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Historical Saison Band 18

Historical Saison Band 18

Titel: Historical Saison Band 18 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Ashley , Barbara Monajem , Lyn Stone , Linda Skye
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genießen. „Hast du den Nachruf in der Morgenzeitung gelesen?“, erkundigte sie sich und wechselte das Thema, das für sie nach wie vor schmerzlich war. „Es klingt, als ob Lord Chards Tod ein Unfall war, als habe er sich beim Reinigen seiner Pistole tödlich verletzt. Zweifellos hat der Magistrat aus Rücksicht auf die direkten Familienangehörigen davon abgesehen, die Wahrheit zu veröffentlichen.“
    „Aber es könnte auch stimmen“, wandte Lady Eleanor ein, die über den Vorfall bereits seit Tagen informiert war. Georgiana war sich indes sicher, dass der Zeitungsbericht nicht der Wahrheit entsprach.
    Sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein, wenn ich mich nicht vollkommen irre, hat Ben dem Baron nahegelegt, sich das Leben zu nehmen. Er war während der Reise vom Cheetham Wood zurück nach London ungewöhnlich schweigsam. Wir haben kaum ein paar Worte miteinander gewechselt. Allerdings hätten wir ohnehin nicht viel reden können, denn er hat die meiste Zeit über die Rolle des Kutschers übernommen.“
    „Außerdem war er gewiss furchtbar wütend auf dich, weil du ihm nachgereist bist“, merkte Eleanor an, womit sie ihrer Freundin ein Lachen entlockte.
    „Er war ganz außer sich“, bestätigte Georgiana. „Du hättest sein Gesicht sehen müssen! Ich glaube, er hätte mich am liebsten erwürgt.“
    Ihr Lächeln schwand, als sie ein bekanntes Geräusch vernahm. „Habe ich da gerade eine Kutsche gehört? Erwartest du heute jemanden?“
    „Nein, nicht, dass ich wüsste, meine Liebe. Wahrscheinlich stattet mir nur einer meiner Nachbarn einen Besuch ab.“
    „In diesem Fall ziehe ich mich auf mein Zimmer zurück. Es ist besser, wenn niemand erfährt, dass ich … Ach, du lieber Himmel!“, rief sie bestürzt aus, nachdem sie die große, unverwechselbare Gestalt erblickt hatte, die entschlossen durch den Rosengarten auf das Haus zuschritt.
    Verwundert beobachtete Eleanor, wie die Morgenzeitung in die Luft geworfen wurde und ihre liebenswerte Freundin in kopfloser Angst aus dem Zimmer stürmte, wobei sie einen Beistelltisch umstieß. Obwohl Lord Finchams Erscheinen im Türrahmen einen Augenblick später nicht ganz überraschend kam, glitt der Hausherrin dennoch die Näharbeit zu Boden, als sie sich erhob.
    „Oh, Gott!“, murmelte Eleanor, der in diesem Moment keine angemessenen Worte zur Begrüßung einfielen.
    „Nicht ganz, nur dein Schwager.“ Er tastete nach seinem Monokel und betrachtete die verschiedenen auf den Boden liegenden Gegenstände. „Du liebe Zeit! Meine unangemeldete Ankunft hatte offensichtlich eine nachteilige Wirkung.“
    „Überhaupt nicht, mein lieber Schwager“, beteuerte Eleanor, obgleich sie sich wie eine griechische Tragödienheldin aus dem Theatre Royal mit einer Hand an den Hals griff. „Es ist immer eine große Freude, dich zu sehen. Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?“
    „Nein danke, Eleanor. Ich habe nicht vor, dich länger aufzuhalten als unbedingt nötig. Daher komme ich direkt auf den Grund meines Besuchs zu sprechen. Wo ist sie?“
    „W…wer?“, brachte sie noch leise hervor. Das Lächeln, mit dem er ihr antwortete, wirkte nicht besonders freundlich. „Ach, du meinst meine Tochter“, fuhr sie tapfer fort. „Nun, wo erwartest du sie denn? Sie ist oben mit ihrer Gouvernante.“
    „Dann geht es eben nicht anders!“ Lord Fincham ließ einen durchdringenden Pfiff ertönen, und sofort erschien sein Lieblingshund, der durch das Zimmer lief und aufgeregt an verschiedenen Möbeln schnüffelte. „Du hast die Fährte schon aufgenommen, nicht wahr, mein Junge? Guter Hund! Lauf und finde sie!“, befahl er, wobei er dem Tier zuvorkommend die Tür aufhielt.
    „Oh, das ist wirklich nicht nett von dir, Benedict!“, rügte ihn Eleanor, wenngleich ihr Tadel nicht übermäßig überzeugend klang. „Ich habe in den letzten Tagen des Öfteren darüber nachgedacht, dir zu schreiben. Das arme Mädchen ist so todunglücklich und gibt ihr Bestes, um dies nicht zu zeigen. Das ist alles so furchtbar traurig!“
    „Nein, das ist es nicht“, widersprach er gebieterisch. „Es ist nur alles verdammt unnötig. Und unsere kleine Dame hat mich zudem gezwungen, alles allein zu organisieren. Falls ihr etwas nicht gefällt, hat sie sich das jedenfalls selbst zuzuschreiben.“
    Er hob einen Finger, als ein begeistertes Gebell an sein Ohr drang. „Aha! Es klingt, als ob Ronan die Flüchtige aufgespürt hat. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, Eleanor. Oben gibt es eine

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