schamlose Liebesspiele.
Ich muss …
Ein kleiner lustvoller Laut kam über Claras Lippen. Ein Laut, der Sebastian beinahe jeder Vernunft beraubte. Er wollte sie besitzen, wollte sie ganz und gar zu der seinen machen. Beginnen würde er damit, dass er sie bis zur Besinnungslosigkeit küsste. Er hob die Hand, um die Finger in ihrem goldenen Haar zu vergraben, besann sich jedoch eines anderen.
Sein Herz schien jetzt im Rhythmus der Trommeln zu schlagen, laut, primitiv, wild.
Fest schlossen seine Hände sich um Claras Schultern. Hungrig presste er seine Lippen auf ihren Mund und begann, mit der Zunge jeden Winkel zu erforschen.
Wie bezaubernd sie ist, wie anschmiegsam und wie überraschend leidenschaftlich!
Er wünschte, er wäre mit ihr in seinem Schlafzimmer, könnte sie auf sein Bett werfen und ihr die Kleider vom Leib reißen, um ihren nackten Körper in seiner ganzen Schönheit zu genießen. Welch eine Erleichterung wäre es, keine Rücksicht mehr auf Konventionen, freundschaftliche Bande und moralische
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