Historical Saison Band 01: Ein Duke zum Fest der Liebe? / Eine pikante Weihnachtsüberraschung / Maskerade unterm Mistelzweig / Die Nacht der heimlichen Wünsche
unterdrückte einen Fluch. Und da es noch einiges zu klären gab, bemühte er sich, das leidenschaftliche Verlangen, das in ihm brannte, zu ignorieren.
„Ich habe ein wenig Angst, dass dein Bruder sich unserem Glück in den Weg stellen wird“, gestand er.
„Ich werde ihn schon davon überzeugen, dass eine Hochzeit die einzige Lösung ist.“
Sie legte den Kopf in den Nacken und bot Sebastian die Lippen. „Bitte, küss mich!“
Er zögerte keine Sekunde lang.
Als Perch die Tür öffnete und ins Zimmer trat, war Sebastian noch immer damit beschäftigt, Claras Wunsch zu erfüllen. Der Butler räusperte sich. „Euer Gnaden, Mr. Davencourt ist nicht bereit, noch länger zu warten. Wenn seine Schwester nicht sofort zu ihm kommt, will er die Duellpistolen holen.“
Sebastian stand in der Kälte vor dem Haus am Collett Square. Es war spät. Am dunklen Himmel glitzerten hell die Sterne.
Der Abend war in Bezug auf seine Heiratspläne ein voller Erfolg gewesen. Lady Eleanor Tallant, das weibliche Oberhaupt von Claras weitverzweigter Familie, hatte ihr Einverständnis zu der geplanten Hochzeit gegeben. Alle Bedenken, die Martin als Bruder der Braut vorbrachte, hatte die alte Dame mit einer Handbewegung abgetan.
Als er aufbrausen wollte, hatte sie nur gesagt: „Fleet ist jung genug, um eine Familie zu gründen und für einen Erben zu sorgen. Offenbar ist er vernünftig genug, um seinen Körper in Form zu halten; jedenfalls braucht er kein Korsett. Zudem ist er so einflussreich, dass er deine politische Karriere sogar fördern kann, Martin. Und im Übrigen sollte man nicht vergessen, wie wohlhabend er ist. Keine junge Dame würde ihn abweisen. Warum also sollte ich mich Claras Wunsch widersetzen? Zumal“, und jetzt war ihre Stimme sanfter geworden, „er ganz vernarrt ist in das Mädchen. Ich denke, er wird Clara stets gut behandeln. Das kann dir doch nicht gleichgültig sein!“
Martin wusste dem nichts mehr entgegenzusetzen. Also hatte er Fleet zögernd die Hand hingestreckt.
Der hatte sie ergriffen und kräftig gedrückt. „Ich liebe Ihre Schwester und kann mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Ich würde alles tun, um sie glücklich zu machen.“
Es war Davencourt nicht leichtgefallen, den Worten seines ehemaligen Freundes zu vertrauen. Schließlich glaubte er, Fleet nur allzu gut zu kennen. Welcher echte Rake gab schon einer Frau wegen sein ausschweifendes Leben auf? Clara sollte nicht unter der Untreue ihres Gatten leiden. Aber es war sinnlos, sich gegen Großtante Eleanor zu stellen. Da war es immer noch einfacher, die Zweifel an Sebastians Ehrlichkeit zu überwinden. Also hatte Martin sich einen Ruck gegeben und gesagt: „Ich verlasse mich darauf, dass du Clara nie bewusst wehtun wirst.“
Sebastian hatte ernst genickt und erleichtert festgestellt, dass die Situation nun wieder beinahe so war wie vor ein paar Tagen. Niemand schien ihm mehr zu grollen.
Selbst Martin war zum freundschaftlichen Du zurückgekehrt. Und Claras Schwägerinnen schienen, ebenso wie ihre Schwester Kitty, von der Aussicht auf eine Trauung im Januar begeistert zu sein.
Jetzt allerdings, da die wichtigsten Punkte geklärt waren, erwarteten die Davencourts, dass der frisch gebackene Bräutigam sich verabschiedete und seine Verlobte während der nächsten Tage zu den üblichen Besuchsstunden aufsuchte. Er sollte ihr auf herkömmliche Art den Hof machen. Das Weihnachtsfest würde er dann mit Claras Familie auf deren Landsitz verbringen. Am Abend vor dem Dreikönigsfest sollte die Hochzeit stattfinden.
Er hätte zufrieden sein können. Wenn es da nicht etwas gegeben hätte, das er unbedingt tun wollte, und zwar unbeobachtet von neugierigen Augen. In der Rocktasche trug er eine kleine mit Samt bezogene Schachtel, ein Geschenk für Clara.
Noch heute wollte er es ihr überreichen. Und er wollte mit ihr allein sein, wenn sie es öffnete.
Also blieb er in der winterlichen Kälte stehen und wartete darauf, dass die Lichter in Davencourt House erloschen. Mit der Zeit schienen seine Füße zu Eis zu erstarren. Er begann im festgetretenen Schnee auf und ab zu gehen, was jedoch keine Besserung brachte. Leise fing er an zu fluchen.
Endlich schienen alle sich zu Bett begeben zu haben. Claras Zimmer befand sich, wie er wusste, auf der Rückseite des Hauses. Zum Glück war das Gartentor nicht verschlossen. Im blassen Licht der Sterne bemerkte er, dass die Schneedecke hier unberührt war. Alle, die am nächsten Morgen hierherkamen,
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