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Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador

Titel: Die Chroniken des Paladins 01. Tharador - Bellem, S: Chroniken des Paladins 1 Tharador Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan R. Bellem
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Prolog
    Was für ein Kampf! War dies wirklich das Ende?
    Der Hieb wurde so mächtig ausgeführt, dass Karandras mehrere Schritte weit weggeschleudert wurde. Sein sterbender Körper landete hart auf eisigem Boden. Dunkles Blut quoll in stetig pulsierenden Strömen aus der tödlichen Wunde, die der Held der Menschen in den verruchten Magier geschlagen hatte.
    Throndimar!
    Allein sein Name verlieh jenen neuen Kampfeswillen, die ihm folgten. Er hatte unzählige Verletzungen erlitten, und noch viel mehr Ungeheuer hatten ihn mit schartigen Messern angegriffen und versucht, ihn unter sich zu begraben. Albträume aus den Niederhöllen, die Menschen zwischen ihren Klauen zermalmen konnten, hatte er mit seinem mächtigen Schwert gefällt. Und nun, im Augenblick seines Triumphes, gönnte er sich einen kurzen Moment der Ruhe.
    Er hatte geschworen, Karandras‘ verderbten Körper auf dem Gipfel der Todfelsen aufzuspießen. Lauthals hatte er verkündet, er würde den grausamen Magier mit seiner Elfenklinge, Sardasil, auf dem Boden der dunklen Festung pfählen.
    Und nun, da Karandras in einer wachsenden Lache seines Blutes vor ihm lag, reckte Throndimar das Schwert empor. Ein Siegesschrei aus voller Kehle hallte durch die umliegenden Gipfel, dann rammte er die Klinge durch Karandras‘ Körper bis in den vereisten Granitboden.
    Ein Krieger – einer der wenigen, die es gewagt hatten, mit Throndimar den Gipfel zu stürmen – sank vor Erleichterung auf die Knie. Die Erschöpfung des Kampfes schlug wie eine gewaltige Flutwelle über ihm zusammen. Sein ganzer Körper glich einem einzigen dumpfen Schmerz. Müde blickte er sich um. Der Zwergenkönig und seine Schildwachen setzten den letzten von Karandras‘ Bestien nach, erschlugen sie ohne Gnade oder trieben sie über die Klippen des Gebirges. Der Krieger rappelte sich wieder auf. Er und die Gefährten, die Throndimar begleiteten, gesellten sich zu dem Helden. Gemeinsam standen sie vor dem Leichnam des namenlosen Magiers, der sich selbst Karandras genannt hatte, und berieten, was nun mit dem Buch Karand geschehen sollte. Throndimar wollte es vernichten, doch sein Freund, der Zauberer, schüttelte nur den Kopf. Keiner der Anwesenden besäße die Macht, das Buch zu zerstören, behauptete er.
    Mit grimmiger Miene überlegte Throndimar eine Weile. Dann müsse es hier versteckt werden, für immer und alle Zeit, befahl er den anderen.
    Der Krieger, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, stimmte ihm zu. Das Buch war zu gefährlich für sie alle – ja sogar für ganz Kanduras. Der namenlose Magier hatte unermessliches Leid über jeden Einzelnen gebracht.
    Der Zauberer gab zu bedenken, dass niemand das Buch an sich nehmen oder auch nur berühren könne, dennoch müsse es unbedingt beschützt werden, da es in den falschen Händen großen Schaden anrichten würde.
    Der Zwergenkönig gesellte sich zu ihnen, während seine Untertanen die letzten Ungeheuer jagten. Der alte Zwerg sprach das Offensichtliche aus: Das Buch musste hier versteckt werden, an dem Ort, an dem es lag, und die Zwerge würden sich darum kümmern, es zu schützen, von nun bis in alle Zeit.
    Der erschöpfte Krieger wollte ihnen weiter zuhören, doch seine Gedanken schweiften ob seiner Müdigkeit immer wieder ab. Zudem erregte ein aus den Augenwinkeln wahrgenommenes Glitzern seine Aufmerksamkeit. Er entfernte sich ein Stück von seinen Gefährten und fand dessen Ursprung: Vor ihm, halb von Schnee bedeckt, lag ein schwarzer Obsidian, eingebettet in eine feine Goldfassung. Der kunstvoll gearbeitete Gegenstand war nicht sonderlich groß, und der Krieger musste sofort an seine geliebte Braut denken, die er vor dem Krieg zurückgelassen hatte. Gewiss würde es ihr gefallen. Wenn er es als Anhänger in eine Kette einarbeiten ließe, könnte er es ihr als Hochzeitsgeschenk überreichen.
    Der Krieger blickte sich um, vergewisserte sich, dass er von den anderen nicht beobachtet wurde, und griff nach dem Edelstein. Seine Hand schloss sich schützend darum. Einen Augenblick war ihm, als ob der Stein seine Hand erwärmte, doch er war zu erschöpft, um länger darüber nachzudenken.
    Der Magier versah das Buch Karand mit einem mächtigen Schutzbann, der es niemandem auf dieser Welt ermöglichen sollte, das Buch zu berühren oder zu finden. Keinem der Anwesenden, wohl auch wegen der allgemeinen Erschöpfung, fiel die kleine Vertiefung am Einband des schwarzen Buches auf, um die allerlei mystische und magische Symbole angeordnet

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